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Seit 15 Jahren wird in Waschkut
das Treffen der tragbaren Marienstatuen veranstaltet
In Nadwar selbst war die Tradition der Marienmädchen lange Jahre lebendig. Um eine solche Position zu erfüllen, hatte mehrere Voraussetzungen: Die Mädchen mussten aus einer frommen, wohlhabenden Familie kommen, da die Tracht und der Kranz bezahlt werden mussten. Die vom Pfarrer ausgewählten 12 Mädchen dienten ab dem 12. Lebensjahr bis zur Ehe in der Kirche bei größeren Festen sowie bei den Prozessionen. Vier von den Mädchen trugen abwechselnd die tragbare Marienstatue.
Die Kleider und die Kränze, die auch auf die Fotos zu sehen sind, wurden im Herbst 2014 durch die Förderung des Bundesministeriums des Innern (BMI) nach der über 100 Jahre alten traditionsgetreuen Muttergottesmädchen-Tracht gefertigt. Diese änderte sich in den 1940er Jahren nach der damaligen Mode in ein Blusegewand. Ende der 1960er Jahre trugen die letzten Mädchen schon kürzere, bis zu den Knien reichende Röcke.
Die originale tragbare Statue mit der restaurationsbedürftigen Trage steht in der Kirche. Pfarrer Robert Szauter schlug damals vor, nicht die schwere Statue zum Treffen mitzunehmen, sondern eine andere aus der Kirche. Diese ist ein Nachlass von Elisabeth Baumgärtner geb. Durst. Sie hat die Statue wahrscheinlich bei einer ihrer Pilgerfahrten gekauft und auf den Hausaltar gestellt. Vor ca. 25 Jahren ist die Statue an die Stelle der gestohlenen Prager Jesulein Statue in die Kirche genommen worden. Pfarrer Szauter ließ diese Statue dieses Jahr restaurieren.
Thomas Fogl fertigte vor 10 Jahren eine Trage aus Holz an, deren Stäbe für die Trägerinnen in zwei Höhen eingestellt werden können. Die Statue kann darauf sicher – ohne zu verrutschen – aufgestellt werden, und Elisabeth Bakonyi fertigte eine Tischdecke zur Trage. Die Blumenverzierung finanzierte dieses Jahr die Deutsche Selbstverwaltung Nadwar.
Die gegenwärtigen Mädchen – Boglárka Bakonyi, Luca Csicsman, Lilla Radics und Ágnes Wittendorfer – machen schon seit zwei Jahren mit, 2023 und dieses Jahr beim Treffen in Waschkut, sowie 2024 und 2025 beim Kirchweihfest in Nadwar.
Bei unserem ersten Treffen vor 10 Jahren in Waschkut brauchten wir Ratschläge von den regelmäßigen Besuchern der Veranstaltung. Elisabeth Knipf, die Hauptorganisatorin aus Waschkut, und Anna Schumacher aus Fajsz (ihr Mann stammt aus Nadwar) erteilten uns damals wertvolle Informationen.
Seit 2023 hat die Gruppe eine eigene Fahne mit der Aufschrift Nadwar und dem Marienlogo, gefertigt von József Puha, einem Hauptorganisator des Waschkuter Treffens. Das Kreuz an die Spitze der Fahnenstange fertigte Oliver Bakonyi. Die Mütter der Marienmädchen leisten beim Schmücken der Trage und beim Anziehen große Hilfe. Das Waschen und Bügeln der Oberteile teilen wir mit Eva Krausz.
Am Waschkuter Treffen nahmen diesmal die Träger der Marienstatuen aus Almasch, Wikitsch, Bátmonostor, Tschatali, Drágszél, Salasche, Dusnok, Gara, Géderlak, Miske, Nadwar, Sükösd und Waschkut teil. Nach der Messe fand die Prozession um die Kirche statt, begleitet von der Anton-Kraul-Blaskapelle.
Wir bedanken uns bei der Gemeinde Waschkut für die Einladung und die Bewirtung. Wir danken den Mädchen für den Dienst und allen Helfern für die Mitwirkung.
Andrea Knoll-Bakonyi