Ordentlichen Abschluss machen und den eigenen Weg gehen




Bundeskanzlerin Angela Merkel traf Studierende an der AUB

Bundeskanzlerin Angela Merkel erschien in einer schwarzen Robe mit goldenem, grünem und blauem Streifen erhalten von der Universität Segedin, die deren Fakultäten symbolisieren, bei ihrem Besuch an der Andrássy Universität Budapest am 2. Februar 2015. Nach dem Treffen mit Staatspräsident János Áder und dem Gespräch mit Ministerpräsident Viktor Orbán besuchte sie die AUB, wo sie vom Rektor der Universität Szeged Prof. Dr. Gábor Szabó die Ehrendoktorwürde der Szegediner Hochschuleinrichtung übernahm. Der Rektor würdigte den Werdegang der Kanzlerin sowohl als Naturwissenschaftlerin als auch als Politikerin. Sie erhielt den Titel „Doctor Honoris Causa“ unter anderem für ihre Tätigkeit als Politikerin bezüglich der Verwirklichung der europäischen Integration, für ihren Einsatz fürs Vorwärtsbringen der deutsch-ungarischen Beziehungen und für ihre Unterstützung der Bildung, insbesondere der Hochschulbildung auf internationalem Niveau.

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Bundeskanzlerin Merkel lobte die Universität Szeged, erwähnte namhafte Persönlichkeiten wie István Bibó, Albert Szent-Györgyi und Attila József, die aus der Bildungseinrichtung zu verdanken seien. Sie hielt auch einen kurzen Vortrag zur besonderen Stellung Ungarns in der Geschichte Europas und bei der Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ sowie zur deutsch-ungarischen Freundschaft. Als grenzüberschreitendes Beispiel nannte sie die AUB, die Studierende verschiedenster Nationalitäten zusammenführte. Auch sprach sie in ihrer Rede Themen wie die Terrorangriffe von Paris an und unterstrich die Bedeutung von Toleranz in Europa. Merkel betonte dabei, dass die Ausgrenzung religiöser, sozialer oder ethnischer Minderheiten, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in unseren Gesellschaften keinen Platz haben dürfen: „Sie dürfen unsere Demokratie nicht untergraben, auch nicht schleichend“.

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Rund 100 Studierende sechs ungarischer Universitäten, der AUB, ELTE, CEU, Semmelweis, Corvinus und Szeged, wurden zum Treffen mit der Kanzlerin eingeladen und erhielten dabei die Gelegenheit, mit der Bundeskanzlerin aktuelle Themen wie die Krise in der Ukraine oder die Energiewende in Deutschland zu diskutieren und Fragen zum persönlichen Lebensweg der Kanzlerin zu stellen. Sie sagte, dass die politische Wende sie dazu gebracht hätte, von der Wissenschaft zur Politik zu wechseln. Sie betonte auch, dass eine so schnelle Karriere allerdings nur zu revolutionären Zeiten möglich wäre. Auf die Frage, was ihr Ratschlag an angehende Politiker sei, meinte sie, dass sie studieren und – wie sie formulierte – einen ordentlichen Abschluss machen sollten, bzw. neben der Politik sich auch einen Zweitweg offen lassen, und überhaupt ihren eigenen Weg gehen sollten. Auch als Frau dürfe man sich nicht unterkriegen, jedoch auch nie beleidigt sein wenn es Fehlschläge einzustecken seien.

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Auf die Frage, wofür sich die Kanzlerin, die auch als Stimme Europas betitelt wird, halten  würde, erwiderte Angela Merkel, dass Europas Stimme aus 28 Stimmen bestünde und sie die Interessen Deutschlands vertrete, allerdings sei es für Deutschland dann gut, wenn es für Europa gut ist. Folglich solle man immer nach Kompromissen streben. Sie betonte auch, dass z.B. Deutschland mit der Energiewende für ganz Europa als Vorbild fungieren könne. Selbstverständlich solle jedes Land nach seinen Möglichkeiten handeln, jedoch brauche es die anfänglichen Schwierigkeiten – wie z.B. bei der Nutzung der Solarenergie – nicht mehr durchzumachen.
Zu ihrem Treffen mit Viktor Orbán verriet Merkel, sie hätten unter anderem über Demokratie und Liberalismus diskutiert. Sie bezeichnete den ungarischen Ministerpräsidenten als einen Kollegen, mit dem intensive Gespräche geführt werden könnten, denn er würde frei seine Meinung sagen, allerdings würden sie in europäischen Angelegenheiten immer gemeinsame Standpunkte finden. Denn in vielen Fällen sei das gemeinsame Auftreten unerlässlich.

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Nach der Diskussionsrunde überreichte Prof. Dr. András Masát, Rektor der Andrássy Universität Budapest die Große Andrássy-Medaille der Bundeskanzlerin. Er betonte seine Freude darüber, dass Angela Merkel schon das zweite Mal die AUB besuchte. Die Bundeskanzlerin bedankte sich bei den Anwesenden und verließ winkend die Universität in Richtung Synagoge, wo sie noch vor ihrer Abreise die Vertreter der jüdischen Gemeinschaften und Holocaust-Überlebende traf.

Monika Ambach

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