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60 Kilometer von der Hauptstadt entfernt gelegen, von Hügeln umgeben liegt das schöne Dorf Tarian, das schon bald um einen ungarndeutschen Lehrpfad reicher wird. Am 19. Mai – am Landeshandwerkertag der Ungarndeutschen, der ebenfalls im Dorf ausgetragen wird – soll der Themenweg seinem Publikum übergeben werden.
Durch die Besichtigung der geplanten sieben Stationen soll sich alles Wichtige bezüglich der Geschichte und Gegenwart, Glaube, Kultur und Traditionspflege der deutschen Einwohner von Tarian erschließen.
„Beim Zusammenstellen des Inhalts gingen wir von dem umfangreichen Material aus, das uns einstige Ortshistoriker, Autoren und sonstige Persönlichkeiten hinterlassen haben. Wir haben aber versucht, auch nach weiteren Kuriosa zu recherchieren, damit unser Lehrpfad sowohl Dorfeinwohnern, als auch Gästen viel Interessantes und Neues bieten kann”, erzählt Maria Miskovics. Die Vorsitzende der örtlichen deutschen Selbstverwaltung koordiniert alle Maßnahmen, die Vertreter mehrerer Organisationen der Ungarndeutschen von Tarian ausführen, um gemeinsam einen ansprechenden Lehrpfad zu erschaffen.
Wer den angehenden Themenweg begeht, erfährt gewiss viel Spannendes: zum Beispiel, wie die einfallsreichen Tarianer einst ihr wertvolles Getreide vor Feuer und Feind versteckt haben; was eine Höhle und eine um ihr Kind sorgende Mutter mit der Verwüstung des Dorfes durch die Türken zu tun haben; was das sogenannte „Maundigaulö“ ist, das die Ahnen der Tarianer Deutschen noch aus der Urheimat mitgebracht haben; oder was der besonders wertvolle Gegenstand ist, den man auf einem Dachboden gefunden hat, und der auf die Pflege der Musiktraditionen vor Ort eine besondere Wirkung hatte.
Die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen initiierte 2015 die Erschaffung eines landesweiten Netzwerkes von Lehrpfaden. Ziel ist, Geschichte und Gegenwart, vielfältige Sprache, Kultur und Traditionen der Ungarndeutschen darzustellen. Zwei Themenwege sind bereits fertig: einer in Santiwan bei Budapest und einer in Schomberg, in der Branau. Während der in Tarian im Entstehen ist, arbeitet auch jeweils auch ein Team in Feked und in Nadasch am eigenen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium des Innern.