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Das Donauschwäbische Zentralmuseum (DZM) befasst sich mit der Geschichte der Deutschen, die im 18. und 19. Jahrhundert in Südosteuropa angesiedelt wurden. Das im Juli 2000 eröffnete Museum zeigt auf einer Ausstellungsfläche von 1500 Quadratmetern den Lebensalltag der Donauschwaben.
Die Ausstellung „Migration im Donauraum” des DZM befasst sich mit einem weniger bekannten Abschnitt der europäischen Migrationsbewegung. Einem jeden sind bestimmt die Migrationsbewegungen in der Spätantike unter dem Namen Völkerwanderung (ca. 375-568) bekannt. Weit weniger bekannt sind jedoch kleinere Migrationsbewegungen wie die der Deutschen aus dem Raum Ulm, die Ende des 17. Jahrhunderts auf Wunsch der damaligen Kaiserin Maria Theresia sowie Joseph II. und privaten Grundherren nach Ungarn übersiedelten. Im 18. Jahrhundert kamen so ca. 400.000 Menschen aus den südwestlichen Gebieten des Heiligen Römischen Reiches nach Ungarn.
Diese Siedler, die später Donauschwaben genannt wurden, trugen maßgeblich zur Modernisierung des von nun an besiedelten Gebietes bei. Durch sie entstanden neue Städte sowie Dörfer. Ebenso kam es zu einem großen Austausch im handwerklichen und landwirtschaftlichen Bereich. Teile des damaligen Einflusses sind noch heute in den Regionen, der damaligen Siedler zu sehen. Sie zeigen sich zum Beispiel in der Sprache, der Architektur oder der Kleidung.
Die Europäische Union hat es sich mit dem Programm „Kreatives Europa” zur Aufgabe gemacht, die Kultur- und Kreativbranche zu unterstützen. Hierbei sollen zwei Ziele verfolgt werden. Einerseits die Erhaltung, Entwicklung und Förderung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt Europas und seines kulturellen Erbes. Andererseits die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Kultur- und Kreativbranche, im Hinblick auf ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum. Im Bereich der Kultur werden hierbei ausschließlich länderübergreifende Kooperationsprojekte gefördert.
„Migration im Donauraum” ist eine Ausstellung, die mit Objekten aus vier Ländern konzipiert wurde. Die Wanderausstellung wurde in den Jahren 2012 und 2013 in allen Museen der dazugehörigen vier Länder gezeigt wurden. Die teilnehmenden Museen kommen aus Ungarn, Rumänien sowie Serbien. Durch das Projekt ist die Partnerschaft zwischen den Museen der vier Länder gewachsen. Des Weiteren hat das Projekt den Tourismus in der Region gefördert. Die Wanderausstellung “Migration im Donauraum” wurde nun im Rahmen das Programms “Kreatives Europa” der Europäischen Union mit einem Preisgeld in Höhe von 90.000 Euro ausgezeichnet.
Moritz Karn