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„Diese heutige Gedenkveranstaltung ist anders, anders als die früheren. Die deutschen Selbstverwaltungen in unserem Komitat haben sich zusammengeschlossen, um anlässlich des 80. Jahrestages eine Gedenkwanderung zu organisieren. Warum, könnte man fragen, ist diese anders als die früheren? Es ist nämlich das erste Mal, dass ein solches Ereignis in unserem Komitat stattfindet. Nicht die Anzahl der zurückgelegten Kilometer ist wichtig, oder eben das, wer der Erste wird, sondern die Tatsache, dass es sich um Stunden handelt und nicht um Minuten, in denen man einer Rede zuhört oder eine Kerze anzündet. Diese Zeit gibt uns die Möglichkeit, uns selbst zu prüfen, andere zu treffen, mit unseren eigenen Worten über das Leid unserer Liebsten zu sprechen, die Gedanken und Gefühle unserer Mitmenschen über die Verschleppung anzuhören. Auf diese Weise stärkt unsere gemeinsame Vergangenheit unsere gegenwärtige Zusammengehörigkeit.
Mit diesen Gedanken von Mihály Kőrösi, dem Vizepräsidenten der Internationalen Gesellschaft der Gulag- und Gupvi-Forscher, begann die erste Gedenkwanderung im Komitat Bekesch/Békés, die anlässlich des 80. Jahrestages der Verschleppung zur Malenkij Robot von der deutschen Selbstverwaltung des Komitats Bekesch und der Eleker Deutschen Selbstverwaltung gemeinsam organisiert wurde.
Die Teilnehmer versammelten sich am 11. Januar 2025 vor dem „Vigadó“ in Jula/Gyula, einem Gebäude, in dem vor 80 Jahren die Sammelstelle eingerichtet worden war. Hier hielten zunächst Bürgermeister Dr. Ernő Görgényi und anschließend Mihály Kőrösi eine Gedenkrede. Danach setzte sich der Zug in Richtung Elek, zum Parkplatz des ehemaligen Fleischkombinats, in Bewegung. Von dort aus ging es mit dem Auto weiter bis zum Ortsanfang von Elek, von wo aus die Teilnehmer wiederum zu Fuß zum Leimen-Haus der Eleker Deutschen gingen.
Mit dieser Wanderung gedachten die Teilnehmer im Komitat Bekesch all ihrer Landsleute, die zur Malenkij Robot verschleppt worden waren, insbesondere derer, die 1945 zu Fuß von Jula zu einer der Sammelstellen in Elek geführt worden waren.
Diese wurde mit einer Gedenkveranstaltung der Eleker Deutschen verbunden, die die ehemaligen Sammelstellen besuchten, vor den Gebäuden Kerzen anzündeten und dann diesen sonnigen, aber sehr traurigen Tag mit einem Gedenkprogramm im Heldengarten beendeten.
Georg Hoffmann
ins Deutsche übersetzt von: László Wittmann
Foto: Andrea Kecskés
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