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Nach dem Erklingen der beiden Hymnen begrüßte Bürgermeister Péter Fenyves die Anwesenden. Er bedankte sich bei Allen für die Teilnahme am Gala und für die Arbeit, ohne die das Fest hatte nicht veranstaltet werden können. „…..Dank dem Landesrat, der seit vielen Jahren die ungarndeutsche Volksmusik, den Volkstanz und die Chorbewegung zusammenhält, unterstützt – mit sehr, sehr schönem Erfolg…..“. Der Vorsitzende der DNSV Moor Franz Erdei, begrüßte ebenfalls alle Anwesenden und meinte: „[Es ist] ein großartiges Ergebnis, dass acht solche Volkstanzgruppen anwesend sind, die die goldene Qualifikation erreicht haben, also die besten der ungarndeutschen Volkstanzszene sind….“ Mit den besten Wünschen für einen schönen Samstagnachmittag übergab er die Bühne für das Galaprogramm der besten acht ungarndeutschen Tanzgruppen.
Aufgetreten sind in der Reihenfolge:
Die Ungarndeutsche Tanzgruppe Kier/Németkér mit einer Volkstanzproduktion „Kierer Tanzstücke” vom Choreographen Emil Hermann, begleitet von der Roger Schilling Blaskapelle unter Josef Fricz. Die Musik wurde von László Bán nach Motiven eines unbekannten Komponisten bearbeitet.
Darauf folgte die „Leőwey“ Jugendtanzgruppe aus Fünfkirchen/Pécs mit der Choreographie von Helmut Heil, „Batschkaer Deutsche Tänze“. Die Begleitkapellen waren die Unterrock- und die Schnapskapelle.
Die „Pergő-Rozmaring“ Tanzgruppe aus Waschludt/Városlőd trat als Nächstes mit zwei Volkstanzproduktionen auf. Die „Wemender Tänze“ und der „Kissentanz“ – beide choreographiert von Helmut Heil – wurden gezeigt. Begleitet wurden sie von der Unterrock Kapelle.
Die „Leőwey“ Jugendtanzgruppe aus Fünfkirchen/Pécs führte nun als zweiter Tanz ihrer Produktion „Polkamazur“ auf.
Die Ungarndeutsche Nationalitätentanzgruppe Maratz/Mórágy war die nächste Tanzgruppe im Programm. Mit ihrer Bühnenproduktion „Auf dem Kellerberg“ versetzte sie die Zuschauer in die Traditionen von drei Generationen, die an der Weinlese teilnehmen. Die Choreographin war Iringó Garay und der künstlerische Leiter László Nagy. Die Kapelle János Knapp unterstützte sie musikalisch.
Die Deutsche Nationalitätentanzgruppe aus Wemend/Véménd, unter der Leitung von Etele Horváth, zeigte uns als erster Tanz die Volkstanzproduktion „Hoppsa Zeppl“ von Gábor Agárdi. Begleitet wurde sie von der Wemender Blaskapelle. Die Musik nach traditionellen Motiven von unbekannten Komponisten wurde von János Hahn, dem Leiter der Kapelle bearbeitet.
Mit Spannung wurde als Nächstes die Saarer Tanzgruppe/Szár mit ihrer Bühnenproduktion „Saarer Hochzeit (Auszüge)“ begrüßt. Das Programm basiert auf traditionellen Bräuchen aus den Jahren um 1930. Der Choreograph dieser Tanzproduktion war Peter Schweininger, Leiter der Tanzgruppe. Die Musik, nach alten Motiven unbekannter Künstler wurde von Tamás Farkas, dem Dirigenten der Tanzhauskapelle zusammengestellt und bearbeitet.
Die „Füzes” Tanzgruppe aus Wiehall-Kleinturwall/Biatorbágy kam mit ihrer Volkstanzproduktion „Ich hab einmal geliebet….” auf die Bühne. Die Choreographinnen waren Julianna Szabó und Edina Bunth. Die Musik zu dieser Choreographie stammt aus den Federn unbekannter ungarndeutscher Komponisten. Sie wurde von Sándor Kaszás bearbeitet, der auch die Jugendblaskapelle aus Wiehall-Kleinturwall dirigierte.
Ein farbenprächtiges Bild zauberte uns der Traditionspflegende Schwäbische Volkstanzverein aus Hajosch mit ihrem Programm „Hajoscher Spinnstube“ auf die Bühne. Die Choreographin Frau Czifra versuchte die alten Traditionen rund um die Spinnstube wieder aufleben zu lassen. Die Musik von unbekannten Komponisten wurde von den Kopfharmonikaspielern István Czick und Ferenc Huber geboten.
Der letzte Programmpunkt war wieder die Deutsche Nationalitätentanzgruppe aus Wemend/Véménd mit ihrem zweiten Tanz „Hochzeitsmorgen“ vom Choreographen Mihály Mausz.
Nun kam die Stunde der Jury. Das aus den Herren Gábor Agárdi, Josef Apaceller, Mihály Mausz und László Kreisz bestehende Gremium hatte wiederum kein leichtes Amt. Ein altes Sprichwort sagt: „Jedem recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann!“. Und so wurden die Entscheidungen nach der Tagesform der Gruppen getätigt, auch wenn es vorkam, dass manche in den Vorausscheidungen besser tanzten.
László Kreisz, Vorsitzender des Landesrates der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen bedankte sich bei den Tanzgruppen für ihren Einsatz. Er ging weiters auf die Arbeit der Jury ein, auf das hohe Niveau der Tanzgruppen aber auch auf die Begleitkapellen, die auch nach Meinung der Jury eine überaus hohe Qualität aufbracht hatten. „.Ich glaube, dass es auch zu den wichtigsten Ergebnissen des Landesrates gehört, dass viele Generationen und viele verschiedene Menschen zusammen ungarndeutsche Traditionen, ungarndeutsche Volkskunst pflegen, leben und präsentieren. ….“
Aber zuerst kam für den Landesrat eine ehrenvolle Aufgabe, die Medaillen und Ehrenurkunden zu übergeben.
Darauf wurde die Ehrenmedaille „Für hervorragende Verdienste um die ungarndeutsche Volkstanzkunst“ übergeben. Nach reiflichem Beschluss des Landesrates erhielt die Medaille Herr Josef Poller.
Der am 7. Juli 1952 in Wemend geborene Musiker erbte seine Verbindung, Liebe und Leidenschaft zur Musik von seinem Vater, der ein ausgezeichneter Harmonikaspieler war. Im Jahre 1970 wurde Josef Poller Mitglied der Wemender Ungarndeutschen Kulturgemeinschaft, da männliche Tänzer benötigt waren. Seit 1973 begleitet er die Wemender Tanzgruppe unermüdlich auf seinem Akkordeon. In den letzten 40 Jahren war er ein unverzichtbares Mitglied der Tanzgruppe. Neben den Auftritten begleitet er auch zweimal wöchentlich musikalisch die Gruppe bei ihren Tanzproben. Seit 1994 ist er der Kantor in Wemend. Er ist auch in der Nachwuchsarbeit tätig, und wenn es nötig ist, vertritt ihn auch sein Sohn. Josef Poller ist eine wichtige Persönlichkeit innerhalb der Kulturgruppe. Im Laufe der Jahrzehnte konnte man immer auf ihn zählen. Mit seinem außergewöhnlichen Einsatz für die ungarndeutsche Tanz und Musikkultur ist er ein Vorbild für alle Mitglieder der Wemender Kulturgruppen. Der Landesrat gratuliert dem Geehrten.
Anschließend erhielt jede Tanzgruppe die Ehrenurkunde des Landesrates für ihre Teilnahme am Landesfestival.
Nun schritt man zum Höhepunkt der Veranstaltung, der Übergabe des Festivalpreises und der Bekanntgabe der Teilnehmer an den nächsten drei Galaabenden der LdU. Zuerst sprach der Vorsitzende Kreisz anerkennende Worte über die Qualität der aufgetretenen Tanzgruppen und ihrer Begleitkapellen aus.
Die Möglichkeit des Auftrittes 2015 auf der Landesgala sowie den Festivalpreis erhielt die Tanzgruppe aus Wemend. Für die Gala 2016 wurde die Tanzgruppe aus Fünfkirchen auserkoren und 2017 haben die Tanzgruppen aus Maratz und Kleinturwall die Ehre, für die Galagäste zu tanzen. Die drei Tanzgruppen erhielten neben den Urkunden auch je einem Ehrenpreis gesponsert vom Landesrat. Diese vier Tanzgruppen erhielten auch Geldpreise, gestiftet von der LdU. Die Füzes Tanzgruppe aus Kleinturwall erhielt außerdem einen Ehrenpreis gestiftet von EMNÖSZ. Jede Tanzgruppe wurde auch mit einem Geschenk der DNSV Moor überreicht vom Vorsitzenden Franz Erdei überrascht.
Bei der Bekanntgabe der Preisträger und danach verwandelte sich der Veranstaltungssaal in ein Tollhaus (im positiven Sinne) und auch nach Ende der großartigen Veranstaltung (präzise geplant von unserer Büroleiterin) ließ die fantastische Stimmung nicht nach.
„Nur vereint sind wir stark“ – und die ungarndeutsche Tanzbewegung hat gezeigt, dass sie stark ist.
Wir danken allen, die dazu beigetragen hatten, dass wir uns so schön präsentieren konnten: den Sponsoren, dem Ministerium für Humanressourcen, NCA, NKA, BMI, LdU, dem Kulturausschuss der LdU, dem Landesrat und ganz besonders der Stadt Moor und der DMSV Moor, die uns die reibungslose Arbeit ermöglichten. Ein besonderer Dank geht auch an die Tanzgruppen, die einen großen Beitrag dazu geleistet haben, dass die ungarndeutsche Volkstanz- und Volksmusikkultur weiterhin aufrecht erhalten bleibt und natürlich auch an unsere werten Gäste aus Nah und Fern.
Im Vorfeld der Veranstaltung wurde in einer Konferenz, an dem die Leiter der Tanzgruppen, Kapellmeister und die Mitglieder des Landesrates teilnahmen, die Ergebnisse der letzten Wahl und deren Auswirkungen auf das Leben der Kulturgruppen bekannt gemacht.
Manfred Mayrhofer
Schriftleiter des LandesratForums