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Die Deutschen Sprachtage 2024 in Kamen, organisiert vom Verein Deutsche Sprache, dem weltweiten Netz der deutschen Sprache, war alles andere als langweilig. Die Programme waren alle wertvoll und interessant. Drei Tage lang trafen sich Freunde der deutschen Sprache: Es gab eine Bildungsfahrt zu besonderen Orten, verschiedene Stadtrundgänge und viel Zeit für gute Gespräche mit Sprachfreunden u. a. aus Deutschland, Tschechien, Südtirol, der Schweiz, Gabun (Afrika), Polen, der Ukraine, Belgien, Dänemark und Frankreich.
Am ersten Tag, am 30. Mai, konnten wir an der Bildungsfahrt Kohle, Stahl und Weltkultur im Kleinformat teilnehmen und dabei die Geschichte des Ruhrgebietes kennenlernen. Zuerst besichtigten wir im Städtchen Werne (an der Lippe) eine Zeche, um einen Einblick in die Geschichte des Steinkohle-Bergbaus der Region zu erhalten. Eng mit dem Bergbau verbunden ist auch die Erschließung der Solequellen in Werne und die Entstehung des Gradierwerkes – darüber konnten wir im Stadtmuseum Werne Informationen erhalten. Nach dem Mittagessen ging es weiter zur Anhöhe Cappenberg, auf der das wunderschöne, gleichnamige Schloss steht. In den barocken Gebäuden residierte ab 1816 der preußische Staatsminister Karl Freiherr vom und zum Stein. Noch heute befindet sich das Schloss Cappenberg im Privatbesitz seiner Nachkommen. Im Haupthaus ist ein Museum untergebracht, wo wir bei einer Führung auch über das Leben und Wirken des Staatsreformers informiert wurden. Im Park des Schlossgeländes erhebt sich eine romanische Kirche, wo mit der Errichtung des Klosters Cappenberg im Jahre 1122 das erste Prämonstratenserstift im deutschsprachigen Gebiet gegründet worden ist. In dieser schönen Kirche konnten wir durch eine spannende Führung die mittelalterliche Vorgeschichte Cappenbergs kennenlernen und an einem schönen Orgelkonzert teilnehmen. Anschließend erwartete uns im Schlossgarten ein gräflicher Imbiss mit Wein vom Weingut des Schlossbesitzers. Der Westfälische Hellweg war seit dem Mittelalter die wichtigste Verkehrsverbindung zwischen Rhein und Elbe. Hier, im Ruhrgebiet, liegen 16 Städte, die dem Verbund der Hanse angehörten.
Am zweiten Tag konnten wir an einer spannenden Stadtführung in der Stadt Unna zum Thema „Hanse” noch mehr Informationen bekommen. Wir besichtigten das Hellweg-Museum und waren von der Geschichte und dem Goldschatz der Hansestadt begeistert. Am Nachmittag trafen wir uns mit den Vertretern des VDS im Sprachhof Kamen, wo wir vor der Eröffnung der Sprachtage 2024 in Arbeitsgruppen über unsere Tätigkeit berichteten. Meinen Vortrag über unsere Projekte, in denen wir noch mehr Menschen für die deutsche Sprache begeistern, fanden die Mitglieder des VDS interessant und gratulierten dazu. Für uns Ungarndeutsche ist Deutsch die Muttersprache unserer Großeltern, und für uns, für die dritte Generation, die Sprache des Herzens!
An der offiziellen Eröffnung begrüßte Prof. Dr. Walter Krämer, Bundesvorsitzender des VDS, die Gäste und freute sich darüber, dass so viele Mitglieder an diesem Programm teilnehmen. Der Verein ist für den Erhalt und die Pflege der deutschen Sprache tätig – und das weltweit bei Vorträgen, in der Öffentlichkeitsarbeit, aber auch durch die Vergabe von Kulturpreisen. Anschließend konnten wir auf dem Sprachhof mit unseren Sprachfreunden – u. a. mit Prof. Dr. Siegfried Franke bzw. mit Kollegen aus Südtirol, Tschechien – zukunftsweisende Gespräche führen.
Am dritten Tag trafen sich die Delegierten in der Stadthalle Kamen, um über aktuelle Herausforderungen zu sprechen.
Hiermit möchte ich mich beim VDS für die Einladung und für die freundlichen Unterstützungen herzlichst bedanken! Die neue Webseite des Jakob Bleyer Heimatmuseums in Wudersch/Budaörs und die Projekte „Sprache des Herzens” konnten wir nämlich mit der finanziellen Hilfe des VDS verwirklichen.
Dr. Kathi Gajdos-Frank PhD,
Direktorin des Jakob Bleyer Heimatmuseums,
VDS-Regionalleiterin für Ungarn
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Fotos: Verein Deutsche Sprache