Valeria-Koch-Bildungszentrum gedachte seiner Namensgeberin




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„Spielerische Natur, seelische Stärke und Beständigkeit: Eigenschaften, die uns Valeria Koch zum Vorbild machen“ – durch Grußworte von Direktorin Agnes Amrein-Pesti wurde am 18. September im Valeria-Koch-Bildungszentrum eine Gedenkfeier zu Ehren der Namensgeberin der ungarndeutschen Bildungseinrichtung in Fünfkirchen eingeleitet. An der musikalisch und literarisch umrahmten Veranstaltung kam es zur Vorstellung einer ganz besonderen, von Schülerinnen und Schülern mitgestalteten Statue, zur Präsentation des Gedenkbandes „In memoriam Valeria Koch, die es hätte geben können“, sowie auch zur Eröffnung einer Wanderausstellung zum Valeria-Koch-Illustrationswettbewerb.

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„Zu unserer heutigen Veranstaltung haben wir die Aula unseres Gymnasiums gewählt, wo man viele Impulse zu Valeria Koch bekommen kann, wenn man unser Schulgebäude betritt: In der Ecke der Schreibtisch der Autorin mit ihrer Schreibmaschine, ihre Briefe, Schulhefte, Schallplatten, aber auch ihre Kleidungsstücke und persönlichen Gegenstände – alles nach Originalfotos so eingerichtet, als würden wir ihr Zimmer betreten. Zeitlos, wie ihre Dichtung ist, als wäre sie noch unter uns.“ Stolz stellte den Gästen – darunter auch Familienmitgliedern der früh verstorbenen Dichterin – Direktorin Amrein-Pesti all die geerbten, aber auch selbstgemachten Valeria-Koch-Reliquien des Bildungszentrums vor, deren Reihe nun um ein ganz besonderes Kunstwerk erweitert wurde. Im Rahmen eines künstlerischen Schulprojektes entstand nämlich eine von Bildhauer Anton Dechandt aus Nadasch, sowie von Schülerinnen und Schülern der Schule gemeinsam erschaffene Statue: ein großer, kräftiger Baumstamm feingeschliffen und bemalt. Die Inspiration dazu gaben Koch-Gedichte, sowie Fotos, Skizzen und erzählte Geschichten aus dem Leben der Dichterin.

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Im Rahmen der Gedenkfeier stellte Johann Schuth, erster Vorsitzender des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUdAK) den von Maria Erb und Maria Wolfart herausgegebenen Gedenkband „In memoriam Valeria Koch, die es hätte geben können“ vor – eine gemeinsame Publikation des VUdAK und des Ungarndeutschen Forschungszentrums, die mit der Unterstützung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und der Deutschen Botschaft Budapest erscheinen konnte. Das Buch gewährt einen Einblick in das Leben der wohl bekanntesten und zweifelsohne meist zitierten ungarndeutschen Autorin des 20. Jahrhunderts, die am 22. April 1949 in Surgetin in der Branau zur Welt kam und ihr Leben am 28. Feber 1998 mit nur 49 Jahren in Budapest beendete.

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„Die mehr als 300 Seiten enthalten Verschiedenes über, zu und von Vali. Nachgezeichnet werden ihr familiäres Umfeld, ihr Lebens- und Bildungsweg sowie ihr literarisches, journalistisches und übersetzerisches Werk”, steht es im Geleit des Gedenkbandes, formuliert von den beiden Herausgebern, die mit der Verwaltung des Nachlasses der Autorin beauftragt wurden. „Fotos, Handschriften, Zeichnungen und auch bisher unveröffentlichte Gedichte. Sie verleihen den Fakten eine persönliche Note, fördern bisher verborgen Gebliebenes zu Tage oder differenzieren, ergänzen, falsifizieren da und dort sogar bereits scheinbar Bekanntes oder Angenommenes, sie lassen das ’Milieu’, in welchem Vali lebte, wenn nicht erkennen, so doch erahnen.”

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„Das Buch ist für unsere ganze ungarndeutsche Gemeinschaft von grundlegender Bedeutung“, betonte Ibolya Hock-Englender, die Vorsitzende der LdU. „Es handelt sich hierbei nicht nur um die Vorstellung von Valeria Koch als namhafte Dichterin: Liest man nämlich das Buch, so werden in einem durch die mannigfachen Inhalte solche Emotionen geweckt, die wir als Angehörige einer Sprachgruppe zum Weiterexistieren brauchen. Die Herausgeberinnen gingen diese Arbeit mit Herz an, und all die Beschreibungen über Privates und Berufliches aus Valeria Kochs Leben bilden solch eine perfekte Einheit, was mir das Gefühl gibt, ein beispiellos großartiges Buch in der Hand halten zu dürfen.“

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Der beste Beweis dafür, dass Valeria Kochs Gedichte auch für Kinder und Jugendliche inspirierend sind, ist eine Roll-Up-Wanderausstellung, die im Rahmen der Feierstunde von NZ-Junior-Redakteurin Dorottya Bach eröffnet wurde, und die bis November in der Aula des Gymnasiums zu besichtigen ist. Schülerinnen und Schüler des Bildungszentrums werden von einer besonders reichen Auswahl an von Kindern und Jugendlichen angefertigten Zeichnungen erwartet, die für den Valeria-Koch-Illustrationswettbewerb der Neuen Zeitung nominiert wurden.

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