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Für ihre langjährige Tätigkeit im Bereich Kultur- und Traditionspflege hat die Ungarndeutsche Nationalitätentanzgruppe Wemend vor kurzem die Erbe-Trophäe (Örökség serleg) erhalten. Diese Auszeichnung wird jährlich an drei Gemeinschaften verliehen, die durch ihre Arbeit besondere Leistungen erbringen, so auch die Nationalitätentanzgruppe aus Wemend. Das Ensemble wurde 1973 von Etele Horváth gegründet, der bereits seit seiner Kindheit leidenschaftlicher Volkstänzer ist. Nach seinem Wehrdienst hat sich Horváth dazu entschlossen mit Erzsébet Farkas gemeinsam die örtlichen Traditionen in Wemend neuzubeleben und eine Tanzgruppe zu gründen.
Der Gründer teilte mit, dass sie mit der Gruppe anfangs nur ungarische Tänze gelernt hatten, und ihr Repertoire mit den deutschen Tänzen erweitern konnten, nachdem er einen Abschluss als Tanzlehrer im Rahmen einer Sommerakademie der Pädagogischen Hochschule Fünfkirchen absolviert hat. Horváth war von Anfang an bewusst, dass das Bestehen der Gruppe nur durch aktive Nachwuchsförderung gewährleistet werden konnte, deshalb hat er neben der Erwachsenengruppe zeitnah auch eine Kindertanzgruppe gegründet. Sobald sich die Möglichkeit ergeben hat, haben sie dann die ersten Einladungen zu Auftritten wahrgenommen. Regelmäßig traten sie beim Petschwarer Mädchenmarkt auf, wo sie auch aus den Rückmeldungen der Zuschauer viel gelernt hatten, erinnert sich Etele Horváth. In den mittlerweile vergangenen fast fünfzig Jahren konnte das Ensemble zahlreiche große Erfolge feiern, unter anderem haben sie vom Landesrat der Ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen insgesamt viermal – 1999, 2005, 2008 und 2014 − den Festivalpreis erhalten, 2013 wurde die Tanzgruppe mit dem „Preis für die Nationalitäten” und 2017 mit der Qualifikation „Gold“ ausgezeichnet.
Neben dem Komitat Branau tritt die Gruppe auch in den Nachbarkomitaten auf und folgt auch gerne Einladungen aus dem Ausland. Die Pandemie brachte auch im Leben dieser Tanzgruppe Veränderungen mit sich: Anfang März des letzten Jahres hatten sie noch Auftritte, aber seit Mitte März 2020 werden keine Tanzproben abgehalten. Im Sommer und Anfang Herbst konnten die Proben wieder für eine kurze Zeit fortgesetzt werden, jedoch herrscht seit November 2020 wieder Stillstand. Das Ensemble freut sich darauf, die Proben nach der Pandemie wieder fortsetzen zu können.
Übersetzt aus dem Ungarischen von der LdU Presse
Erschien in: Dunántúli Napló Jahrgang XXXIII. Nr. 32. am 8. Februar 2021 Autorin: M.R.
Foto: Máy Fotostúdió