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Am 15. August feiert die Kirche „Mariä Aufnahme in den Himmel“ und hält den Kräutertag. Die aus verschiedenen Feld- und Wiesenblumen sowie heilkräftigen Kräutern gebundenen Sträuße, Weihbüschel oder Kräuterbusch genannt, wurden einst an diesem Tag in der Kirche geweiht.
Den Weihbüschelkräutern schrieb man geheimnisvolle, segenspendende und unheilvertreibende Kräfte zu, deshalb wurden sie sehr vielseitig verwendet. Unter den Strohsack gelegt oder im Stall aufbewahrt sollten sie Mensch und Tier vor Hexen und Krankheiten beschützen. Über das Fenster oder die Tür gehängt dienten sie als Abwehrmittel gegen Blitz und Feuer. Auch als Räuchermittel wurden sie gegen Blitzschlag und böse Geister verwendet. Kranken Menschen und Tieren kochte man aus Weihbüschelkräutern einen heilsamen Tee. In Bawaz wurde den kleineren Kindern ein kleines Kissen, gefüllt mit Weihbüschelkräutern, einer Zehe Knoblauch und einer Münze, um den Hals gehängt oder unter ihren Strohsack gelegt, damit sie nicht verhext werden.
Der Brauch der Kräuterweihe ist auch in Ungarn immer noch weit verbreitet, in Bonnhard werden zum Beispiel jedes Jahr die Weihbüschelsträuße in der Kirche geweiht.
(Quelle: Karl Manherz – Katharina Wild: Zur ungarndeutschen Volkskunde)
Foto: Réka Máté: Andacht – Die Tänzer des Kränzlein Volkstanzvereins nehmen an der Würzbüschelweihe in der römisch-katholischen Kirche in Bonnhard teil. / Das Foto war im Rahmen unseres Blickpunkt-Fotowettbewerbs 2017 zu sehen.