Vor etwa drei Monaten wurde in Nebelschütz (Deutschland) die Initiativgruppe „Für eine sorbische Volksvertretung“ in Nebelschütz mit dem Ziel gegründet, eine demokratisch gewählte Vertretung der Sorben zu erreichen.
Die Sorben sind ein westslawisches Volk und leben in der Lausitz: in Sachsen die Obersorben, in Brandenburg die Niedersorben/Wenden. Nach außen werden die etwa 60.000 Sorben durch ihren Dachverband, die „Domowina“, vertreten.
Fünf Mitglieder der Initiativgruppe, unter der Leitung von Dr. Martin Walde, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sorbischen Institut Bautzen, hielten sich am 28. und am 29. Juni in Ungarn auf, um sich über das „ungarische Modell“ der Minderheitenselbstverwaltungen zu informieren. Während ihres Aufenthalts trafen sie sich mit den Vertretern der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung und dem Bürgermeister von Werischwar. Außerdem hatten sie die Möglichkeit, auch ins Kulturleben der Stadt hineinzublicken, mit den Mitgliedern der verschiedenen Nationalitätenvereine Gespräche zu führen. Unter den Programmpunkten des Kurzbesuchs standen aber auch ein Besuch in einem der Deutschen Nationalitätenkindergärten und im Schiller Gymnasium, wo sie sich über die ungarndeutschen Bildungseinrichtungen informieren konnten. Abschließend kam es noch zu einem Treffen mit dem Vorsitzenden der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, Herrn Otto Heinek in der Geschäftsstelle der LdU, an dem auch Bautzens Landrat Michael Harig teilgenommen hat.