Der Kairosz Verlag veröffentlichte in der letzten Zeit mehrere historische Memoiren. Im Buch von Gabriella Lerch wurden zum ersten Mal in der Reihe die Erinnerungen einer Ungarndeutschen herausgegeben.
Im Band ist das Tagebuch von Katharina Wiesner zu lesen, das sie wenige Zeit nach ihrer sowjetischen Zwangsarbeit schrieb. Die damals junge Frau teilte ihr Schicksal mit zahlreichen Gefangenen, sie musste viel Leiden ertragen. Durch das Tagebuch erfährt man über die Umstände ihrer Verschleppung und das Leben im Lager. Neben den menschlichen Tragödien kann man auch über vertrauliche Momente lesen, die das Lagerleben erträglicher machten.
Das Tagebuch wurde mit einem historischen Durchblick und einer deutschsprachigen Zusammenfassung ergänzt. Gabriella Lerch, selbst keine Historikerin, wollte kein wissenschaftliches Werk schreiben, sondern die entsetzlichen Ereignisse möglichst vielen Leute bekannt zu machen.
Der Band ist ein spannendes Lesestoff für alle, besonders ist es den Jugendlichen zu empfehlen, die keine Kenntnisse übers Malenkij Robot vom familiären Gedächtnis haben.
Lerch Gabriella: Egy lány a szovjet lágerben. Wiezner Katalin hányattatásai (1944-1946) (Ein Mädchen im Sowjetlager. Heimsuchungen von Katharina Wiesner 1944-1946)
Budapest : Kairosz, 2010 102 S.
Sprache: Ungarisch