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Die Lehrpfadbesichtigung der Wetschescher Lehrpfadgruppe in Tscholnok und Tarian

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Am 1. April besuchten die Mitglieder der Wetschescher Lehrpfadgruppe den Lehrpfad in Tscholnok und den in Tarian. Eine der Zielsetzungen der Donauschwäbischen Selbstverwaltung Wetschesch ist die Einreichung eines Projektkonzepts für die Ausschreibung zur Errichtung von ungarndeutschen Lehrpfaden nächstes Jahr. Als Koordinatorin des Projektes organisierte ich diesen Ausflug mit dem Ziel, aus den schon bestehenden, gut funktionierenden, traditionspflegenden Lehrpfadtypen den Wetscheschern eine kleine Kostprobe zu geben und dadurch Erlebnisse zu sammeln.

In Tscholnok wartete László Szax, Voritzender der örtlichen Ungarndeutschen Selbstverwaltung, auf uns und führte unsere kleine Gruppe durch die zauberhafte Gemeinde. Die Tafeln und die dazugehörenden Installationen samt Begleitheft stellten uns die Geschichte, die Traditionen und das Leben der Tscholnoker um das Hauptthema „Wirtshaus” vor, denn hier hatte es vier bedeutende Wirtshäuser mit je einem eigenen Publikum und Traditionskreis gegeben. Nicht nur der Lehrpfad, sondern die ganze Umgebung, die Einrichtungen und die Denkmäler von Tscholnok verzauberten uns. László Szax zeigte uns bei der letzten Station, beim Dorfmuseum sogar die Ratsche, womit die Tscholnoker Jungen laut Tradition zu Ostern durch die Stadt gehen und dabei ein schwäbisches Gedicht rezitieren.  Das Dorfmuseum mit den wunderschönen Trachten und Wandschonern beeindruckte uns ebenso, wie die Präsentation des Stammtisches, wo immer nur Mundart gesprochen wird. 

Unser Weg führte dann zum Pollushof-Restaurant, wo wir vom herrlichen Buffet-Mittagessen viel Energie für den Nachmittag, für unsere nächste Lehrpfadbesichtigung in Tarian sammeln konnten.

István Fülöp, Vorsitzender des hiesigen Deutschen Gemeinderats begrüßte uns in Tarian beim berührenden Ansiedlungsdenkmal. Dann machten wir uns in Begleitung von Maria Miskovics auf den Weg. Als ehemalige Vorsitzende der Nationalitätenselbstverwaltung hatte sie damals das Projekt vom Anfang bis zur Übergabe des Lehrpfades koordiniert. Sie gab uns gute Ratschläge zur Platzierung und Aufrechterhaltung der Tafeln. István Fülöp zeigte uns dann alle Stationen und erzählte heimische Geschichten, die einen tieferen Einblick in die gesellschaftliche und kulturelle Zusammensetzung Tarians ermöglichten. Als Hauptmotto des Lehrpfades wählten die Tarianer Zeilen aus Josef Mikonyas Mundartgedicht „Zöülf Monat is a Joahr”,  und die letzte Station stellt das Schaffen des berühmten ungarndeutschen Autors vor seinem Geburtshaus vor. Die wunderschöne Frühlingsstimmung in der gebirgigen Landschaft erinnerte mich an meine Kindheit, als ich als Gymnasiastin mit meiner Klassenleiterin, Theresia Lunczer, einen unvergesslichen Ausflug nach Tarian machte und mit meinen Klassenkameradinnen ungarndeutsche Volkslieder sammelte. Unsere Lehrpfadbesichtigung endete im Gasthaus Holzhacker, wo wir beim feinen Kaffee noch ein herzliches Gespräch mit meiner ehemaligen Klassenkameradin, Katalin Bachmann, über die alten Gymnasiastenzeiten führen konnten.

Im Namen aller Mitglieder der Wetschescher Lehrpfadgruppe möchte ich mich bei unseren Gastgebern für die unvergessliche, fantastische Gastfreundschaft in Tscholnok und Tarian bedanken. 

Monika Fazekas-Gombár
Projektkoordinatorin

Fotos: Mirtill Hanti

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