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Ein gemeinsames Projekt des
Freundeskreises Schwäbischer Jugendlicher Hartian
und der Tanzgruppe Edelweiss Detta
Das nähere Kennenlernen der deutschen Minderheit in Rumänen, die Kontaktaufnahme mit aktiven Jugendorganisationen, das Aufsuchen von wichtigen deutschen Kulturzentren und nicht zuletzt die Vertiefung unserer guten Freundschaft mit dem Dettaer Partnerverein – die waren die Hauptzielsetzungen unserer Rumänienreise vom 16. bis 19. November.
Obwohl die eigentlichen Zielorte Temeswar, Hermannstadt und Kronstadt waren, besuchten wir auch kleinere Ortschaften, die im Leben der deutschen Minderheit in Rumänien eine größere Bedeutung spielen.
Unsere erste Station war Hatzfeld im Banat, wo wir das Haus und Museum des großen donauschwäbischen Malers Stefan Jäger besichtigten. Als nächstes kam Lenauheim an die Reihe, wo wir unsere Kentnisse über den bekannten deutschen Romantiker Nikolaus Lenau in seinem Geburtshaus erweitern konnten. In den beiden Ortschaften legten wir je einen Kranz zu Ehren der bedeutenden deutschen Persönlichkeiten nieder.
In der Banater Großstadt Temeswar emfping uns die Leiterin des städtischen Deutschen Forums, Edith Singer, im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus, das eigentlich das soziale, kulturelle und politische Zentrum der Banater Schwaben ist. Frau Singer zeigte uns die wunderschönen Trachten der Tanzgruppe Banater Rosmarein, die besonders reiche volkskundliche Sammlung des Hauses und das berühmte Triptyhon von Stefan Jäger „Die Einwanderung der Deutschen ins Banat”. Beim Mittagessen trafen wir uns mit Ovidiu Victor Ganţ, dem parlamentarischen Abgeordneten der Deutschen in Rumänien, der ursprünglich aus Detta stammt. Wir hatten ein angenehmes Gespräch über die Lage und die parlamentarische Vertretung der Rumäniendeutschen. Nachher führte uns Benjamin Neurohr durch die einzigartig schöne Stadt, die auch als „kleines Wien” genannt wird,.
An einem gut gestimmten musikalischen Abend in der Kleinstadt Detta unterzeichneten wir mit der Tanzgruppe Edelweiss einen Freundschaftsvertrag. Wir freuen uns auf eine weiterhin blühende Partnerschaft mit der beispielhaften Jugendorganisation!
Am nächsten Tag lernten wir in der Gesellschaft von Annamaria Dahinten die sächsische Jugendtanzgruppe Mühlbach und die evangelische Kirche der Stadt kennen. Wir warteten schon ganz gespannt auf den Besuch des ehemaligen sächsischen Hauptstuhles Hermannstadt. Wir hatten die große Ehre, uns im Rathaus mit der deutschen Bürgermeisterin der Stadt Astrid Fodor treffen zu können, die seit 2014 – als Nachfolgerin von Klaus Johannis – im Amt ist. Wir stellten Fragen bezüglich der bisherigen Erfolge des Deutschen Forums, der jetzigen Lage der Stadt und ihrer Pläne in Hermannstadt gestellt. Als nächstes Programm stellte uns Chefredakteurin Beatrice Ungar die Hermannstädter Zeitung vor. Anschließend erzählte uns Benjamin Józsa, Geschäftsführer des Deutschen Forums in Rumänien, der uns die ganze Zeit in Hermannstadt begleitete, im Gebäude des Forums über den Einsatz für die Deutschen in Rumänien erzählt. Den Abend verbrachten wir in dem bezaubernden Christkindlmarkt in der Altstadt.
Den letzten Tag begannen wir bei der Törzburg. Die schön gelegene mittelalterliche Burg wird Touristen als Drakulaschloss präsentiert, da es der Beschreibung im Bram Stokers Roman „Dracula” ähnelt. In der nahen ebenfalls prächtigen sächsischen Stadt, Kronstadt, hatten wir eine Führung in der berühmten Schwarzen Kirche, danach machten wir uns wieder auf den Weg, um das sächsische Dorf Deutsch-Weißkirch und deren Wehkirche aufzusuchen. Die Kirchenburg und das Dorf stehen auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Interessant ist, dass der englische Thronfolger Prinz Charles besitzt ein eigenes Haus im Dorf und seine Stiftung ließ eine ganze Straße mit alten sächsischen Häusern renovieren. Den Abschlussabend in Kronstadt genossen wir in echter Winterstimmung, denn der Schnee war inzwischen gefallen.
Für uns alle war die gemeinsame Rumänienreise eine der besten Touren im Jahr, die unsere Vorstellungen nicht nur erfüllte, sondern auch übertraf. Jedenfalls werden wir immer gerne auf das erste gemeinsame Projekt mit unseren Dettaer Freunden zurückblicken, das sicherlich nicht das letzte war. Eine ähnliche Fortsetzung in Ungarn ist geplant!
Wir bedanken uns für die Unterstützung bei dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie bei dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien!
Martin Surman-Majeczki