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Die Grußansprache von Ibolya Hock-Englender:
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Gäste!
Im Namen der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen heiße ich Sie alle recht herzlich anlässlich unserer Landesgala am Tag der Ungarndeutschen Selbstverwaltungen herzlich willkommen.
Herzlich grüße ich Frau Botschafterin Mag. Elisabeth Ellison-Kramer, die wir als Festrednerin für die heutige Veranstaltung gewinnen konnten. Liebe Frau Botschafterin, ich danke Ihnen für Ihre Zusage und freue mich, dass wir mit Ihnen zusammen feiern können.
Ein herzlicher Willkommensgruß geht an Herrn Lóránt Vincze, Präsidenten der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten; köszöntöm körünkben Vincze Lóránt urat, Az Európai Nemzetiségek Föderatív Uniójának elnökét.
Herzlich begrüße ich in der Vertretung der Bundesrepublik Deutschland, Herrn Gesandten Klaus Streicher.
Ich darf Dr. Susanne Gerner, Honorarkonsulin der Bundesrepublik Deutschland willkommen heißen und grüße Sie nicht nur als Honorarkonsulin, sondern auch als unsere Mitstreiterin.
Ich freue mich über die Anwesenheit des Honorarkonsuls der Republik Österreich, Herr András Hochmann.
Einen herzlichen Willkommensgruß möchte ich an Herrn János Hargitai, Parlamentsabgeordneten meiner engeren Heimat richten.
Ich begrüße unseren Parlamentsabgeordneten im ungarischen Parlament, Herrn Emmerich Ritter.
Ich begrüße Herrn Parlamentsabgeordneten Dr. Koloman Brenner.
Ein herzliches Willkommen auch an Herrn Frank Spengler, den Leiter des Budapester Büros der Konrad Adenauer Stiftung.
Ich heiße alle Ehrengäste, die Vertreter der Medien und nicht zuletzt die Musiker, Sänger, Tänzer, Schauspieler, die unser Programm gestalten werden und selbstverständlich die Mitglieder der Landes-, Komitats- und lokalen Selbstverwaltungen herzlich willkommen!
Es ist 25 Jahre her, dass die Nationalitätenselbstverwaltungen in Ungarn entstanden sind und wir alle große Hoffnungen auf die Entfaltung unserer politischen und kulturellen Autonomie gesetzt haben. Die erste Landesgala vor 24 Jahren war ein emotionaler Höhepunkt in unserer neuesten Geschichte und zeigte aller Welt unseren Willen zum Fortbestehen.
Es mag sein, dass nicht alle unserer Erwartungen von damals in Erfüllung gegangen sind, aber das Selbstverwaltungswesen hat zweifelsohne unsere Präsenz gestärkt und Schwung in unsere Tätigkeit gebracht.
„Ungarndeutsch. Steh dazu!“ war das Motto der Wahlkampagne auch für die Wahl der deutschen Nationalitätenselbstverwaltungen 2019 – und diesem Aufruf der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen sind viele von uns gefolgt. Am 13. Oktober haben insgesamt beinahe 55.000 Wahlberechtigte in 406 Gemeinden ihre Stimmen für die Landes-, regionalen (Komitats- bzw. hauptstädtische) und örtlichen Körperschaften, also für die wichtigsten Interessenvertretungsorgane unserer Nationalität, laut Registration abgeben können. Die Beteiligung an der Wahl der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen war hoch, sie lag bei 72,5%, und 39802, knapp 40 000 Wählerinnen und Wähler haben ihre Stimme abgegeben. Bereits 2018 haben wir mit den Vorbereitungen landesweit begonnen: durch Informationsveranstaltungen in den Komitaten und Kreisen, ständige Präsenz im Internet und in den Medien, regelmäßiges Erscheinen unseres Rundbriefes haben wir Zehntausende unserer Wählerinnen und Wähler erreicht. Trotz allem war die Zahl der ungültigen Stimmen bedenklich hoch, 6647. Mehrere Rückmeldungen berichteten von nicht abgestempelten, oder nur auf extra Bitte ausgehändigten Stimmzettel, mangelnden Informationen seitens der Kommissionen des örtlichen Wahlkreises. Ähnliche Erfahrungen hatten alle Nationalitäten, daher versuchen wir gemeinsam im Laufe der nächsten Wahlen diesen Missständen vorzubeugen. Nicht verschwiegen werden dürfen jene, glücklicherweise nur in vereinzelten Ortschaften aufgetauchten Missverhältnisse bei der Registration. Es ist betont wichtig, dass wir Ehrlichkeit und Demokratie auch von unserer Seite sichern!
Als Ergebnis der Wahlen konstituierten sich 402 örtliche, 13 Komitatsselbstverwaltungen und eine in der Hauptstadt, die neue, 47 Abgeordnete zählende Vollversammlung kann mit besonders starker Legitimation ihre fünfjährige Tätigkeit ausüben.
Sowohl die Zahl der Registrationen als auch die Wahlbeteiligung zeigt für mich, dass die Deutschen in Ungarn an ihrer Zukunft als Volksgruppe weitgehend interessiert sind.
Die Mitglieder der ungarndeutschen Vertretungen, Sie/ihr liebe Freunde, aber auch diejenigen die heute nicht mit uns feiern, setzen sich seit langer Zeit für das Ungarndeutschtum ein und widmen sich voller Hingabe unserer Belange. Unsere Gemeinschaft entscheidet sich jedes Jahr für einige Vertreter von uns, an die wir Auszeichnungen verleihen, den Valeria-Koch-Preis, der als Förderpreis für Jugendliche gedacht ist und die Ehrennadel in Gold, die meist für ein Lebenswerk steht. In diesem Jahr wurde diese Reihe durch den Otto-Heinek-Preis ergänzt, durch den die bislang erreichten Erfolge junger ungarndeutscher Wissenschaftler gekrönt werden. An dieser Stelle möchte ich herzlich die Frau von Ottó, Maria und seinen Sohn, Peter begrüßen. Wir sind durch eure Anwesenheit sehr angetan.
Das kommende Jahr wird auch nicht weniger arbeitsintensiv sein als das vergangene. Wir möchten den von den lokalen deutschen Selbstverwaltungen getragenen Institutionen mehr Unterstützung bieten, das Stipendienprogramm fortführen, im Bildungsbereich werden neue Curricula geschrieben. Wir nehmen eine stärkere Förderung der Jugendarbeit vor, die Vereine und Kulturgruppen können nach wie vor auf uns zählen. Unsere Verantwortung den von uns getragenen Bildungseinrichtungen gegenüber wächst mit der immer größeren Zahl dieser (57, angemeldet haben sich weitere 8) und den sich verschlechternden Finanzierungsbedingungen. Zwar ist im Bereich Nationalitätenzuschuss für die Pädagogen infolge der Tätigkeit unseres Parlamentsabgeordneten viel erreicht worden, aber die allgemeine Lage, was die Unterhaltungskosten betrifft, hat sich nicht gebessert.
Es mag sein, dass nicht alle unserer Erwartungen und Vorhaben in Erfüllung gehen, dass wir trotz vieler Bemühungen Misserfolge einstecken müssen, das Wichtigste für mich ist aber, dass wir zusammenhalten, dass wir den Willen, etwas erreichen zu wollen in dem Anderen schätzen, dass wir in diesem Sinne handeln.
Der heutige Tag ist für mich ebenfalls ein Zeugnis unserer Gemeinsamkeit, ich hoffe, dass alle, die im Raum sitzen, es ähnlich empfinden. Ich wünsche uns, dass wir das Hochgefühl der ersten Gala vor 24 Jahren von Jahr zu Jahr erneut erleben dürfen.
Die LdU bedankt sich mit dieser jährlichen Galaveranstaltung bei Ihnen für Ihre, im Vorjahr geleistete Arbeit und wünscht zu den bevorstehenden Aufgaben viel Kraft, Ausdauer und Zuversicht!
Wir sehen auch heute laut Heft einem Programm entgehen, das uns nicht nur durch seine Vielfalt, sondern auch durch sein Niveau erfreuen wird. Erlauben Sie mir, dass ich zum Schluss ein einziges Foto der Broschüre hervorhebe, und zwar das letzte, von der Ritter-Kapelle. Das Foto hat in mir Jugenderinnerungen geweckt, Jani und Seppi und all die Anderen sind junge Männer, sogar mein Bruder ist noch mit drauf, der vor 30 Jahren mit dem Musizieren aufgehört hat. Wer mich kennt, der weiß, dass ich in allen Dingen das Zeitgemäße suche. Was sagt mir dieses Bild? Dass wir nach vielen vielen Jahren noch da sind, wir bleiben jung und sind nach wie vor aktuell! Also stehen wir dazu!
Die Veranstaltung wurde vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat unterstützt.