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Lehrpfadübergabe in Raschau nach ungarndeutschem Vorbild

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Am 27. März wurde in Raschau (Polen)
der erste zweisprachige Lehrpfad in der Oppelner Region eröffnet

Eine sechsköpfige Delegation aus Ungarn – geleitet von Ibolya Hock-Englender, der Vorsitzenden der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen – nahm an der Feierlichkeit teil.

Am Montagvormittag hat die ungarndeutsche Delegation einen Besuch im Forschungszentrum und Archiv der deutschen Minderheit abgestattet, danach das vor Kurzem eröffnete Dokumentationszentrum besucht, wo ein Treffen mit Vertretern der Deutschen Minderheit in Polen stattgefunden hat. Rafał Bartek, Vorsitzender des Verbandes deutscher sozialkultureller Gesellschaften in Polen hat die Delegation empfangen und mit Ibolya Hock-Englender ein Gespräch über die Zusammenarbeit der beiden Organisationen geführt.

Die gute Beziehung zwischen dem Verein Pro Liberis Silesiae, der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und dem Ungarndeutschen Pädagogischen und Methodischen Zentrum (UMZ, früher UDPI) besteht seit langem. Der polnische Verein ist ein Verein der Deutschen Minderheit in Polen, der bilinguale Bildungseinrichtungen mit deutschem und polnischem Unterricht in Oberschlesien betreibt. Er trägt zwei Kindergärten und zwei Grundschulen, in denen dabei auf das pädagogische Bildungskonzept von Maria Montessori gesetzt wird.

Durch die mehrmaligen Besuche der polnischen Delegation in Fünfkirchen lernten die Pädagogen die LdU, das Bildungssystem der Ungarndeutschen und die ungarndeutschen Lehrpfade in der Branauer Region kennen. An der Einweihung des thematischen Weges in Raschau nahmen über hundert Interessenten teil, darunter auch die Vertreter der Gemeindeverwaltung, sowie der deutsche Konsul in Oppeln, Partner und Sponsoren des Vereins.

Dr. Margarethe Wysdak, Vorsitzende des Vereins betonte in ihrer Eröffnungsrede: „Der Lehrpfad hat nicht nur eine Bedeutung für die Dorfbewohner und die Schüler der örtlichen Schule. Wir schulden es unseren früheren Generationen, die in oft schwierigeren Zeiten vieles geleistet haben. Man kann in der Welt nicht wirklich funktionieren, wenn man die eigenen Wurzeln, die Geschichte seiner Heimat nicht kennt. Raschau hat eine sehr interessante Geschichte. Deswegen haben wir gedacht, diese müsste erhalten und einem breiten Publikum präsentiert werden.“

Der Lehrpfad besteht aus acht Tafeln, auf denen die Geschichte der Feuerwehr, der Kirche und auch der Schule in Raschau dargestellt sind.  Auch die alten, ortstypischen Sitten und Bräuche sowie die alten Berufe durften nicht fehlen.

Ibolya Hock-Englender brachte zum Ausdruck: „Wir können stolz sein, dass unsere Wirkung so groß war und nun auch hier ein Pfad entstanden ist.“

Im Rahmen des zweitägigen Programms wurde ein Kooperationsvertrag zwischen dem Verein und dem UMZ unterzeichnet, wobei Josef Weigert, Institutsleiter des UMZ Henry Fords Worte zitierte: „Zusammenzukommen ist ein Anfang. Zusammenbleiben ist ein Fortschritt. Zusammenarbeiten ist Erfolg.“

Text und Fotos: Josef Weigert

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