Europa-Tag der Jugend in Wien mit Gymnasiasten des Ödenburger Evangelischen Lyzeums



An der Pressekonferenz, an der unter den Mitarbeitern der Auslandvertretungen der EU-Staaten in Wien auch Ungarns Botschafter Vince Szalay-Bobrovniczky begrüßt worden war, wurde die Bedeutung der im Mai 2014 fälligen Wahlen zum EU-Parlament und die Wichtigkeit des EU-Bewusstseins hervorgehoben, auf die mit dieser Veranstaltung die Aufmerksamkeit vor allem der Jugendlichen, d.h. der schon bald mündigen jungen EU-Bürger gelenkt werden sollte.

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Am Europa-Tag nahm aus Ungarn die Klasse 12/C des ungarndeutschen Klassenzuges am Evang. Berzsenyi-Lyzeum in Ödenburg teil, die mit Klassenvorstand Maria Wild-Vinczepap angereist war. Begleitet wurde die Klasse auch von Robert Wild, Leiter des Regionalbüros Westungarn der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen.

Die Aufgabe der ungarischen Schüler war, im Rahmen eines interaktiven Workshops den etwa 100 österreichischen Schülern Ungarn vorzustellen. Als Hauptziel nahm man sich vor, gängige, aber längst überholte Stereotypien über Ungarn abzubauen und ein neues Gesicht des Landes aufzuzeigen.

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Zu Beginn des Workshops ließen die ungarischen Schüler ihre österreichischen Mitschüler einen Fragebogen zu grundlegenden Ungarn-Inhalten ausfüllen, so wurde u.a. nach berühmten Ungarn gefragt. Dem folgte ein selbst zusammengestellter Projektfilm. Darin wurden zunächst einige Ungarn-Klischees aufgezählt, dann hatten die Ödenburger aber ihr eigenes Ungarn-Bild präsentiert. Auf wen alles man als Ungar mit Recht stolz sei: auf Wissenschaftler, Erfinder, Künstler und Sportler, oder auf den beispielhaften Zusammenhalt in der Not, wie das beim heurigen Donauhochwasser sichtbar wurde. Es blieben aber auch die einzigartige Sprache und besondere Mentalität der Ungarn nicht unerwähnt.

Während des Projektfilms wurden die Fragebögen ausgewertet und nach dem Film über deren Inhalte berichtet. Das Ungarn-Wissen der Anwesenden blieb grundsätzlich (wie auch erwartet) im Rahmen der Stereotypien.

Im Anschluss daran entwickelte sich zwischen den Schülern beider Länder eine rege Frage-Antwort-Szene in einer ausgesprochen guten Stimmung. Die Schüler aus Österreich wunderten sich einerseits, wie viele bekannte Persönlichkeiten sich als Ungarn „entpuppten“, andererseits wurden die Deutschkenntnisse der Ödenburger Lyzeisten gelobt.

Zum interaktiven Teil des Programms konnte auch Ungarns Botschafter Vince Szalay-Bobrovniczky dazustoßen.

Zum Schluss des Workshops richtete András Izsák, zuständiger Botschaftssekretär für Europafragen eine Frage an die Teilnehmer: er wollte durch eine Abstimmung erfahren, ob sich ihre Meinung über Ungarn während der vergangenen Stunde geändert habe. Ohne Ausnahme schnellten alle 100 Hände bei „Ja“ in die Höhe und man bedankte sich bei den ungarischen Mitschülern für die niveauvolle Präsentation mit Beifall.
Nach diesem Programm konnten sich die ungarischen Schüler noch an den Infoständen am Veranstaltungsort des Europa-Tages umsehen und bekamen anschließend in der ungarischen Botschaft eine äußerst interessante Führung durch das Haus. Zu Mittag gab Herr Botschafter zu Ehren der Klasse einen Stehempfang, wo er ihnen seinen persönlichen Dank dafür ausgesprochen hatte, dass sie durch ihre frische Präsentation zumindest in den Köpfen der anwesenden 100 österreichischen Schülern den Grundstein für ein neues, jugendliches Ungarnbild gelegt hatten, und dass es ein gutes Gefühl war, an diesem Europa-Tag Ungar gewesen zu sein.

Im Anhang ist der Fragebogen der ungarischen Schüler zu finden.

Maria Wild-Vinczepap

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