Am 27. April fand das ungarndeutsche Jugendfilmfest „Abgedreht“ zum zweiten Mal in Budapest statt. Da dieses Jahr doppelt so viele Filme, wie letztes Jahr, zwölf an der Zahl, ins Rennen geschickt worden sind, lud das Ungarndeutsche Kultur- und Informationszentrum die Filmliebhaber ins Vörösmarty Kino ein.
Zentrumsdirektorin Monika Ambach begrüßte das Publikum und eröffnete gemeinsam mit Natascha Garloff-Jonkers Pressereferentin der Deutschen Botschaft Budapest und Juryvorsitzende im Jahr 2006 die Veranstaltung. Als erstes wurde eine Reportage des Zentrums präsentiert, in der bekannte ungarndeutsche Persönlichkeiten, die Vertreter der Partnerinstitutionen, die Juroren und „Abgedreht“-Gewinner aus dem Jahr 2006 ihre Meinung über das Filmfest äußerten. Anschließend flimmerten schöne, spannende und coole Filme in deutscher Sprache von jungen Leuten über Ungarndeutschtum, Menschen, Heimat, Tradition, Geschichte, Liebe, Märchen und vieles mehr über die Leinwand. In der Pause hatten die jungen Filmemacher die Möglichkeit einander kennen zu lernen und sich zu unterhalten. Der zweite Teil der Filmvorführung wurde vom stellvertretenden Leiter des Goethe-Instituts Budapest, Helmut Hofmann, eingeleitet, der die jungen Leute für ihre phantasievollen Werke lobte.
Bei der Preisverleihung erhielten alle Teilnehmer vom Zentrum ein T-Shirt, entworfen für „Abgedreht“, bzw. das Goethe-Institut schenkte allen wertvolle Bücher. Auf die ersten drei platzierten warteten drei für das Fest angefertigten Keramiken und 500, 300, bzw. 200 Euro Preisgeld, das von der Deutschen Botschaft Budapest gespendet worden ist. Es wurden zwei Sonderpreise vergeben: Die Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher lädt ein Team zum Creacamp 2007 ein, und das Zentrum überreichte Geschenkgutscheine im Wert von 15000 Forint, bzw. einen Gutschein für die DVD von „Abgedreht“.
In die Jury konnten auch dieses Jahr drei hervorragende Persönlichkeiten gewonnen werden: Otto Heinek, Vorsitzender der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, Filmemacherin und Mitarbeiterin des Goethe-Instituts Dagmar-Lara Heusler und György Hoffmann, leitender Regisseur bei Magyar ATV.
Den 1. Preis erhielt Anna Esther Wild aus Ödenburg. Sie ist Schülerin des Dániel Berzsenyi Gymnasiums und Lyzeums. Sie zeigte in ihren Film „Dachbodenschätze“ mit viel Humor was es für ein junges Mädchen bedeutet Ungarndeutsche zu sein. Die Jury begründete ihre Entscheidung folgendermaßen: Anna bewies in ihrem Film ihre Phantasie. Guter Rhythmuswechsel und eine kreative Umsetzung charakterisieren das Werk. Zwar ist der Ton nicht von bester Qualität, aber der Mut mit dem der Film gemacht worden und das Humor lassen das vergessen.
Den 2. Preis konnten die Schüler des Fünfkirchner Valeria Koch Gymnasiums entgegennehmen. Das Werk mit dem Titel „Schicksal“ von László Spengler, Balázs Nyitrai und Gergő Horváth erzählte eine herzzerreissende ungarndeutsche Liebesgeschichte. Die Hauptdarsteller des Films spielen ihre Rollen so überzeugend, dass das Publikum nach dem Taschentuch griff.
Über den 3. Preis freuten sich Lilla Pátkai, Anita Seprenyi, Júlia Szénási, Gerda Szűcs aus dem Sándor Petőfi Gymnasium in Mezőberény. Sie behandelten in ihrem Film „Schwabenschicksal“ die Themen Malenkij Robot und Vertreibung in Mezőberény.
Noch in Mai erscheint jeweils eine DVD aus den diesjährigen Filmen und auch aus den Werken des Vorjahres.
Alle Informationen zur DVD, über die Gewinner und über „Abgedreht“ sind auf der Internetseite www.abgedreht.zentrum.hu zu finden.
Das Ungarndeutsche Kultur- und Informationszentrum dankt allen Unterstützern und Mitarbeitern, die mit ihrer Hilfe zum Erfolg von „Abgedreht“ beigetragen haben.
Links:
Abgedreht – Ungarndeutsches Jugendfilmfest