Imre Studer 1961 – 2015



Er setzte sich für sein Heimatdorf und das Deutschtum ein
Imre Studer 1961 – 2015

Das ehemalige Mitglied der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und Bürgermeister von Bikal Imre Studer ist am 24. September gestorben.

Studer Imre-porträt

Imre Studer studierte Deutsch und Sport an der Pädagogischen Hochschule in Fünfkirchen und später auch Tourismus. Ab 1987 unterrichtete er in der Bikaler Grundschule Deutsch und Sport, war zwischendurch drei Jahre lang Programmmanager im Puchner Schlosshotel.

Als junger begeisterter Deutschlehrer engagierte er sich für die deutsche Kulturarbeit, veranstaltete sowohl in der Schule als auch im Dorf zahlreiche Vorführungen, Ausstellungen, Schwabenbälle. Es gab drei Tanzgruppen (Kinder, Jugendliche und Erwachsene), einen Erwachsenenchor und ein Trio. Mit den Gruppen hatte er viele Auftritte und sie bauten Kontakte zu anderen Kulturgruppen aus. 1994 war er Gründungsvorsitzender des Deutschklubs, 1998 Gründungsvorsitzender der örtlichen Deutschen Selbstverwaltung. Von 2006 – 2010 war er Mitglied der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und des Bildungsausschusses, wo er viele Erfahrungen einbringen konnte. Seine talentierten Schüler erreichten bei Deutschwettbewerben auf Landesebene gute Platzierungen. Mit dem Comenius-Projekt „Minderheiten in Europa“ konnten 20 Schüler nach Polen reisen und Schüler aus Polen Bikal besuchen.

Als Bürgermeister von 2010 – 2014 baute er partnerschaftliche Kontakte zu Sugenheim (Bayern) und Gützkow (Mecklenburg-Vorpommern) aus. 2013 wurde ein Denkmal an die Vertreibung, Verschleppung und Ansiedlung errichtet. Er pflegte aber auch Kontakte zu Mostova (Slowakei), denn nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Oberländer in Bikal sesshaft.

Imre Studer war in vielen Bereichen aktiv, gründete die Kolpingfamilie und den Massensportklub, war Mitglied der Katholischen Kirchengemeinde, arbeitete im Dorffernsehen mit. Bei der Klausurtagung der LdU in Bikal zeigte er stolz auch das Heimatmuseum. Denn er setzte sich zeitlebens für sein Heimatdorf und das Deutschtum ein.

studer imre

Imre Studer wurde am 1. Oktober in Bikal unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen.

Erschienen in: Neue Zeitung 41/2015

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