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Unter dem Motto „Wir müssen unsere Traditionen erhalten und weitergeben“ veranstaltete der Volkstanzverein Herbstrosen seine Jubiläumsfeier zum 20-jährigen Bestehen in Schaumar.

Die Volkskultur ist die Visitenkarte der Ungarndeutschen und das beweisen die beim Landesrat organisierten Kulturgruppen mit ihren mehr als 5000 Mitgliedern, die das kulturelle Erbe hochhalten. Diese Traditionen gelte es zu erhalten und weiterzugeben. Die Volkskultur ist bei den Ungarndeutschen fest verankert. Sie gibt Halt und Sicherheit, aber vor allem auch Freiheit sich mit anderen Kulturformen in unserem Land und mit der Volkskultur anderer Länder zu befassen. Daher ist es besonders positiv, dass so viele Menschen aktiv in der Volkskultur tätig sind. Sie bietet ihnen Halt und Heimat.

Wenn eine Kulturgruppe so viele Jahre lang ununterbrochen existiert und arbeitet, ist das alleine schon eine beachtliche Leistung sowie ein Beweis dafür, dass diese Gruppe mehr ist als nur ein Ensemble. Sie ist eine echte, zusammenhaltende Gemeinschaft über Altersgrenzen, über unterschiedliche Berufe und Interessen hinaus. Eine Gemeinschaft, die das kulturelle Erbe der Heimat nicht nur pflegt, sondern darin auch tief verwurzelt ist.

Nachdem Judith Illés-Kobolák die Ehrengäste, darunter die Witwe des verstorbenen Choreografen Nikolaus Manninger, der die meisten Tänze der Tanzgruppe „Herbstrosen“ erstellt hat, sowie die Vertretung des Landesrates der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen, begrüßt hatte, begann der festliche Nachmittag in einem überfüllten Theatersaal mit Musik der Schaumarer Musikanten mit einem kurzen Rückblick auf die Ereignisse der letzten 20 Jahre in Form einer Präsentation.

Die ungarndeutsche Volkstanzgruppe „Herbstrosen“ wurde 1998 mit sechs Paaren gegründet, im Laufe der Jahre kamen immer mehr Tanzbegeisterte dazu, der aktuelle Stand ist fünfundzwanzig. Der Choreograf des Tanzensembles war lange Jahre lang Nikolaus Manninger, nach seinem Tod übernahm Gergely Illés, sein ehemaliger Schüler, die ehrenvolle Aufgabe. Bis 2002 wurde die Tanzgruppe von Magda Taller geleitet, ihr folgte Ágnes Marlok, die diesen Posten bis heute innehat.

Das Ziel ist, die deutschen Volkstänze zu präsentieren und zu erhalten. Die Tanzgruppe ist Jahr für Jahr in Dorfveranstaltungen wie Erntedankfeste, Maifeiern und Faschingsbegraben involviert. Ebenso ist sie seit 2008 regelmäßig und erfolgreich bei der Europeade, dem Europäischen Volkstanzfestival, vertreten. In den 20 Jahren hatte der Volkstanzverein 337 Auftritte in 15 Ländern und 192 Orten. Sehr viel Wert legte man hier auf eine traditionsechte Tanzweise. Die originellen Schaumarer Trachten kamen dabei so richtig zur Geltung. Die strengweiß gebundenen Kopftücher, weiße Blusen und ein eng sitzendes schwarzes „Leiwü” sowie ein weitausladender Rock betonte die Schaumarer Tracht. Sehr auffallend die Schürze, die in Rechtecke geglättet, getragen wurde. Die Ehemänner waren in schwarz mit ihren originellen Hüten zum Tanz angetreten.

Die „Herbstrosen“ sind jedoch nicht nur eine Tanzgruppe, sondern auch eine freundliche Gemeinschaft. Sie verbringen auch viel Zeit mit Reisen, Gartenarbeit, Wandern oder andere Gemeinsamkeiten.

Die Tanzpaare der „Herbstrosen” verbinden mit ihren originellen Trachten und fröhlichen Tänzen Erinnerungen an ihre Vorfahren, die einst vom Schwabenland nach Ungarn gesiedelt haben.

Als musikalische Gäste waren ein Sohn der Gemeinde Schaumar, Bernát Babicsek, und die traditionsbewahrende ungarndeutsche Volkstanzgruppe aus Sanktiwan bei Ofen eingeladen.

Der erste Teil des Programmes begann mit den „Herbstrosen“, mit Nikolaus Manningers Choreografie Schorokscharer Marsch sowie dem Oberkrainer- und Regimentspolka. Begleitet wurden sie von den Schaumarer Musikanten. Dann begrüßte die Deutsche Nationalitätentanzgruppe aus Sanktiwan bei Ofen die Jubilare mit ungarndeutschen Tänzen und einem Geschenk.

Der erste Teil wurde mit der Manninger-Choreografie Reicht einander die Hände (Kerzenlicht-Tanz) beendet. Damit wurde an die verstorbenen Mitglieder der Herbstrosen-Tanzgruppe, an Nikolaus Manninger (Ehrenbürger von Schaumar), Stefan Taller, Franz Strack und Ladislaus Kiss, erinnert.

Nach der Pause spielte Bernát Babicsek auf seinem Akkordeon wunderschöne Stücke, um dann den „Herbstrosen“ wieder die Bühne zu überlassen. Mit Tänzen wie Trink, Trink Brüderlein, Wenn zwei sich lieben, Zeppedli, den Branauer Lustbarkeiten und Hajoscher Tänze sowie einer Schnellpolka wurde das Tanzprogramm beendet.

Die Geburtstagsgrüße überbrachte im Namen der lokalen Gemeindeselbstverwaltung Vizebürgermeister Franz Szentkláray und im Namen der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung begrüßte Magdalena Marlok-Cservenyi und beglückwünschte die Tänzer.

Für den Landesrat sind die Schaumarer Herbstrosen ein Symbol für Qualität, Disziplin und Treue. Treue zu unserer Kultur und unserer wunderschönen Heimat.

Der Landesrat wünscht weitere erfolgreiche Jahre und viel Spaß und Freude am gemeinsamen Tanzen.

Bilder und Text: M. Mayrhofer, LandesratForum

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