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Berzel wurde während der Arpadenzeit als königliches Gut erwähnt. Für kurze Zeit wurde das Gut von Matthäus Csák, Miklós Wiveng (Budaer Comes), von den Alberts, später von der Königin Elisabeth in Besitz genommen. Am 10. September 1368 wurde Berzel dem Orden der Klarissen übergeben und war bis zum Zeitpunkt der Abschaffung im Jahr 1782 in deren Besitz. Kaiser Joseph II. hat auf dem Berzeler Teil von Cegled Deutsche aus Hannover angesiedelt. Die Neubewohner hatten die Siedlung präzise aufgebaut bis eine Choleraepidemie unter ihnen wütete und die überlebenden Siedler wieder zurück in ihre Urheimat gingen. In die unbewohnten Siedlungen sind Deutsche aus Schaumar, Schorokschar, Harast und Adony sowie Ungarn aus Cegled, Uri und Üllöi eingezogen.
Im Jahre 1930 betrug die Anzahl der Einwohner 3686 Personen, unter ihnen waren 2214 Deutsche und 1472 Ungarn. Bis auf 7 Personen waren alle römisch-katholisch.
Im Januar 1945 wurden 619 Personen zur Zwangsarbeit (Malenkij Robot) verschleppt. Das Jahr 1946 brachte erneut Erschütterung ins Leben des Dorfes: 441 Personen wurden deportiert, da sie sich zum Deutschtum bekannt hatten. Am 4. November 1949 kehrte die letzte Gruppe der zu Zwangsarbeit Verschleppten heim. Zum Andenken der Helden und Opfer wurde von der Gemeinde 1991 ein Denkmal eingeweiht.
Über die Berzeler Nationalitätentage
Tänze, Lieder, Musik und Handwerke prägten die Berzeler Nationalitätentage 2015. Als Zeichen vielfältiger Traditionspflege in Berzel/Ceglédbercel traten gleich mehrere Kulturgruppen aus dem Ort auf – die Schmetterling Tanzgruppe des Kindergartens Napsugár (CÁMK), die Tanzgruppen der Eötvös-József-Grundschule (Frohe Kinder, Fantastische 4×4 und die Jugendtanzgruppe), der deutsche Nationalitätenchor aus Berzel, aus Harast/Dunaharaszti die Tanzgruppe des deutschen traditionsbewahrenden Vereins, der deutschen Nationalitätenchor aus Sankt-Martin/Szigetszentmárton und die Werischwarer Nationalitätentanzgruppe (Pilisvörösvár). In der katholischen Kirche wurde am Sonntag die Festmesse für die Bewahrung und das Weiterleben der Deutschen und ihrer Traditionen zelebriert. Am Sonntagnachmittag fand ein Treffen ungarndeutscher Blaskapellen statt. Drei der wohl besten Blaskapellen welche die ungarndeutsche Nationalität vorweisen kann, traten im Kulturhaus auf. Die „Neun Branauer Musikanten“ unter der Leitung von Johann Hahn haben den langen Weg aus der Branau auf sich genommen, die bekannte Blaskapelle des Musikvereins Wetschesch/Vecsés unter der Leitung von Josef Fazekas und dem Dirigenten Imre Szabó sind auch von weit her angereist.
Und die Freude Kapelle aus Berzel, unter der Leitung von Josef Kaposi, ein sehr aktive Musikformation im Leben der Gemeinde und des Landesrates. Alle drei Kapellen bewahrheiteten das, was ich schon vorher geschrieben habe – dies sind drei der besten Blaskapellen unter den vielen Guten in Ungarn.
Im Verlauf des musikalischen Nachmittags wurden auch die Nationalitätenjugendpreise verliehen und im Anschluss des musikalischen Genusses wurden die Gäste zu einer Weinprobe der Berzeler Weine eingeladen. Im Vorraum unterhielten die Musiker ihre Zuhörer spontan weiter mit manchen sehr überraschenden Zusammenstellungen der Kapellen.
Text und Bilder: Manfred Mayrhofer/LandesratForum