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Maria, Mutter Jesu hat viele Feste im Kalenderjahr, aber das bedeutendste ist der 15. August, Mariä Himmelfahrt, in der ungarischen Bezeichnung Nagyboldogasszony (Liebfrau).
Nach dem katholischen Glaube wurde Maria an diesem Tag mit Seele und Leib in den Himmel aufgenommen. Dies ist das älteste Marienfest, es wurde bereits im 5-6. Jahrhundert gefeiert. 1950 wurde es vom Papst Pius XII. zum Hochfest ernannt.
Die Verehrung von Maria ist in Ungarn besonders bedeutend, da anhand der Tradition König Stephan der Heilige vor seinem Tod das Land ihrer Gnade empfahl. Daher stammt der Ausdruck vom Land Marias, Regnum Marianum. Maria wird seit daher auch Ungarns himmlische Beschützerin, Patrona Hungariae genannt.
Die Bezeichnung Nagyboldogasszony stammt noch vom heidnischen Glaube. Früher wurde eine weibliche Göttlichkeit „Boldogasszony” genannt, die Missionare verliehen anhand des Rates vom Bischof Gerhardus dem Heiligen den Namen Maria, damit der eigentliche Kult in Vergessenheit gerät.
In Ungarn gibt es zahlreiche Maria-Gnadenorte, zu den bekanntesten gehören Marjud/Máriagyűd, Máriapócs, Naßraden/Márianosztra, Mátraverebély und Makkosmária in den Budaer Bergen. Die Entstehung der Wallfahrtsorte ist immer von einem an Maria zugeschriebenen Wunder oder Erscheinung abzuleiten. An diesem Tag ist auch die Kirchweih der Budaer Liebfrauenkirche, allgemein als Matthiaskirche bekannt.
Zu den Volksbräuchen des Tages gehört die Maria-Nachtwache. Nach dem Volksglaube kann man im Sonnenaufgang vom 15. August die im Buch der Offenbarungen erwähnte mit der Sonne bekleidete Frau zu sehen bekommen. Auch zu diesem Tag gehört die Blumenweihe, von den Blumen wurden Maria-Särge angefertigt. Man glaubte, wenn am Festtag das Wetter sonnig ist, wird die Ernte reich. Der Zeit zwischen Mariä Himmelfahrt und Mariä Geburt (8. September) wurde auch besondere Bedeutung zugeschrieben.
Mariä Himmelfahrt wird auch in dem von Katholiken bewohnten Gebieten der deutschsprachigen Länder gefeiert, meistens ist sie dort auch Feiertag.
István Mayer
(Der Artikel erschien zuerst am 14. August 2015)