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Weihnachtskonzert mit der Werischwarer Blaskapelle

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Unter der Organisation von Johann Feldhoffer veranstaltete die Deutsche Nationalitätenblaskapelle von Werischwar in Zusammenarbeit mit Bálint Buzás ihr traditionelles Weihnachtskonzert. Im Saal der Musikschule fanden sich viele Werischwarer ein, aber auch aus den umliegenden Ortschaften und aus Budapest waren musikbegeisterte Menschen gekommen, um dem Konzert beizuwohnen.

Bälle, Kirmes, kirchliche Feste oder Hochzeiten: Das Repertoire der Musiker war immer breit, und auch heute spielen sie vielerlei Stücke.

Nach der Begrüßung der vielen Gäste wurde das Programm mit dem „Zwischenspiel“ von Karl Auer eingeleitet. „Wir grüßen mit Musik“ von Siegfried Rundel, dem leider verstorbenen Gungl-Preisträger, war das nächste Stück, das wir von der Blaskapelle – geleitet von Bálint Buzás – hörten.

Die auf der Auswahl-CD des Landesrates der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen befindliche und von der Werischwarer Blaskapelle anlässlich des 20. Gründungsjubiläums Landesrates eingespielte „Lentschi Polka“ wurde uns als nächstes gespielt.

Jaromír Vejvoda (*28. März 1902 in Zbraslav; †13. November 1988 ebenda) war ein tschechischer Komponist. Weltbekannt wurde er durch seine Polka Rosamunde (Škoda lásky). Von ihm hörten wir „Sommernacht in Prag“.
Die Polka „Tondovi“ (Für Anton) von Miroslav Procházka (Bearbeitung von Jaroslav Ondra) bekamen wir nun zu hören. Procházka (*31. August 1958 in Kyjov) ist ein tschechischer Musiker, Komponist und Arrangeur. Er war lange Jahre Mitglied und Komponist der legendären südmährischen Blaskapelle „Mistrinanka“. Aus seiner Feder stammen viele erfolgreiche Stücke. Die Polka „Tondovi” zeichnet sich durch eingängige Melodielinien im Flügelhorn und Tenorhorn aus.
Anschließend kamen die „Radastné Mládi Polka” sowie die „Sakvicka Polka“ vom Komponist Metodej Prajka in der Bearbeitung von Freek Mestrini (*12. September 1946). Mestrini war von 1964 bis 1973 Solotrompeter beim Militärorchester der Königlich-Niederländischen Marine und Trompeter beim Opernorchester Rotterdam. Im Anschluss 20 Jahre lang war er 1. Flügelhornist bei den „Original Egerländer Musikanten“. Er schreibt bis heute Kompositionen und Arrangements für Blasorchester. Mestrini ist internationaler Wertungsrichter, Dozent und Seminarleiter im Fach Trompete und Flügelhorn.

Von einem der größten Komponisten böhmisch-mährischer Blasmusik stammt die nächste Polka auf dem Programm – die „Südböhmische Polka“ von Ladislav Kubeš sen. (*23. 02, 1924 in Borkovice, †28. 08.1998 in Žíšov). Er war tschechischer Komponist, Arrangeur und Musiker. Seine ersten Kompositionen entstanden während seines Militärdienstes bei der Militärkapelle in Jindřichův Hradec (Neuhaus) unter der Leitung des Dirigenten und Komponisten Ferdinand Škrobák, wo er die Jihočeská polka (Südböhmische Polka) schrieb. Kubeš sen. schrieb und bearbeitete über 400 Kompositionen. 1981 übergab Kubeš die Leitung der Blaskapelle „Veselka“ an seinen Sohn Ladislav Kubeš jun.

Da unser verehrter ehemaliger Vorsitzende der Blasmusiksektion Bálint Buzás gerade seinen 50. Geburtstag feierte, so musste auch eine kleine Danksagung und Ehrung des Jubilars und erfolgreichen Dirigenten erfolgen. Diese wurde vom Leiter der Blaskapelle Johann Feldhoffer unter den Klängen der Kapelle und von den Gästen begeistert umjubelt vorgenommen.

Daran folgte die „Bassisten Polka“ bearbeitet von Anton Farkas. Für Musiker und Musikliebhaber der ungarndeutschen Blasmusik ist der Name von Anton Farkas (1925-1992) ein Begriff. Der Komponist, Musiker, Musikpädagoge und Dirigent hat nicht nur im musikalischen Leben der Ungarndeutschen ein Zeichen gesetzt, sondern mit seinem Können hat er wesentlich mitgeholfen die reichen Blasmusiktraditionen der Ungarndeutschen wiederzubeleben. Zahlreiche Kompositionen, Musikbearbeitungen in der ungarndeutschen und ungarischen Musiklandschaft knüpfen sich an seinen Namen. Er hat das ganze Ungarndeutschtum mit vielen Bearbeitungen und eigenen Kompositionen beschenkt, zahlreiche junge Musiker auf ihren musikalischen Weg gebracht.

Das nächste Musikstück, der Marsch „Ja das ist Musik“, stammt von einem der größten donauschwäbischen Komponisten, dem aus dem Banat stammenden Franz Watz. Er wurde am 9. März 1949 geboren. Schon seine gesamte Schulzeit war musikalisch geprägt. Sein Studium der Fächer Musikpädagogik, Musikwissenschaft und Tuba an der Universität Klausenburg/Siebenbürgen schloss er mit dem Staatsexamen ab. Es folgten lehrreiche Jahre der beruflichen Weiterbildung und Erfahrungen im Sinfonieorchester, als Arrangeur für Rundfunk und Fernsehen sowie als Gymnasial- und Musikschullehrer. Seit 1985 ist Franz Watz freischaffender Musiker, Pädagoge, Dirigent, Dozent, Komponist und Arrangeur für alle Bereiche der Bläsermusik. Franz Watz ist eine Institution der Blasmusik. Er sagt selbst: „Die Musik ist für mich keine Arbeit mit festen Arbeitszeiten. Sie ist ständig in meinem Kopf und ein wichtiger Bestandteil meines Lebens.“ Bei zahlreichen Erfolgstiteln im traditionellen Bereich war er als Komponist oder Arrangeur beteiligt. Der Musikverlag Rundel widmet Franz Watz nun eine eigene Serie für seine Kompositionen.

Das darauf folgende Stück war die „Walzerträume“ von Peter Schad (*13. 06. 1952 in Bad Wurzach). Er ist Oberstudienrat, Dirigent und Komponist, wirkte sieben Jahre als Tenorhornist bei Robert Payer und seiner „Original Burgenlandkapelle”. 1983 gründete er die „Oberschwäbischen Dorfmusikanten”. Für sie speziell komponierte er über 100 Stücke, hauptsächlich Polkas, Märsche und Walzer.
Das durch Vlado Kumpan weltbekannte Bravourstück „Nächtliche Tränen – Nocni Slzy“ von Miroslav Kohlstrunk, spielte Balazs Toth auf der Trompete solo. Darauf folgte der „Werischwarer Marsch“ von Anton Farkas.
„Weihnachten mit Blasmusik“, ein Potpourri, war der festliche Höhepunkt und zugleich das Ende des offiziellen Programmes. Feierlich gestimmt forderten die begeisterten Zuhörer Zugaben, die auch gewährt wurden.

Unter der hervorragenden Mitwirkung der Solisten Attila Zsebe, Balazs Imre und Aron Bothheim wurde die weltbekannte Komposition „Von Freund zu Freund“ von Martin Scharnagel gespielt. Dessen Kompositionen und Arrangements werden in vielen europäischen Ländern aufgeführt und immer wieder auch auf Tonträger eingespielt. Seit Sommer 2013 arbeitet er sehr erfolgreich mit dem renommierten Musikverlag Rundel zusammen, bei dem schon einige seiner Werke veröffentlicht wurden. Seinen bisher größten Erfolg kann er mit der Polka „Von Freund zu Freund” feiern, die in kürzester Zeit zum Hit wurde und sich europaweit in beinahe jedem Blasorchester einen fixen Platz im Repertoire gesichert hat.
Der „Fliegermarsch“, der als nächstes gespielt wurde, ist ein populärer österreichischer Marsch, der auch in der deutschen Bundeswehr als Traditionsmarsch eingesetzt wird, und gleichzeitig die „heimliche Hymne“ der gesamten Luftwaffe der Bundeswehr ist. Schöpfer des Fliegermarsches ist der österreichische Komponist Hermann Dostal. Für Siegfried Rundel war es ein Anliegen, diesen Traditionsmarsch mit unverkennbar konzertanten Elementen nicht nur zu erhalten, sondern ihn in erster Linie den aufwärtsstrebenden Amateurorchestern in einer Einrichtung für sinfonisches Blasorchester zur Verfügung zu stellen: stilecht, die Wesensmerkmale aus dem Ursprung des Marsches klar herausstellend und dem heutigen Gebrauch in Klang und Instrumentation elegant angepasst.

Das große Finale mit dem „Radetzky Marsch“ beendete dieses Weihnachtskonzert. Eine hervorragende Kapelle, mit einem der besten Kapellmeister der Ungarndeutschen, mit einem wunderbaren Programm und einem begeistert mitgehenden Publikum, das die Leistung aller Musiker zu würdigen wusste – so kann man ein traditionelles Konzert mit ungarndeutschen Einschlag verwirklichen. Danke an die Werischwarer!

Manfred Mayrhofer – LandesratForum

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