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Über Religiosität war diesmal die Rede im HdU

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Religiosität spielte bei den Ungarndeutschen immer eine große Rolle. Nach der Wende konnten viele Vereine wieder neu gegründet werden, aber auch neue wurden ins Leben gerufen, wie auch das St. Gerhards-Werk Ungarn E.V.
Innerhalb der Zentrum-Programme im HdU kam es zu einer neuen Veranstaltung in der Reihe Auf dem Teppich. Bei diesen Veranstaltungen behandeln die eingeladenen Gäste immer spezifische Themen. Am 28. März wirkte der Vorstand vom St. Gerhards-Werk Ungarn mit: Vorsitzender Dr. Paul Klincsek, Vizevorsitzende Maria Kőrös-Herein und Ehrenvorsitzender Franz Reichardt. Mit dabei war auch Bernhard Kollmann, der neue Pfarrer der deutschsprachigen katholischen St.-Elisabeth-Gemeinde in Budapest. Die Podiumsdiskussion wurde von Zentrum-Direktorin Monika Ambach moderiert.

Franz Reichardt und Maria Kőrös-Herein erzählten über die Gründung und über die Anfangsjahre des Vereins. Das St. Gerhards-Werk Ungarn E.V., die Schwesternorganisation des St. Gerhards-Werks Stuttgart, wurde im Jahre 1991 in Budapest mit dem Ziel gegründet, die geistliche Identität zu wecken. Der erste Vorsitzende war Dr. Wendelin Hambuch, in den Anfangsjahren hatte der Verein jedes Jahr drei ständige Veranstaltungen, die Maiandacht am Anfang Mai, die Prozession am 20. August und das Gerhardsfest am 24. September zu Ehren des Namensgebers Heiliger Gerhard.

Dr. Paul Klincsek übernahm den Vorsitz von Dr. Wendelin Hambuch. Anfang seiner Amtszeit war die Mitgliedschaft auf etwa 20 Personen geschrumpft, sie setzten aber die Tätigkeit fort, und die Anzahl der Mitglieder erhöhte sich langsam.
Der Verein führt eine vielseitige Tätigkeit. Die Teilnahme bei der Prozession des Heiligen Rechts am 20. August zählt zum Beispiel auch dazu. Die Festmesse zu Ehren des heiligen Märtyrerbischofs, des Namensgebers, wird jedes Jahr in der Felsenkirche zelebriert, jedes Mal singt ein anderer ungarndeutscher Chor, z.B. die Chöre aus Maan, Berkina, Lantschuk, Wudersch, Wudigeß, Schaumar oder Schorokschar trugen bereits zur besonderen Atmosphäre bei.

Er berichtete unter anderem auch über die Kreuzweg-Andacht in Werischwar, woraus eine neu-alte Tradition erwuchs. „Der moderne Mensch des 21. Jahrhunderts hat sich durch das schneller gewordene Leben, meist in Städte wohnend, sowohl vom Gott, als auch von der Natur entfremdet. Er fühlt aber auch eine große Sehnsucht nach Reinheit, Ruhe und Stille, wie seine Vorfahren. Am Kalvarienberg sind die rein gewordenen Seelen und die erwachende Frühlingsnatur zusammen anwesend. So hat man das Gefühl, dass man sich sowohl seelisch, als auch physisch über den Alltag erheben kann, reizt uns an dieser Zeremonie am Kalvarienberg teilzunehmen”, meinte Paul Klincsek.

Maria Kőrös-Herein, die seit 2003 als Vizevorsitzende des Vereins tätig ist, erzählte über den vom Verein organisierten Tag der Nationalitäten im Rahmen der Stadtmission, über die Maiandacht am Anfang Mai und über die Wallfahrten nach Maria Eichel bei Wudigeß, nach Maria Einsiedel, Marjud, Schaumar und Weschni. Über die Veranstaltungen und Wallfahrten wurden Bilder gezeigt. Über die Maiandacht in Schaumar im Jahre 2015 wurde ein Film angefertigt, woraus auch zwei kurze Ausschnitte dem Publikum gezeigt wurden. Der Verein pflegte auch seine Auslandskontakte. Eine zweiköpfige Delegation besuchte in Deutschland den Wallfahrtsort Planegg-Maria Eich bei München, und eine größere Gruppe mit dem Schaumarer Frauenchor nahm 2013 an der Gelöbniswallfahrt nach Altötting teil. Bei den verschieden kirchlichen Veranstaltungen und Wallfahrten dienen Chöre zur besonderen Atmosphäre.

Zentrum-Direktorin Monika Ambach befragte anschließend Bernhard Kollmann, den neuen Pfarrer der deutschsprachigen katholischen St.-Elisabeth-Gemeinde in Budapest, über seine Eindrücke in der ungarischen Hauptstadt. Pfarrer Kollmann kam im September 2017 aus Wien nach Budapest und wird voraussichtlich fünf Jahre lang in der Hauptstadt tätig sein.

Der Pfarrer hat nach eine Wirtschaftslehre sich für den Dienst in der Kirche entschieden und war zuletzt in der österreichischen Wien-Neuottakring tätig. Nach 11 Jahren hat er sich für den Auslandsdienst beworben, und wollte in Europa oder Nordamerika weiter dienen. So stellte ihn der Bischof von Wien frei, um nach Budapest kommen zu dürfen. Das letzte Mal war er noch als Tourist während des Kommunismus in Budapest. Seitdem hat es sich hier Vieles verändert, trotzdem fühlt er sich als gebürtiger Großstädter nicht fremd. Er hat hier zum Beispiel keine Probleme damit, dass er kein Ungarisch spricht, aber er hat vor an einem Sprachkurs teilzunehmen.

 Davor möchte er sich aber hier besser auskennen, da er auch nicht viel über die Pfarrgemeinde wusste, die nach dem Ersten Weltkrieg, als der Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung noch beträchtlich war, gegründet wurde und bis Oktober 1944 aktiv blieb. Dann Ende der 1980er Jahre erfolgte unter dem ungarndeutschen Prälat Franz Walper die Neubelebung der Kirchengemeinde.

„Zur Zeit kommen an guten Sonntagen um 10.15 Uhr in die Kirche zu den Wundmalen des Hl. Franziskus circa 80-90 Menschen zum Gottesdienst”, erzählte Kollmann. Unter ihnen gibt es sogar Franzosen, die Deutsch verstehen, ein Drittel sind Ungarn, die Deutsch als Fremdsprache sprechen, aber es gibt auch viele Muttersprachler.

Um sich auf das Osterfest einzustimmen, traten im Haus der Ungarndeutschen auch sechs Mitglieder des Wudigesser Frauenchors auf, sie sangen unter der Leitung von Edit Krizsán deutschsprachige Fasten- und Osterlieder. (Video >>>)

Nándor Frei

 Fotogalerie >>>

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Organisiert vom:
Ungarndeutsches Kultur- und Informations- zentrum und Bibliothek (Zentrum)

Partner:
St. Gerhards-Werk Ungarn E.V.

 

Förderer der Veranstaltung:
Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen
Ministerium für Humanressourcen (NEMZ-KUL-18-0398)

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