Eine Ausstellung anlässlich dem 60-jährigen Jubiläum des Fußballweltmeisterschaftsfinales in 1954 wurde an der Berliner Ungarischen Botschaft eröffnet.
Laut der Mitteilung der Nationalen Sportzentren (Nemzeti Sportközpontok, NSK) behandelt die aus Fotos und Dokumenten zusammengestellte Ausstellung „Verlierer und Sieger” das Endspiel von historischer Bedeutung, an dem die Bundesrepublik 3:2 gegen die – auch von den Deutschen – als Beste der Epoche gehaltene ungarische Nationalmannschaft gewann.
Die Ausstellung wurde vom Botschafter József Czukor eröffnet, an der Veranstaltung nahmen neben dem deutschen Staatssekretär des Verteidigungsministeriums mehrere Bundestagsabgeordneten teil.
Laut der Mitteilung von NSK hob Sporthistoriker Lajos Szabó, Direktor des Ungarischen Olympischen und Sportmuseums, Kurator der Ausstellung an der am Jahrestag gehaltene Eröffnungsveranstaltung hervor, das das WM-Finale 1954 in beiden Staaten ernsthafte gesellschaftliche Vorgänge initiierte.
„Viele in Deutschland meinen, dass vier Leute für die deutsche Wiedergeburt nach dem Zweiten Weltkrieg die meisten geleistet haben: Konrad Adenauer in politischer, Ludwig Erhard in wirtschaftlicher, und der Schütze des Siegtreffers Fritz Walter in mentaler Sinne”, äußerte Szabó und fügte hinzu, dass es in Ungarn im Gegenteil dazu Straßenbewegungen nach dem verlorenen Finale gegeben, und diese eigentlich die Ereignisse von 1956 vorbereiteten hätten. Lajos Szabó ging darauf ein, dass in die Allstar-Mannschaft der Schweizer Weltmeisterschaft sechs ungarische und nur zwei deutsche Spieler nominiert wurden, folglich wurde der Wert der ungarischen Mannschaft von der Niederlage im Finale nicht minderer.
„Der beste Spieler wurde Ferenc Puskás, der beste Torwart Gyula Grosics, der beste Torschütze Sándor Kocsis, also war die Überlegenheit der ungarischen Mannschaft eindeutig, jedoch hatten die ungarischen Nationalspieler nie das auf dem Feld erreichte Ergebnis bezweifelt, was nach 1990 die Überlebenden der beiden Mannschaften zusammenbrachte, mehrere Freundschaften wurden zwischen ihnen geschlossen” – erinnerte Lajos Szabó.
Die Ausstellung kann bis zum 3. September an der Botschaft besichtigt werden, das Material wird anschließend laut Plan im Ungarischen Institut in Stuttgart bzw. in Passau gezeigt.