Heinek: „Deutschland kümmert sich um die Ungarndeutschen und hält sie für wichtig“




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LdU-Delegation führte zukunftsweisende Besprechungen in Berlin

Bewertung abgeschlossener und Planung weiterer gemeinsamer Projekte, sowie Erschließung neuer Möglichkeiten des Zusammenwirkens – mit diesen Verhandlungsschwerpunkten unternahm zwischen dem 27-29. Januar eine Delegation der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen eine Reise nach Berlin. LdU-Vorsitzender Otto Heinek, Dr. Hajnalka Gutai, die Leiterin der Geschäftsstelle der Landesselbstverwaltung, Kulturreferentin Angelika Pfiszterer und Bildungsreferentin Ibolya Sax folgten der Einladung des Bundesministeriums des Innern (BMI), des Auswärtigen Amtes (AA) und der von Hartmut Koschyk, des Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten.

Treffen-LMU

Auch 2016 steht ein Budget von rund 330.000 Euro zur Verfügung, um ungarndeutsche Initiativen zu unterstützen – dies versicherte das BMI seinen Gästen aus Ungarn. Auch demnächst werden also ungarndeutsche Vereine, Institutionen, bzw. Selbstverwaltungen die Möglichkeit haben, sich um Ausstattung von Kulturgruppen, Jugendbegegnungsstätten, um Förderung des Ausbaus von überregionalen Kontakten, oder beispielsweise um einen Kleinbus im Rahmen des Projektes „Essen auf Rädern“ zu bewerben. Auch Programme der Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher (GJU), des Landesrates ungarndeutscher Chöre, Kapellen und Tanzgruppen und des Vereins für Ungarndeutsche Kinder (VUK) werden finanziell unterstützt.

„Als wichtigstes Projekt der kommenden zwei Jahre definierten wir mit dem BMI die Sanierung des Ferienlagers „Iglauer Park“ in Waschludt, erklärte Otto Heinek. „Es handelt sich hierbei um ein von der LdU mitgetragenes Lager im malerischen Bakonyer Wald, das mittlerweile renovierungsbedürftig geworden ist. Nachdem uns die ungarische Regierung neulich für dieses Jahr 90 Millionen Forint Finanzierungsbeteiligung zugesichert hat, steht auch eine BMI-Förderung im Wert von rund 100.000 Euro in Aussicht. Wenn wir beide Summen erhalten, werden wir statt der mittlerweile in die Jahre gekommenen Holzhäuser neue besorgen, diese mit Heizung und Sanitäranlagen versehen, sowie auch Küche und Speisesaal des Jugendlagers erweitern. Können wir unser Lager nach Plan sanieren, so rechnen wir mit Mehreinnahmen und mit der Verlängerung der Feriensaison.“

Nach dem Planungsgespräch mit dem BMI empfing Bundesbeauftragter Koschyk die ungarndeutsche Delegation zum Informationsaustausch. LdU-Chef Heinek unterrichtete ihn unter anderem auch über den Stand der Renovierung der Deutschen Bühne in Seksard, des einzigen professionellen deutschsprachigen Theaters in Ungarn, das – nachdem die LdU neben Trägerschaft auch das Theatergebäude übernommen hat – aus ungarischen staatlichen Geldern gerade eine umfangreiche Erneuerungerfährt. Der Bundesbeauftragte begrüßte weiterhin auch die immer intensiver werdenden Vernetzungen zwischen Ungarndeutschen unter einander, sowie die mit anderen deutschen Minderheiten Europas. „Die LdU kann durch das BMI auch weiterhin Fördergelder zum Ausbau überregionaler Kontakte anbieten“, erinnerte Otto Heinek. „Das bedeutet, dass sich Vereine, Nationalitätenselbstverwaltungen und Institutionen um Förderung bewerben können, um gemeinsame Initiativen in verschiedenen Regionen innerhalb Ungarns zu verwirklichen, bzw. mit deutschen Minderheiten in den Nachbarländern zusammenzuarbeiten. Hierbei möchte ich aber betonen, dass unser Ziel ist, nachhaltige Kontakte zu unterstützen.“

Der Vorsitzende und die Leiterin der Geschäftsstelle der Landesselbstverwaltung nahmen auch an einem Fachgespräch im Auswärtigen Amt in Berlin teil. Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin des AA und Hartmut Koschyk luden dazu Mittlerorganisationen wie den Deutschen Akademischen Austauschdienst, das Goethe-Institut, das Institut für Auslandsbeziehungen und die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen sowie Vertreter der deutschen Minderheit aus Polen, Rumänien, Russland, der Ukraine und Ungarn ein. Ziel der Diskussionsrunde war, Erfahrungen auszutauschen und nach neuen Wegen der Zusammenarbeit zu suchen.

Förderungen aus Deutschland seien natürlich wichtig – meinte Otto Heinek, aber genauso wichtig sei es, dass es in letzter Zeit erfreulicherweise mehrere Male dazu gekommen ist, dass Vertreter der Ungarndeutschen mit hochrangigen deutschen Politikern auf Bundesebene diskutieren konnten. Dies bewerte der Vorsitzende als Geste der Achtung und Zuwendung: dass sich nämlich das Mutterland um die deutschen Minderheiten kümmere und diese für wichtig halte.

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