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In Trautsondorf wurde
der Opfer der Schicksalsschläge der Ungarndeutschen
nach dem Zweiten Weltkrieg gedacht
In diesem Jahr fand die zentrale Gedenkveranstaltung anlässlich des Gedenktages der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen in Trautsondorf, im Komitat Borschod-Abaujwar-Semplin statt. Jedes Jahr am 19. Januar erinnern wir daran, dass nach dem Zweiten Weltkrieg auf Grundlage des Prinzips der Kollektivschuld mehrere Hunderttausend ungarische Staatsbürger deutscher Nationalität ihrer Heimat und ihres Besitzes beraubt und zur Vertreibung nach Deutschland gezwungen oder unter unmenschlichen Bedingungen in Arbeitslager der Sowjetunion verschleppt worden sind.
Das Ziel des Gedenktages ist es, diese traumatischen Ereignisse ins Gedächtnis zu rufen, auf die Ungerechtigkeit kollektiver Bestrafung hinzuweisen und die Bedeutung der Menschenrechte zu betonen.
Die zentrale Gedenkveranstaltung findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt. Die am 19. Januar 2025 begann in der Kirche von Trautsondorf mit einer Gedenkmesse, die von Titularkanonikus Attila Kecskés und Pfarrer Ferenc Mészáros zelebriert wurde.
Die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen wurde durch die stellvertretende Vorsitzende Olivia Schubert vertreten. Die Teilnehmenden wurden von Bürgermeister József Rák begrüßt. Eine Rede hielt János Nagy, der das Amt des Ministerpräsidenten leitende Staatssekretär.
Anschließend sprach Emmerich Ritter, ungarndeutscher Parlamentsabgeordneter und Vorsitzender des Ausschusses für Nationalitäten im Ungarischen Parlament. In seiner Ansprache betonte er die Bedeutung des Gedenkens, die Notwendigkeit, Hass zu erkennen und zu bekämpfen, sowie die menschliche Verantwortung. Er hob hervor, dass viele glauben, der Zweite Weltkrieg und die darauffolgenden Tragödien seien nur noch Geschichte, doch ihre Lehren sind bis heute relevant. Ritter wies darauf hin, dass die Welt weiterhin nicht frei von Gewalt und Hass ist, weshalb das Gedenken an die Vergangenheit von besonderer Bedeutung bleibt. Er erinnerte an eine ähnliche Veranstaltung im Jahre 2017 auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Wudersch, bei der ein dramatisches Ereignis stattfand: Während der damaligen Rede hörte man ständig Gewehrschüsse vom nahegelegenen Schießplatz. Dieser Moment erinnerte die Teilnehmer eindringlich an die Brutalität von Kriegen und daran, dass Waffen auch heute noch präsent sind. Emmerich Ritter zitierte aus seiner eigenen Rede von 2018, in der er warnte, dass Hass, Neid, Gier und Bosheit weiterhin in den Menschen vorhanden sind. Er unterstrich, dass deren Überwindung eine herausragende Verantwortung für alle sei – insbesondere für gesellschaftliche und politische Führungspersönlichkeiten. Ritter machte darauf aufmerksam, dass auch heute noch Menschen an verschiedenen Orten der Welt aufgrund ihrer Herkunft oder Religion verfolgt und getötet werden. Er hob hervor, dass das Prinzip der Kollektivschuld weiterhin eine Gefahr darstellt und niemals akzeptiert werden darf.
Die Teilnehmenden ehrten die Opfer mit einer Kranzniederlegung am Denkmal für die Verschleppung.
Quelle: LdU-Presse
Foto: Gregor Gallai
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