Schon zum zweiten Mal haben sich Frankfurter Studenten nach Budapest aufgemacht, um dort ein siebenwöchiges Praktikum, im Zeitraum vom 27. August bis 12. Oktober 2007, in einer kommunalen Einrichtung zu absolvieren.
Insgesamt haben acht junge Studentinnen der Johann Wolfgang Goethe Universität die Chance erhalten, die ungarische Arbeitswelt näher kennen zu lernen, so auch u. a. im Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrum und bei der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen. Begonnen hat dieses Programm 2003 als Kafka – „Kommunaler Austausch für Fortbildung und Kooperation junger Akademiker“, welches sich zunächst lediglich an polnische Studenten, die nach Frankfurt kommen wollten, richtete. Kafka heißt es heute auch noch, doch sind mittlerweile zwei weitere Partnerstädte hinzugekommen – Prag und Budapest. 2004 hatten erstmals auch Frankfurter Studenten die Möglichkeit, ein Praktikum in der jeweiligen Partnerstadt zu absolvieren. Neben dem Praktikum erhalten die Teilnehmerinnen die Chance jeden Freitag einen Blick hinter die Fassaden der Stadt Budapest zu werfen. Auf dem Programm stehen beispielsweise Besuche bei Medien-, Politik- und Wirtschaftseinrichtungen – jeder Freitag steht unter einem anderen Themenschwerpunkt. Des Weiteren vertiefen die jungen Akademikerinnen in einem allwöchentlichen Sprachkurs ihre bereits vorhandenen Ungarischkenntnisse.
„Für uns als junge Akademikerinnen bietet Kafka mehr als nur ein reines Arbeitserlebnis; als Dachorganisation von landesweit 378 lokalen Minderheitenselbstverwaltungen und über 500 Kulturgruppen sowie Ungarndeutschen Vereinen bietet uns die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen nicht nur die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln sondern auch konkret zur interkulturellen Kommunikation innerhalb der ungarischen Gesellschaft beizutragen. Wir sehen hier die Möglichkeit, Budapest und Ungarn in all seinen Facetten aus einem nichttouristischen Blickwinkel kennen zu lernen. Gerade als junge Europäer in einer wachsenden EU ist es wichtig, auch „hinter die Kulissen“ zu blicken. So bietet uns, dass von der Landesselbstverwaltung gegründete Ungarndeutsche Kultur- und Informationszentrum die Möglichkeit, einen Austausch zwischen gesellschaftlichen Akteuren und einer Minderheitengruppe innerhalb Ungarns zu erleben und aktiv zu gestalten. An einem solchen Integrationsprozess in einem Land wie Ungarn, als einem neuen ambitionierten EU-Mitgliedsstaat, sind wir besonders interessiert. Vor dem Hintergrund unseres gesellschaftswissenschaftlichen Studiums ist es für uns von Interesse, wie diese Organisationen untereinander agieren bzw. kooperieren und welche Rolle sie in der ungarischen Gesellschaft spielen. Wir erwarten von unserem Praktikum beim Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrum den ungarischen Arbeitsalltag kennen zu lernen; darüber hinaus möchten wir unsere interkulturellen Kenntnisse erweitern sowie die spezifischen Umstände einer Minderheit in Ungarn besser verstehen. Eine solche ganzheitliche Erfahrung bereichert nicht nur unser Studium, sondern erweitert zudem unseren persönlichen Horizont.“
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