Möchten Sie über ähnliche Themen erfahren?
Drücken auch Sie einen Like auf die –> Zentrum Facebook-Seite
Nach einer zweijährigen Pause fand in diesem Jahr – vom 4. bis 8. Juli – in Badeseck zum sechsten Mal das Nationalitätencamp für Kinder statt. Die Grundidee dafür stammt von Nationalitätenpädagogin und stellvertretender Vorsitzender der örtlichen deutschen Selbstverwaltung Ildikó Wittendorfer. Die Organisation des Camps ist eine Herzensangelegenheit für sie und ihre Familie, daher hilft ihre Mutter ihr bei der Planung und Durchführung der Programme. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wird das Organisationsteam von zusätzlichen Helfern – LehrerInnen und SchülerInnen – unterstützt.
Ziel des Camps Auf den Spuren unserer Ahnen ist es, die Vergangenheit und das Brauchtum der Ungarndeutschen vorzustellen und diese der nächsten Generation näherzubringen. Die TeilnehmerInnen des Camps sind größtenteils SchülerInnen der Unterstufe der örtlichen Grundschule, aber jedes Jahr kommen immer mehr Kinder aus der Pörbölyer Filiale der Badesecker Dorottya-Kanizsai-Grund- und Kunstschule. Jede Campwoche hat ein anderes Thema, so wird das Wissen der Kinder über das Ungarndeutschtum, zusätzlich zu dem, was sie im schulischen Volkskundeunterricht erworben haben, ergänzt.
Diesmal war Die Häuser und Küche der Ungarndeutschen das Thema. Gleich am Morgen des ersten Tages wurde den Kindern beigebracht, wie man einen echten, selbst gemachten Strudel macht. Sie sahen den Frauen beim Ausrollen des Teigs zu und bereiteten dann gemeinsam die Füllungen zu. Die Zubereitung eines weiteren typisch schwäbischen Gerichtes, der Krapfli (Hochzetkrapfen), war ebenfalls im Angebot. Von Anfang bis Ende wurden sie durch die Schritte der Krapfli-Herstellung geführt. Die Köstlichkeiten wurden anschließend in der Schulküche gebacken. Während der Woche hatten die Kinder auch die Möglichkeit, ihre eigenen Lehmziegel herzustellen, die die Grundlage für alle schwäbischen Häuser bilden, und diese im fertigen Zustand im Ortshaus zu besichtigen.
Wie jedes Mal, machte die Gruppe auch einen Tagesausflug, damit die Kinder nicht nur Badeseck, sondern auch die Vergangenheit und Bräuche der umliegenden Dörfer kennenlernen. So besuchten sie diesmal Feked, wo sie sich mit dem dortigen Lehrpfad eingehender beschäftigten, dessen Stationen die typisch schwäbischen Häuser der Gemeinde zeigen, aber sie schauten sich diese schönen Gebäuden bei einem Spaziergang durch das Dorf auch an. Am Nachmittag desselben Tages besuchten sie noch Schomberg, wo sie im Heimatmuseum mit kreativen Beschäftigungen erwartet wurden.
Im Programm standen auch das Erlernen verschiedener Lieder und Tänze sowie Quiz, Ratespiele und Bastelarbeiten, um das Erlernen neuer Fähigkeiten noch angenehmer zu gestalten. Am Ende der Woche wurde eine Abschlussveranstaltung für die Eltern organisiert, dabei wurden auch die im Laufe des Camps entstandenen Kunstwerke der Woche ausgestellt.
Ungarns Regierung unterstützte über den Bethlen-Gábor-Fondverwalter den Aufenthalt von 25 Kindern, und dank des Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrums und Bibliothek (Zentrum) erhielten die Schüler Sprachkompetenzen fördernde Bücher als Geschenk. Die Organisatoren bedanken sich herzlichst bei den Sponsoren für die Hilfe!
Fanni Elekes