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Eine Entdeckungsreise in die Urheimat

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Hartianer Jugendliche bereisten
die Heimat ihrer donauschwäbischen Vorfahren

Die Wurzeln der Hartianer Ungarndeutschen liegen in Bayern, ganz genau in dem Regierungsbezirk Schwaben. Aus mehreren kleineren Ortschaften entlang der Donau zwischen Dillingen und Donauwörth stammt die Mehrheit der Hartianer Deutschen. Seit der zweiten Hälfte des 1990er Jahren ist es uns dank der Forschungen von dem Schorokscharer Peter Scheiling und von dem aus Wetschesch stammenden Anton Wirth bekannt, dass wir aus dieser Region stammen, und in dem Fall von Hartian über eine sekundäre Ansiedlung sprechen. Seit dem Anfang des neuen Jahrtausends gibt es ständigen Briefwechsel zwischen uns und Tapfheim, woher auch einige unserer Vorfahren gekommen waren. Seit 2008, seit 10 Jahren besuchen wir einander gegenseitig. 2016 wurde die entstandene gute Beziehung mit einem Freundschaftsvertrag offiziell besiegelt. Obwohl in den letzten Jahren schon sehr viele Hartianer Bürger Interesse zeigten und Tapfheim sowie die Gegend aufgesucht hatten, fehlte noch diese tolle Entdeckungsreise auf dem Boden unserer Urahnen von der breiten Projektspalette des 5-jährigen Freundeskreises Schwäbischer Jugendlicher.

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Am 12. Juli brachen wir mit einem guten Team von 21 Personen auf, um in die Landkreise Donau-Ries und Dillingen zu fahren. Gleich nach der Ankunft erlebten wir schon die Gastfreundschaft unserer Tapfheimer Freunde. In dem Hofgut Bäldleschwaige erwarteten uns schon der erste Bürgermeister Karl Malz, die zweite Bürgermeisterin Anja Steinberger, die Mitglieder der Jugendblaskapelle bzw. unsere Gastgeberfamilien. In der Bäldleschwaige verbrachten wir einen sehr gemütlichen Kennenlernabend, danach besetzten unsere jungen Mitglieder ihre Schlafplätze bei den Familien. Denn unsere Reise wurde als eine Art von Schüleraustausch organisiert, um die Sprachübung zu sichern.

Das Motto des nächsten Tages war „Auf den Spuren der Ahnen“. Den ganzen Tag lang besuchten wir die Ortschaften, die in unseren Stammbäumen zu finden sind. Lauter, Kaltenegger, Lang, Sailer, Riesmeier, Keindl, die sind alle bei uns sehr oft vorgekommene Familiennamen, die sicherlich aus den folgenden Ortschaften entstammen.

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Zuerst lernten wir unsere Partnergemeinde Tapfheim näher kennen. Die Gemeinde in Bayern stellte uns Bürgermeister Karl Malz im Rathaus vor. Tapfheim verfügt über etwa 4000 Einwohner und besteht aus 6 Ortsteilen – aus dem Ortsteil Brachstadt kommt die Familie Lauter -, die 1972 durch Eingemeindungen angegliedert wurden. Für die Gemeinde ist ein reges Kultur- und Vereinsleben charakteristisch. Etwa 40 Vereine und Verbände sind in dem Gemeindeleben aktiv. Die Stadt Hartian und ihre Zivilvereine sind auch bestrebt mit möglichst vielen Tapfheimer Organisationen einen engen Kontakt zu pflegen. Bisher hatten wir mit unserem Jugendverein die engste Verbindung mit der Jugendblaskapelle sowie mit dem Heimat- und Brauchtumsverein.

Herr Malz zeigte uns auch die Pfarrkirche Sankt Peter, wo er uns sang, sowie die von ihm gebaute Friedenskapelle mit einem schönen Blick aufs Donautal.

Zur Mittagszeit fuhren wir in die ehemalige Reichsstadt Donauwörth, wo wir neben der Mittagsmahl einen Stadtbummel machten.

Unser nächstes Ziel war Binswangen, die alte Heimat der Familie Keindl, wozu wir auch enge familiäre Verbindungen haben. Es war ein richtig schönes Gefühl, dass wir nach etwa 300 Jahren die ersten Nachkommen waren, die in die ehemalige Heimat zurückkehrten. Interessanterweise heißt der Vizevorsitzende unseres Vereines Georg Keindl, genauso, wie der 1712 geborene, und zwischen 1738 und 1744 nach Schorokschar ausgewanderte Urvater.

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Als nächstes schauten wir uns das Schloss von Höchstädt an, und auf dem Weg nach Blindheim fuhren wir durch andere kleinere Herkunftsorte wie Unterglauheim, Oberglauheim und Wolperstetten durch. Blindheim ist ein besonderer Ort, wo auch Geschichte geschrieben wurde. Am 13. August 1704 fand in der Umgebung die Schlacht von Blindheim – auch bekannt als Zweite Schlacht von Höchstädt (auf Englisch: Battle of Blenheim) – statt, die entscheidende Bedeutung für den Spanischen Erbfolgekrieg hatte. Die Schlacht hat für Großbritannien große historische Bedeutung, weshalb zum Beispiel das Blenheim Palace, der Wohnsitz der Familie des siegreichen John Churchill, 1. Duke von Marlborough, nach ihr benannt wurde. Der spätere englische Premierminister Winston Churchill besuchte zu Ehren seines Urvaters sogar zweimal Blindheim. Hier besichtigten wir neben der Kirche und dem Friedhof, in dem sehr viele Lang-Familien ruhen, das Heimatmuseum, wo wir vieles über die große Schlacht erfuhren, die auch zu der Auswanderung unserer Vorfahren wesentlich beigetragen hatte.

Den Abend verbrachten wir in einem Wirtshaus in Gremheim, woher u.a. die Kaltenegger- und Sailer-Vorfahren stammen bzw. viele, deren Familienname bei uns in dieser Form es nicht mehr gibt. Hier trafen wir uns mit der aus Schorokschar vertriebenen Frau Feith und ihrem Gatten. Nach dem gemeinsamen Abendessen machten wir einen sehr schönen Spaziergang durch die Ortschaft beim Sonnenuntergang zum Donauufer.

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Vielleicht war der Höhepunkt unserer Reise der Samstag in Ulm, wo derzeit das Donaufest gefeiert wurde. Alle zwei Jahre lädt das Donaubüro Ulm/Neu-Ulm zum Internationalen Donaufest ein: Zehn Tage lang herrscht auf beiden Seiten der Donau ein buntes Fest der Kulturen und der Gastronomie der zehn Donauländer. Dank dieser großartigen Veranstaltung hatten wir die Möglichkeit, mit der berühmten Ulmer Schachtel, dem Schiff der Vorfahren, eine einstündige Reise zu machen. Das war ein unvergessliches Erlebnis! Nach der Schachtelfahrt legten wir an dem Auswandererdenkmal einen Kranz zu Ehren unserer donauschwäbischen Vorfahren nieder. Am Nachmittag hielt uns Rita Brandt, die aus Fünfkirchen stammt, eine sehr inhaltsvolle und interaktive Führung durch das Donauschwäbische Zentralmuseum. Der Abend verging dank der tollen Konzertreihen und gastronomischen Spezialitäten schnell, zum Schluss bewunderten wir das wunderschöne Feuerwerk am Donauschwabenufer.

Am letzten Tag nach dem Gottesdienst in Tapfheim und dem Abschied von unseren Gastgebern fuhren wir schon los. Nach einem kurzen Halt, um uns das WM-Finale anzuschauen, beendeten wir unsere tolle Entdeckungsreise voll mit neuen Erkenntnissen und Impulsen.

Wir möchten uns beim Bürgermeister Karl Malz und allen Mitarbeitern des Gemeindeamtes für de Organisation herzlichst bedanken! Unser Dank geht auch an alle Gastgeberfamilien und Mitwirkenden, die uns so herzlich empfangen haben!
Hoffentlich treffen wir uns bald wieder!

Martin Surman-Majeczki

Förderer der Reise war das Ministerium für Humanressourcen.

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