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Jodeln kann man nicht nur in den Bergen, nein, das geht auch in Fünfkirchen!
Das bewiesen am 27. November ca. 25 Teilnehmer eines eintägigen Jodel-Seminars im Lenau-Haus. Die Veranstaltung wurde von Peter W. Sax, dem Österreich-Lektor der Germanistischen Fakultät organisiert. Durch das Seminar führten dabei drei geladene Hobby-Jodler aus Wien.
Ivana Milakovic, Helmut Putzenlechner und Willi Meyer vermittelten nicht nur die Technik des Jodelns, sondern gaben auch eine spannende Einführung in die Ursprünge und in die Geschichte. So lernten die Jodel-Anwärter, dass sich das Jodeln durch das wechselseitige Umschlagen der Kopf- und Bauchstimme auszeichnet, wobei gleichzeitig unterschiedliche Vokale in verschiedenen Geschwindigkeiten eingesetzt werden. Dabei werden die Jodler, so werden die einzelnen Stücke genannt, von einzelnen oder mehreren Personen vorgetragen.
Es wird vermutet, dass das Jodeln ursprünglich als Mittel zur Verständigung gedacht war. Im Alpenraum und auf der Alm war es vor allen Dingen bei Hirten, Waldarbeitern und Köhlern ein wichtiges Kommunikationsmittel, da die Rufe akustisch weite Distanzen überbrücken konnten. Auch werden bis heute noch verschiedene Jodler von einigen Viehtreibern verwendet, um ihre Tiere zu rufen. Im musikalischen Kontext wurden die Vokale und die Stimmumschläge zunächst dazu genutzt, Melodien zu bilden und Instrumente zu imitieren. Später fand das Jodeln Eingang in die Volksmusik.
Gejodelt wird übrigens nicht nur in den Alpen: Die Technik wird auch in anderen Kulturen, wie zum Beispiel bei den Mokombi-Pygmäen oder bei den Sami in Lappland angewendet. In der US-amerikanischen Countrymusik wird es ebenfalls als Stilmittel eingesetzt.
Heute erlebt das Jodeln in Österreich ein sogenanntes „Comeback“. So erzählten die Workshopleiter, dass in Wien immer mehr Jodel-Stammtische entstehen, die insbesondere junge Menschen anlocken. Warum das Jodeln so beliebt ist, konnten die Seminarteilnehmer selbst erleben. Im Laufe des Abends wurden verschiedene Stücke einstudiert, wobei von einer verhaltenen Stimmung keine Rede sein konnte. Es wurde laut und souverän gegeneinander, miteinander und auch im Kanon gesungen. Ziegen und anderes Vieh haben die Jung-Jodler zwar (noch) nicht ins Lenau-Haus gelockt, aber der Abend hat allen sichtlich sehr viel Spaß gemacht.
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Sandra György