Dramaelemente im Unterricht




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Das Klassenzimmer wird zur Bühne

Wollen Sie Ihren Unterricht mit Sprachspielen interessanter gestalten? – stellte die Theater- und Entspannungspädagogin Ulla Krawczyk am 15. April in Baje und am nächsten Tag in Wesprim die Frage. Sie zeigte spielerische Elemente der Theaterpädagogik, bei der die Möglichkeit besteht, sich von festen Mustern zu lösen, zu improvisieren und zu experimentieren; sowohl mit der Sprache als auch mit dem dazugehörenden Körpereinsatz. Die Fortbildung wurde durch das Ungarndeutsche Pädagogische Institut am Valeria-Koch-Bildungszentrum organisiert.

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Die dramapädagogischen Methoden sind auch im Sprachunterricht seit einigen Jahren auf dem Vormarsch. Warum funktionieren sie und wie lassen sie sich in die Sprachstunden integrieren? Das haben die Lehrkräfte von Grundschulen und Gymnasien mit den Spielimpulsen auch selbst ausprobieren können. Da das Theaterspielen einfach zum Menschsein gehört, ist dieses Erlebnis im Unterricht gerade für Kinder eine Möglichkeit, neue Stärken und Talente bei sich zu entdecken. Die dramapädagogischen Übungen fördern sowohl die Spontaneität als auch die Kreativität der Teilnehmenden. Das Spiel mit einem fiktiven Charakter löst Blockaden beim freien Sprechen und stärkt die Performanz. Im Alltag improvisieren und reagieren wir ständig sprachlich spontan auf unser Umfeld. In vielen der dramapädagogischen Übungen können solche Situationen durch eine fiktive Realität simuliert werden.

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Auch können Fremdsprachenlehrkräfte vereinzelte Impulse aus der Theaterpädagogik heranziehen und damit bestimmte Lerninhalte vermitteln, wie zum Beispiel grammatikalische Strukturen oder sprachliche Regeln in Szenen üben. Anhand von Bildern, Requisiten und Texten bekommen die Kinder die Möglichkeit, in verschiedene Rollen zu schlüpfen, um sie durch das Spiel intensiv zu erleben.

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Theater findet immer an der Schnittstelle von Kunst und Leben statt. Es geht dabei stets um eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Welt und der Wirklichkeit, um die Erkundung von Verhaltensmustern. Hier wird der Text nicht nur gesprochen, sondern intensiv erlebt und erfahren. In Bezug auf eine fremde Sprache wird hier das ganzheitliche Lernen bewusst eingesetzt und ausprobiert. Das Spielen und ausprobieren im eigenen Klassenzimmer bringt folgende Vorteile: einerseits ist der Klassenraum für die Kinder das zweite „Zuhause“ und gibt ihnen Sicherheit, andererseits findet „Schulleben“ der Kinder überwiegend in demselben Raum statt. Ein Klassenraum kann mit wenigen Veränderungen zu einer Bühne mit einem Zuschauerraum umfunktioniert werden.

Davon überzeugte Ulla Krawczyk 38 Teilnehmer/innen an beiden Orten. Die Dramapädagogik wird auch nächstes Jahr ganz gewiss auf die breite Fortbildungspalette vom UDPI kommen.

Die Fortbildung wurde vom Ministerium für Humanressourcen, im Rahmen NEMZ-PED-19 unterstützt.

Maria Scherzinger

Foto: Josef Weigert

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