Schwäbisches Haus in Schomberg fünf Jahre alt
Es sollte nicht nur ein Heimatmuseum sein, sondern viel mehr, ein Haus der Begegnungen, wo jeder ein Stück der alten Traditionen mitnehmen kann. Das Museum sollte wirken, als würden noch Menschen drin wohnen. Das alles schafften die Schomberger in den vergangenen fünf Jahren, und zwar weil sie auf die Bedürfnisse der Besucher eingegangen sind.
Es zeigte sich, dass Gruppen gerne ein wenig Zeit im Hof verbringen, gemütlich da singen oder mal Gäste empfangen, so erweiterte die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung das Gebäude mit Räumlichkeiten, wo einem gemütlichen Beisammensein nichts im Wege steht, und das schafften sie so, dass die Struktur des Hauses nicht gestört wird. Traditionen und gute Unterhaltung verbinden, und das für jede Generation, das möchte Schomberg bieten, und gerade deswegen hören die Arbeiten im Museum nie auf. Geplant ist jetzt zum Beispiel der Ausbau der ehemaligen Sommerküche, wo ein altmodischer Backofen für das leibliche Wohl sorgen soll.
Beim Jubiläumsfest standen die drei ungarndeutschen Chöre der Ortschaft auf dem Gang des Museums, was nicht nur zeigen sollte, dass alle Generationen im Ort gerne singen, sondern dass sowohl die Kinder und die Erwachsenen mittleren Alters als auch die Rentner mit dem Museum eng verbunden sind, und dort auch Unterhaltung für sich finden. Speziell für verschiedene Altersklassen ausgearbeitete Spiele und Aufgaben locken immer mehr Schulkinder in die Einrichtung, sogar die Aufmerksamkeit von Kindergartenkindern lenken sie immer öfter auf sich. Katalin Berek, Vorsitzende der Deutschen Selbstverwaltung und gute Seele des Hauses, erzählte unter Tränen über die erfolgreichen, aber auch mühsamen ersten fünf Jahre, denen natürlich schon viele Jahre Vorbereitung und Renovierungszeit vorausgegangen sind. Immer wieder erhält das Museum auch heute noch Gegenstände, die in den Regalen oder an den Wänden ihren Platz finden. Ein bestimmtes Möbelstück fehlt allerdings noch, und zwar haben die Schomberger in ihrem Heimatmuseum noch keine „Schublod“, doch auch das wird sich finden, meinen die Organisatoren. Die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung von Schomberg hat noch viele Pläne im Zusammenhang mit dem Haus, bisher schaffte sie schon mehr als so manche anderen ungarndeutsche Orte: nämlich ein Museum voller Schätze mit Leben zu füllen!
Christina Arnold