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Die duale Berufsausbildung in Ulm steht noch allen offen

Gemeinsame Pressemitteilung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und des Ungarndeutschen Pädagogischen Instituts

Unter Dutzenden von Berufen wählen, lernen und dabei auch noch Geld verdienen, und anschließend gute Karrieremöglichkeiten in Deutschland – wahrlich die Chance fürs Leben. Das von der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm durchgeführte duale Ausbildungsprojekt für Schülerinnen und Schüler der deutschen Nationalitäten-Mittelschulen läuft seit drei Jahren. Die Nachfrage ist groß, aber die Entscheidung über ein Stipendium im Ausland fällt weder jungen Menschen, noch ihren Eltern leicht. Um den Entschluss zu erleichtern, berichtete am 20. und 21. Februar am Ungarndeutschen Bildungszentrum in Baja und im Valeria-Koch-Schulzentrum in Fünfkirchen eine Azubi aus Budapest über ihre bisherige Lehrzeit in Ulm, und Mitarbeiter der IHK warben um neue Kandidaten aus Ungarn.

Michael_Jochle_Nadine_Wiedemann_Angela_Szucs

„2015 war ich 18, als mein Abenteuer als Auszubildende in Ulm, in Baden-Württemberg begann“, erzählte Angela Szűcs, einstige Absolventin des Deutschen Nationalitätengymnasiums in Budapest. Nach dem Abitur wagte Angela den großen Schritt, eine duale Berufsausbildung als Industriekauffrau in Deutschland anzutreten. „Es war nicht einfach, aber meine Entschlossenheit, meine Tapferkeit und Mut, und natürlich meine fundierten Deutschkenntnisse haben mir dazu verholfen, diese Chance meines Lebens zu nutzen. Mittlerweile habe ich mich an meine neue Umgebung gewöhnt, und fühle mich auf meinem Ausbildungsplatz bei einer Firma, die Kaffee, Nüsse und Trockenfrüchte verkauft, wohl.“

Angela_Szucs

Im erfolgreichen Wirtschaftsstandort Ulm und Umgebung besteht hoher Bedarf an ausgebildeten Fachkräften. Schulabgänger der ungarndeutschen Bildungseinrichtungen, die in der Regel über perfekte Deutschkenntnisse verfügen, sind bei deutschen Firmen sehr willkommen. „Die Zahl der Jugendlichen, die für diese duale Berufsausbildung Interesse zeigen, liegt jährlich bei etwa 20-25, aber nur ein Teil von ihnen nimmt letztendlich die Möglichkeit auch wahr“, erklärte Josef Weigert, Leiter des Ungarndeutschen Pädagogischen Instituts, einer Einrichtung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen. „Mit diesem Projekt bieten wir vor allem denjenigen Schulabgängern eine Alternative, die nicht an Universitäten weiterstudieren wollen oder können, bzw. denjenigen, die ihr Studium vorzeitig abgebrochen haben. Ihre Zahl ist verständlicherweise nicht hoch, darum haben wir versucht, möglichst viele Bildungseinrichtungen mit dieser Information zu erreichen.“

Josef_Weigert

Das System der dualen Berufsausbildung sei in Deutschland überaus erfolgreich – erklärten Nadine Wiedemann und Michael Jöchle von der Industrie- und Handelskammer Ulm. Die Jugendlichen besuchten wöchentlich 1-2-mal die Berufsschule, wo sie das theoretische Wissen vermittelt bekommen, und den restlichen Teil der Woche verbrächten sie mit Praktikum im Unternehmen. Der selbst ausgebildete Nachwuchs entspreche exakt den betrieblichen Anforderungen, die jungen Menschen würden Geld verdienen und hätten anschließend unkomplizierten Zugang zum Arbeitsmarkt.

Publikum

Wer noch Interesse an einer dualen Berufsausbildung in Deutschland hat, muss ein Motivationsschreiben an die IHK verfassen und bis 10. März einen online Kompetenzcheck ausfüllen. Anhand dieser, sowie eines Skype-Gesprächs ermitteln IHK-Experten Stärken und Schlüsselqualifikationen der Kandidaten und schlagen einige Ausbildungsberufe vor. Im Sommer werden die Bewerber zu einem mindestens zweiwöchigen, unverbindlichen Praktikum zum ausgewählten Unternehmen eingeladen. Erst nach dieser Hospitation müssen Kandidat und Unternehmen gemeinsam die endgültige Entscheidung über eine eventuelle Zusammenarbeit fällen. Die Ausbildung beginnt am 1. September 2017, und dauert – je nach ausgewähltem Beruf – zwei bis dreieinhalb Jahre. Neben der fachlichen Begleitung werden den Stipendiaten Einführungstage, Hilfe bei Behördengängen und Wohnungssuche, interkulturelles Training und Unterstützung bei der sozialen Integration angeboten. Nach Beendigung der Lehre können die frisch gebackenen Fachleute weiterstudieren oder haben optimale Berufsaussichten in Deutschland – aber wohl auch in Ungarn, falls sie sich mit modernen Kenntnissen aus dem Ausland doch lieber für eine Karriere im Heimatland entscheiden.

Broschure

Weitere Informationen:
https://www.ulm.ihk24.de/Ausbildung, https://www.azubiyo.de/
oder
Josef Weigert
Leiter,
Ungarndeutsches Pädagogisches Institut
weigert@udpi.hu

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