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Am Beginn unserer Reise hätten wir nicht gedacht, dass wir während unseres Aufenthalts in Temeswar ein solches Abenteuer mit der Blaskapelle von Sammet an den Heimattagen der Banater Deutschen von 2.-4. Juni erleben würden.
Am ersten Junifreitag fuhren wir von Sammet sehr früh los, um sicherzustellen, dass wir für unsereNachmittagskonzert im Dorfmuseum der Deutschen im Banat pünktlich ankommen. Unser Weg war auf keinem Fall ereignislos, z. B. eines der Autos war widerspenstig, und es gab auch Probleme beim Packen wegen der zu großen Blechblasinstrumente. Die Unterkunft, die mit der Hilfe der ungarndeutschen Selbstverwaltung von Sammet und die des Komitats Komorn-Gran finanziert wurde, das Kolping-Gesellenhaus, konnte aber vor dem Auftritt reibungslos bezogen werden.
Die Einheimischen empfingen uns sehr herzlich, sie hatten wirklich professionelle Bühnen- und Tontechnik für uns, unsere Kapelle war bald für den ersten Auftritt in Temeswar bereit. Als erstes spielten wir einen unserer Lieblingsmärsche, diesem folgten zahlreiche Polkas und Walzern, zu denen Mehrere im Publikum das Tanzbein schwangen. Unsere Lieder mit Gesang kamen beim Publikum besonders gut an, so dass wir versuchten, von denen so viele wie möglich in unser anderthalbstündiges Konzertprogramm einzubauen.
Dann ging es weiter zum nächsten Veranstaltungsort, Sackelhausel, und der hier verbrachte Abend wurde zu einem der stimmungsvollsten in der Geschichte unserer Blaskapelle. Wir spielten im Gemeindezentrum neben der römisch-katholischen Kirche, die im Vorjahr ihr 250. Jubiläum feierte. Die Einheimischen erwarteten uns mit frischen Kohlrouladen und Fleischplatten, die die schon etwas müde gewordene Kapelle nach dem ersten Auftritt genießen konnte.
Mit neuem Elan stürzten wir uns in den Tanzabend. Der Schwung des Publikums hielt bis Mitternacht an, Polkas und Walzers waren die Lieblingsstücke. Unter den Zuhörern entdeckten wir mehrere Gesichter, die wir bereits aus dem Dorfmusem kannten. Sie erzählten uns später, dass ihnen das, was sie im Museum gehört hatten, so gut gefallen hatte, dass sie in das 14 Kilometer entfernte Gemeindezentrum kamen, um die Blaskapelle von Sammet noch einmal zu hören.
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zu unserem Hauptauftritt des Tages in Jahrmarkt. Die hiesige Kirmes ist ein Ereignis, die das ganze Dorf zusammenbringt. Wir spielten nach der Messe einige Stücke im Garten der römisch-katholischen Kirche. Dann begleiteten wir den Festumzug von der Kirche zur Sporthalle musikalisch.
Das ganze Dorf war in der Sporthalle, es war schön zu sehen, dass die Einheimischen – und durch ihre Einladung wir auch – ein so tolles Gemeinschaftserlebnis hatten. Dann konnten wir die Auftritte verschiedener Kulturgruppen auf der Bühne mitverfolgen, wobei Taragot und Volkstanz die Hauptrolle spielten. Danach betraten wir selbst die Bühne und erfreuten das Publikum mit einem anderthalbstündigen Konzert, bei dem mehrere Musiker aus dem Banat mitspielten und unsere Kapelle verstärkten. Auch hier tanzte das Publikum gerne zu unserer Musik.
Dann ging es direkt ins Dorfmusem zum Ball, wo wir uns mit den Mitgliedern der anderen Kapellen über Erfahrungen, Herausforderungen und Ziele unterhalten konnten.
Am Sonntag versammelten sich alle Blaskapellen und Kulturgruppen zu einem großen Umzug, der vom Kulturzentrum bis zum Hauptplatz zur Messe in der neu renovierten Sankt-Georgs-Domkirchemarschierte. Der folgte die Trachtenparade durch das Stadtzentrum von Temeswar.
Dann kamen alle Kapellen zusammen, um die gemeinsamen Stücke auf dem Freiheitsplatz vorzuführen, alle Tänzer bildeten einen großen Kreis und führten drei Choreografien zu unserer Musik auf. Es war ein großartiges Gefühl, mit so vielen Musikern und Tänzern gleichzeitig vor einem so großen Publikum zu spielen.
Diese drei Tage bleiben für die Kapelle ein Erlebnis für die Ewigkeit, da wir die Gelegenheit hatten, viele neue Abenteuer zu erleben, wir lernten dabei hervorragende Kapellen, Musiker und Traditionsbewahrer kennen, die darauf warten, dass wir zu den nächsten Heimattagen der Banater Deutschen zurückkehren.
Die Blaskapelle von Sammet
Video: youtube.com/@inside-timisoara