Zentrum.hu

Brasilien: Die unvergessliche Reise der Saarer Tanzgruppe

Möchten Sie über ähnliche Themen erfahren?
Drücken auch Sie ein Like auf die –> Zentrum Facebook-Seite

Es kam ein Tag in unserer Leben, wo unser Traum sich erfüllte, und wir die riesengroße Möglichkeit bekamen, nach Brasilien zu fahren.

Unser Abenteuer begann früh am Morgen des 1. Aprils. Das war kein Aprilscherz – wir flogen. Wir hatten Glück, die Flugscheine auf die Weise buchen zu können, dass wir einen ganzen Tag in Lissabon verbringen konnten. Im Vergleich zu dem windigen und verregneten Wetter in Ungarn war fast Sommer im Portugal. Man kann es sich vorstellen, wie wir uns darüber freuten. Wir machten eine echt schöne Stadtrundfahrt. Alle von uns spazierten fast 10 Km, um so viele Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, wie man binnen eines Tages nur schaffen konnte. Spät am Abend flogen wir nach Rio de Janeiro weiter und nach 10 Stunden kamen wir an, wo schon unsere netten Reiseleiterinnen (Geralda und Paula) mit dem Bus auf uns warteten. Während der Fahrt – vom Flughafen in die Stadt – konnten wir einen Einblick in das Leben der ärmeren Klasse bekommen. Direkt neben der Autobahn, in Reichweite, waren die unverputzten Häuser der ärmlichen Umgebung. Sogar ein Mann guckte den Verkehr mit einer Tasse Kaffee in der Hand zu.

Die Menschen sind da eigentlich nicht so übervorsichtig wie wir in Europa. Ein Fahrer neben uns sprang nur einfach aus seinem Auto undhat machte irgendetwas dahinter. So etwas könnte man sich auf der Autobahn M1 in Ungarn nicht vorstellen. Aber danach konnten wir etwas Unvergessliches besichtigen, nämlich die Statue von Christus, dem Erlöser auf dem Corcovado. Ich denke, alle Menschen, die da waren, verliebten sich in diesem Moment in Rio. So ein wunderbarer und atemberaubender Überblick! Wir werden den im Leben nie vergessen! Nicht nur die Statue war schön, sondern auch die Fahrt selbst mit der Zahnradbahn durch den Tijuca-Regenwald. Dieser Wald ist anders, als diejenigen, an die wir gewöhnt sind. Man kann den selben Baum sicherlich innerhalb 30 Meter nicht mehr finden.

In Rio besichtigten wir noch den Gipfel des Zuckerhutes und das Stadion von Maracana. Der Gipfel war genauso wunderschön als das Corcovado und das Stadion war für die Jungs etwas Besonderes. Ich, als Mädchen machte nur ein Paar Fotos für den männlichen Teil der Familie und fragte die Jungs, was man über dieses Stadion wissen soll. Wir blieben 2 Tage lang in Rio und waren zweimal am Strand von Copacabana. Der wunderschöne vier Kilometer lange Sandstrand und die großen Wellen waren einzigartig für uns. Die Jungs spielten Fußball gegen Brasilianer, die Mädchen tranken den berühmten brasilianischen Cocktail Caipirinha und genossen die Wellen, die uns sogar unter dem Wasser drehen konnten. Im Allgemeinen kann man sagen, dass Rio sowohl die Stadt der Reichen und Schönen als auch die der Armen ist. Einmal sieht man ein schönes Stadtbild, andermal die Favellen mit so vielen Abfällen, wie man sich das kaum vorstellen kann.

Die 2 Tage vergingen schnell und unsere Reise führte uns nach Sao Paulo weiter, wo wir zusammen mit den örtlichen deutschen Nationalitätentanzgruppen auftraten. Hier lernten wir unsere dritte Reiseleiterin kennen, die uns auch bis zum Rückflug begleitete. Morgen früh fuhren wir weiter nach Wittmarsum, wo wir die deutschsprachige Mennoniten-Gemeinschaft kennen lernten. Die Mennoniten sind eine evangelische Freikirche, die geschichtlich eng mit den Amischen verbunden sind. Wir hatten sogar die Zeit, einige Stunden lang im Wald zu spazieren, was für uns wieder ein großes Erlebnis war. Besonders, weil unser Leiter, Ricardo behauptete, dass wir hier auch kleine Affen sehen können. Hier muss ich sagen, dass wir vor Aufregung nicht still bleiben konnten. Am Abend hatten wir auch hier einen Auftritt, der mit einem gemeinsamen Tanz endete.

Unsere nächste Haltestelle war Foz Do Iguazu an der argentinischen-brasilianischen Grenze. Die Iguaçufälle – ca. 25 Kilometer oberhalb des Zusammenflusses von Iguaçu und Paraná – sind meiner Meinung nach die schönsten Formationen der Natur. Tosender Lärm, feiner Sprühnebel und schillernde Regenbögen, so würde ich die Wasserfälle beschreiben. Die Cataratas (Wasserfälle) waren zweifelsohne schöner und beeindruckender als die Niagarafälle. Der Vogelpark, den wir besichtigten, ist ein absolutes Muss. Die Kolibris, Tukane, Papageien und die Vegetation waren wunderschön und erlebnisreich. Wir waren so begeistert, wie kleine Kinder, die das erste Mal im Zoo sind. Die Vögel sahen so bunt und anmutig aus, als wären sie bemalt.

Nach diesen atemberaubenden Erlebnissen besichtigten wir Itaipu, eins der größten Wasserkraftwerke der Welt. Am Abend nahmen wir an einer Samba-Nacht teil, die genauso faszinierend war, wie alle anderen Erfahrungen, die wir in Brasilien machen konnten. Außerdem konnten wir hundert verschiedene Sorten der brasilianischen Gastronomie kosten. Man kann behaupten, dass die brasilianische Küche besonders köstlich ist: Gemüse, Obst und die leckeren gegrillten Fleischsorten sind weltberühmt.

Nach 2 Tagen Erlebnis pur fuhren wir nach Entre Rios weiter, wo wir bei Familien untergebracht wurden. Hier leben die ausgewanderten Schwaben aus dem Karpatenbecken. Wie diese Gemeinschaft zusammenhält und ihre Kultur pflegt, darauf kann man wirklich stolz sein. Sie konnte eigentlich etwas Besonderes und Wertvolles schaffen. Es war für uns eine große Ehre dort aufzutreten. Unsere Gastgeber organisierten uns einen brasilianischen und einen schwäbischen Musikabend, die uns sehr gefielen.

Hiermit möchten wir uns sowohl für die warmherzige Gastgeberschaft bei allen unserer Gastgeber, als auch für die Organisation der Reise bzw. die Programme herzlich bedanken. Ebenfalls ein Dank an den Weltdachverband der Donauschwaben (Herrn Präsidenten Stefan Ihas) für die Vermittlung der Möglichkeit. Wir haben uns in Brasilien sehr wohl gefühlt. Vielen herzlichen Dank für diese unvergessliche Reise!

Der Landesrat der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen dankt der Tanzgruppe dass sie die ungarndeutsch-donauschwäbische Tanzkultur so hervorragend vertreten und unsere Kultur erneut ins gute Licht gerückt hat.

Klaudia Frank, Manfred Mayrhofer (Pressereferent des Weltdachverbandes der Donauschwaben)

Die mobile Version verlassen