Denkmal an Pfarrer Valentin Pintz



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Als junger Kaplan kam Valentin Pintz 1928 nach Schomberg und wirkte 54 Jahre, bis zu seinem Tode 1982, im Ort. Er wurde Abtpfarrer, doch blieb er immer der Herr Pfarrer. Als der Kirchturm abgebrannt ist, war das ganze Dorf in großer Trauer. Es gab kein Geläut in der Früh, zu Mittag und auch nicht am Abend, zur heiligen Messe. Alles war still. Der Wunsch des Herrn Pfarrer war es, noch zu seinen Lebzeiten die Glocken des Kirchturms wieder zu hören. Das gelang auch, Gott sei Dank, mit Hilfe der Gläubigen, und er hatte noch mehrere Jahre lang die Gnade, das schöne Geläut zu hören. Die Erinnerung an die erste heilige Kommunion, Firmung, Trauung, Taufe usw. bleibt für immer in den Schombergern.

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In der Vorkriegszeit war er als Mitarbeiter des im Dorf von vielen abonnierten Kirchenblattes „Pfarrbote“ bekannt. Er schrieb nach dem Krieg, in den schwersten Zeiten, deutsch und hinterließ über 1000 Gedichte. In einem Gedicht vom 6. 5. 1951 (es hat die Nummer 468) erinnert er sich an seinen unvergesslichen Geburtsort im früheren Jugoslawien, welchen er so gerne nochmal sehen wollte (NZ 49/2009). Es ist ein sehnsuchtsvoller Rückblick auf seinen Geburtsort in seiner vom Schicksal so grausam getroffenen Heimat Jugoslawien. Millionen vertriebene Menschen erlebten ja das gleiche Schicksal. In diesem Gedicht fühlt man das große Heimweh, welches ihn bis zum letzten Atemzug quälte. Er fand seine ewige Ruhe im geweihten, mit vielen Tränen begossenen Boden des Schomberger Friedhofes, wo er im Kreise seiner Gläubigen ruht, gleich in welcher Sprache sie einst redeten. Seinen deutschen Gläubigen verkündete er das Wort Gottes in deutscher Sprache, den Ungarn in ungarischer Sprache. So trug er auch zur Erhaltung der Muttersprache bei. Länger als ein halbes Jahrhundert bemühte er sich als Diener Gottes, sie alle im christlichen Sinne zur Hilfsbereitschaft, zur Nächsten- und Heimatliebe zu erziehen, zu formen.

Im Jahre 1952 wurde Valentin Pintz der Religionsunterricht in der Schule verboten. Diese Verordnung traf den Priester sehr empfindlich. Doch die Kinder kamen Sonntagnachmittag in das Pfarrhaus, wo er sich mit ihnen weiterhin beschäftigte. Im Herbst des Jahres 1956, in der Zeit des Volksaufstandes, konnte er mit einer wohldurchdachten Rede den Frieden im Dorf bewahren. In der Schomberger Kirche hielt er bis zu seinem Tode eine heilige Messe mit deutscher und eine mit ungarischer Predigt.

Nun erinnert ein Denkmal vor seiner Wirkungsstätte, der Kirche, an den Herrn Pfarrer, das am 14. September nach der Messe eingeweiht wurde. Dabei wurde auch das Gedicht des Schomberger Dichters Josef Michaelis „Der Steuermann“ (1982) in ungarischer Übersetzung des Autors vorgetragen.

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