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Die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) schickte eine bemalte Truhe aus Harta auf die Reise durch das ganze Land. Anlass für diese Aktion ist das 300jährige Jubiläum der Ansiedlung der Deutschen in Ungarn. Die Kiste verbirgt einen Schlüssel, der symbolisch die Tür der Vergangenheit der Ungarndeutschen öffnet. Die Initiative „Wanderschlüssel“ wird an 38 Orten an die Ereignisse vor 300 Jahren erinnern. Überall, wo der Schlüssel ankommt, werden Projekte zum Thema durchgeführt.
Auch die Bonnharder Petőfi Grundschule schloss sich dieser Aktion an, denn die Traditionspflege wird bei uns großgeschrieben.
Wenn wir erreichen wollen, dass unsere Schüler ihre Vergangenheit besser kennen lernen, und dadurch auch besser verstehen, muss eine persönliche Bindung hergestellt werden. Deshalb starteten wir eine große „Suchaktion“. Wir haben all unsere Schüler aufgerufen, in der Vergangenheit der eigenen Familie nach deutschen Ahnen zu suchen, die vor 300 Jahren mit der sogenannten Ulmer Schachtel nach Ungarn kamen. Begabte Oberstufenschüler malten, unter der Leitung unseres Kunstlehrers Zoltan Kovács, eine riesige Ulmer Schachtel an die Wand der Schule. Um das Gemälde herum sind die Namen der Einwanderer und das Ansiedlungsjahr zu sehen. Nicht nur Schüler, sondern auch Kollegen zeigten stolz die Namen ihrer Vorfahren an der Wand. Einige unserer Schüler konnten wir mit dieser Aktion so begeistern, dass sie begannen, ihren eigenen Stammbaum zu erforschen und diesen auch künstlerisch darzustellen.
Wir haben auch nach ursprünglichen Utensilien aus dieser Zeit gesucht. Wir konnten einen originellen Kerzenständer und einen Hut ausfindig machen. Diese bewunderten wir im Rahmen einer Ausstellung.
Auch die Kleinen wollten wir in dieses Projekt miteinbeziehen. Für sie erzählten die Lehrerinnen die Geschichte von István H. Németh: „Ein Sack voller Hafer“, die sie dann illustrierten. Auch diese Gemälde fanden ihren Platz in der Ausstellung.
Zahlreiche weitere kleinere Projekte führten unsere Lehrkräfte mit den eigenen Klassen durch, die nicht nur Wissen über die Geschichte der Ungarndeutschen vermittelten, sondern auch die Zusammenhörigkeit stärkten.
Als Höhepunkt des Projekts veranstalteten wir ein großes Fest mit Akkordeonmusik, Gesang und Tanz. Im Rahmen dieser Feierlichkeit wurden das riesige Wandgemälde enthüllt und die Preise an die Kinder verliehen.
Großer Dank geht an meine Kolleginnen und Kollegen, ganz besonders an Edit Forray und Attila Szavári, die mich beim Organisieren dieses Projekts unterstützt haben.
Kornelia Reiser
Bericht in der Zeitschrift Bonnharder Nachrichten (Seite 9) >>>