Zum Gedenken an Roger Schilling



Möchten Sie über ähnliche Themen erfahren?
Drücken auch Sie ein Like auf die –> Zentrum Facebook-Seite

Ähnlich zu den vorigen Jahren gedenken die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung von Paksch und die Heilige-Emmerich-Pfarrei in Kimling mit einer Gedenkmesse und Kranzniederlegung der Geburt vom Zisterzienser Roger Schilling. Dieses Jahr wird die Gedenkfeier am Kirchweihtag, dem 8. November (Sonntag) stattfinden.

Roger Schilling ist vor 114 Jahren, am 19. Oktober 1901 in Kimling/Dunakömlőd geboren. Bei ihrer Gründung übernahm seinen Namen die mit den Auszeichnungen Pro Urbe und Pro Cultura Minoritatum Hungariae geehrte Kapelle Roger Schilling.

Megemlékezés Schilling Rogerről

Das Programm
10:30 Kerzenanzünden auf dem Kimlinger Friedhof am Grab von Roger Schilling
11:00 Gedenkmesse für das Seelenheil des Paters – auch Kirmesmesse für den Heiligen Emmerich – in der Kimlinger Kirche, die heilige Messe wird vom Sirtzer Zisterzienser-Pfarrer Lénárd Nagy zelebriert.
Nach der Messe Kranzniederlegung am Denkmal

Roger Schilling

Er ist unter dem Namen János Schilling am 21. Oktober 1901 in Kimling geboren (anhand einiger Quellen ist er am 19. Oktober auf die Welt gekommen, aber wurde nur später ins Taufregister eingetragen, deswegen hat er ein anderes Geburtsdatum). Seine Vorgänger kamen aus Nassau-Saarbrücken, aus Lodenbach nach Ungarn. Er besuchte die Schulen in Kimling und Paks. Als Mittelschüler ging er zu den Zisterziensern (Lajos-Nagy-Gymnasium) in Fünfkirchen/Pécs. Am 14. August 1918 begann er in Sirtz/Zirc sein Noviziat. So erhielt er den Mönchsnamen Roger.

42_large

Zwischen 1919 und 1921 beendete er sein Mittelschulstudium im Erlauer Gymnasium, hier machte er auch das Abitur. Am 24. Juni 1925 legte er die Ordensgelübde ab, am 5. Juli wurde er ordiniert. Bis dahin beendete er sein Universitäts- und religionswissenschaftliches Studium und erwarb auch ein Diplom als Latein- und Deutschlehrer.

Im Schuljahr 1925/26 unterrichtete er in Erlau/Eger, danach in Ofen/Buda. Im Ofener Gymnasium unterrichtete er zuerst nur Deutsch, damals wurde er noch nicht zum Klassenlehrer ernannt. Er war auch bei den Pfadfindern tätig. Daneben führe er auch wissenschaftliche Tätigkeiten durch: Vor allem beschäftigte er sich mit der Ansiedlung der Ungarndeutschen, speziell mit der Geschichte seines Heimatdorfes /Roger Schilling: Ansiedlung der Deutschen in Rumpfungarn (Das Deutschentum in Rumpfungarn) Budapest, 1928/. Seine Werke in diesem Bereich werden von Wissenschaftlern seiner Zeit (z.B. von Gyula Szekfű) anerkannt und als Quellen genutzt. Ab dem 16. September 1929 unterrichteten die Ofener Ordensmitglieder schon in dem neuen Gebäude (Villányi út). Inzwischen wurde er Leiter der Oblaten.

Ab 1942 war er allgemeiner Schulinspektor. 1941 wurde er an die Universität Szeged zum Professor berufen, aber er lehnte ab, weil er seine Klasse im Ofener Gymnasium bis zum Abitur begleiten wollte. Dann wurde er Privatlehrer an der Péter-Pázmány-Universität. Sein Fachbereich waren die deutschen Dialekte und die deutsche Kolonisation.

DSC07004

1948 wurden die kirchlichen Schulen verstaatlicht, so musste auch Roger Schilling das Ofener Gymnasium verlassen. Er wurde Pastor in der Kapelle zum Heiligen Geist in der Ulászló Straße.

1951 wurden ihm seine Möglichkeiten als Pfarrer zu arbeiten entzogen, so musste er bei Bekannten einziehen. Obwohl er in der Öffentlichkeit nicht als Pastor tätig sein durfte, besuchten ihn alte Schüler und Freunde in seiner Wohnung, für die er Seelsorger und Beichtvater war. Seine Lizenz für eine Professur wurde entzogen. Er interessierte sich auch für die Astronomie und Psychologie, in seinen letzten Jahren beschäftigte er sich mit diesen beiden Bereichen. Seinen Lebensunterhalt verdiente er mit der Herstellung von technischen Zeichnungen.

Oft besuchte er die Pfarrei in Nagyvenyim, wo sein ehemaliger Ordensgeselle Vendel Dolmány der Pastor war. Den 25. März 1962 wollte er auch hier feiern, aber das war nicht mehr möglich: es wurde ihm schlecht und am 26. März ist er im Krankenhaus in der Szehér Straße gestorben. Am 30. März wurde sein Leib im „Farkasréti” Friedhof aufgebahrt und später nach Kimling gefahren, wo er von einer großen Menschenmenge auf seinem letzten Weg begleitet wurde.

Ajánlott hírek