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Adventsstimmung mit einer besonderen Geschichte, Christkindlspiel und schöner Musik im HdU

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Man kann behapten, dass die Adventszeit das Warten und Weihnachten das Ankommen bedeutet. Die Advents- und Weihnachtszeit ist die Zeit der Besinnlichkeit, dabei denkt man auch öfters nach, was alles im Jahr geschehen ist. Zentrum-Direktorin Monika Ambach, Moderatorin des Abends, erzählte über die Programmvielfalt der Veranstaltungsreihe der Zentrum-Programme im HdU im Jahre 2018, Sie bedankte sich beim Publikum für das Interesse an der Tätigkeit des Instituts. Da diese jahresabschließende Adventsveranstaltung am 12. Dezember zur Einstimmung auf Weihnachten diente, übergab sie das Wort Barbara Lötzsch, der Pfarrerin der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde Budapest.

Die Pfarrerin kommt aus Deutschland und dient seit September in der hauptstädtischen Gemeinde. Sie erzählte eine außergewöhnlich Geschichte über eine Krippe in einer Kirche in Deutschland, wo sie früher diente. Die Krippe wurde von einer Familie gespendet, und es gab immer ein Gedränge von Kindern, die die Krippe sehen wollten. Mit der Zeit wurden manche Figuren beschädigt, weil viele der Kinder, wie üblich die Figuren auch anfassen und vor allem mit den Tierfiguren spielen wollten.

Dass Tiere mit in der Krippe kommen, findet sie eines der schönsten Elemente der Weihnachtsgeschichte, denn ihrer Meinung nach sei der Erlöser nicht nur wegen uns Menschen geboren, sondern auch der Tieren. Diese Krippe mit den Beschädigungen erzählen uns nicht nur von folgenreicher Eifer der Kinder, sondern auch über die Realität unseres Umgangs mit der Natur, dass wir immer mehr Lebensraum für unsere Bedürfnisse nehmen. Nicht nur die Josef-Figur hatte beim Spiel der Kinder ein Bein verloren, nicht nur er stand humpelnd vor der Krippe, sondern auch viele von uns. Denn mit der Zeit erfahren die Menschen körperliche sowie seelische Verletzungen und stehen letztendlich so vor der Krippe. Die Figuren wurden schließlich von einer Künstlerin wieder zusammengeklebt und in die Krippe zurückgestellt. Jeder darf und soll – egal wie beschädigt – zu der Krippe kommen, und sein Heil wieder bei Gott finden, lautet der Wunsch der Pfarrerin zu Weihnachten.

Wie der Krippe in der Kirche, gehört auch das Christkindlspiel bei den Ungarndeutschen zum Weihnachtsfest. Martin Surman-Majeczki, stellv. Vorsitzender der Freundeskreis Schwäbischer Jugendlicher Hartian, hat über die Entstehung des neubelebten Christkindlspiel-Brauches in Hartian erzählt. Weil der Originaltext des Hartianer Christkindlspiels nicht mehr zur Verfügung stand, wurde beschlossen jedes Jahr das Christkindlspiel einer anderen Ortschaft oder Region einzulernen und vorzutragen. Ein Partnerverein in Rumänien, die Tanzgruppe Edelweiss Detta, hat den Text und die Melodie eines Christkindlspiels von Ebendorf, den Hartianern zur Verfügung gestellt. So fiel die Entscheidung heuer auf das schwäbische Christkindlspiel aus dem Banat. Das Publikum im Haus der Ungarndeutschen konnte die allererste Aufführung sehen. (Video >>>) Die schöne Melodie der mit der Gitarre begleiteten Lieder und die Darstellung erntete großen Applaus.

Einschmeichelnde Melodien vom Németh-Stix Duo aus Großmanok dienten auch zur festlichen Einstimmung. Das Duo existiert seit 1994, als Tibor Németh, Deutsch- und Musiklehrer, in Großmanok das Németh–Gallusz Duo gegründet hatte. Die ungarndeutschen Lieder aus Großmanok und aus den Komitaten Tolnau und Branau werden mit dem Zitherspiel von Tibor begleitet. An den Landesqualifikationen haben sie schon mehrere Mal Gold mit Auszeichnung bekommen, zuletzt haben sie aber den höchsten Preis, den Goldenen Rosmarin erworben. Nachdem Aniko Gallusz eine Stelle im Ausland bekam, kam an ihrer Stelle Maria Stix, eine Musiklehrerin aus Szekszárd, so wurde das Németh-Stix Duo im Jahre 2015 gegründet. Das Publikum wurde mit den von ihnen vorgetragenen ungarndeutschen, bayerischen, und österreichischen Volks- und Kunstliedern in eine richtige Weihnachtslaune versetzt.

Zum Abschluss bedankte sich Zentrum-Direktorin Monika Ambach bei den Förderern und den Kollegen des Zentrums und wünschte dem Publikum mit dem Gedicht Vorweihnachtszeit vom ungarndeutschen Dichter Béla Bayer ein gesegnetes Weihnachtsfest. Der Abend endete mit dem gemeinsamen Singen des Liedes Stille Nacht (Video), das vor 200 Jahren entstand.

Nándor Frei

Foto: Ludwig Grund

Fotoalbum >>>

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Organisiert vom:
Ungarndeutsches Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek

Förderer der Veranstaltung:
Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen
Ministerium für Humanressourcen (NEMZ-KUL-18-0398)

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