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Blahó Ferenc: Egy zsámbéki sváb élettörténete

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Über die Beteiligung der Ungarndeutschen an den Kämpfen im Freiheitskampf im Herbst 1956 weiß man fast nichts. Es gibt zum Glück Wissenslücken füllende Werke wie der Dokumentarfilm über György Herhoff, einen Märtyrer des Freiheitskampfes, der auch im Haus der Ungarndeutschen, im Rahmen der Programmreihe Zentrum-Programme im HdU 2016 vorgestellt wurde. Von den Schicksalsschlägen der Verschleppungen zur Malenkij Robot, den Enteignungen, Entrechtungen und Vertreibungen waren Hunderttausende von Ungarndeutschen betroffen. In den 1950er Jahren waren die meisten Angehörigen der Volksgruppe verängstigt und unterdrückt. Dank der Verordnung Nr.84/1950 M.T. des Ministerialrates im Jahre 1950 konnten auch die in Ungarn Verbliebenen oder Zurückgeflohenen die ungarische Staatsbürgerschaft wieder erhalten. Danach vergingen bis zum Ausbruch des Freiheitskampfes nur sechs Jahre. Auch die furchtbare Realität der Zwangsarbeitslager von Tiszalök oder Kazincbarcika war damals zeitlich noch sehr nahe und keine schwindelnde Erinnerung aus der fernen Vergangenheit. Eine aktive Beteiligung von Ungarndeutschen an den Geschehnissen von 1956 war aus dieser Hinsicht mehr als außergewöhnlich.

Egy zsambeki svab elettort

Dieses Werk ist ein autobiografischer Roman, der von einem Ungarndeutschen geschrieben wurde. Ferenc Blahó ist 1930 in Schambek geboren und hat an den Geschehnissen des Freiheitskampfes 1956 in Budapest als junger Installationsingenieur teilgenommen, wonach er durch die Grenze zu Österreich in den Westen fliehen musste.

Im Buch geht es aber nicht nur um seine Erinnerungen an die 1956er Revolution in Budapest. Die Erzählung fängt mit der Beschreibung seiner ungarndeutschen Abstammung und Ahnen an. Wir können über die „friedlichen, ungarndeutschen Alltage der 1930er Jahre” in Schambek auch hier, im ersten Teil des Buches lesen, wobei die Kindheit des Autors beschrieben wird. Dank des Fleißes und guten Handelsgefühls des Vaters wurde die Familie immer reicher, so besaßen sie mehrere Häuser und Weingärten im Dorf und konnten sich auch leisten, dass der junge Ferenc im Pelbárt-Temesvári-Franziskanergymnasium und -internat in Gran lernen durfte. Die Grausamkeiten des Krieges mussten sie drei Monate lang in Schambek erleiden. Ein Teil des Belagerungsringes um Budapest verlief direkt am Ende des Dorfes. Schambek lag auf der sowjetischen Seite der Frontlinie und wurde während dieser Zeit immer und wieder angegriffen, bis die Verteidiger der Hauptstadt ausbrachen und Budapest endgültig aufgaben.

Im zweiten Teil geht es darum, dass trotz aller Hoffnungen die Familie doch nach Westdeutschland vertrieben wurde, und dort ein neues Leben anfangen musste. Der junge Ferenc entschied sich dennoch mit dem Vater nach Ungarn zurückzufliehen, um das Abitur in Gran abzulegen. Sie mussten sich jahrelang verstecken und eine Zeit lang auch getrennt leben, bis die Mutter mit dem jüngeren Sohn auch zurückfloh. Nachdem sie der ungarischen Staatsbürgerschaft 1950 wieder erhalten hatten, normalisierten sich die Umstände einigermaßen. Der Autor arbeitete schon als Installationsingenieur, als die Revolution ausbrach und wegen seiner aktiven Beteiligung fliehen musste.

Der dritte Teil ist nicht weniger spannend. Hier können wir unseren Hauptheld nach Schweden begleiten, wo er als Dissident sich in die schwedische Gesellschaft integrierte und letztlich ein glückliches, erfolgreiches Familien- und Arbeitsleben als Schwede führte. Seine Geschichte ist zugleich eine Erfolgsgeschichte: Er gab auch in den schwersten Zeiten nie auf und kann als schwedischer Rentner mit Zufriedenheit auf die Vergangenheit zurückblicken.

Das Buch empfehlen wir Allen, die eine spannende Lebensgeschichte lesen möchten. Eine Geschichte über einen Ungarndeutschen, der seine Kindheit in den 1930er Jahren noch in Schambek verbringt, sich am 1956er Aufstand beteiligt, und in den 2000er Jahren schon als Großvater mit schwedischer Identität an sein Leben zurückdenkt.

Blahó Ferenc: Egy zsámbéki sváb élettörténete
(Die Lebensgeschichte eines Schambeker Schwaben)
Hédervár : Underground Kiadó Kft, 2020.
(Ursprüngliche Ausgabe in schwedischer Sprache, Recito Förlag AB Borås, 2011.)
425. S.,Ill.
Sprache: Ungarisch

Die empfohlenen Bücher sind in der Sammlung der Ungarndeutschen Bibliothek – wenn nichts weiteres Angegeben- nur zur Leihe zugänglich.
Weitere Informationen: info@bibliothek.hu
Webseite: www.bibliothek.hu

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