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Ofener Bergland 1944: erster Vortrag der Reihe „Freie Universität”

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Am 20. März fand im Jakob Bleyer Heimatmuseum Budaörs die erste Veranstaltung der in Zusammenarbeit mit dem Institut für Deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Universität Pécs organisierten Reihe Freie Universität statt. Den ersten Vortrag hielt Doktorand und Gymnasiallehrer Péter Somlai über die Ereignisse des Ofener Berglands im Jahre 1944.

Die Grundidee der Reihe stammt von Institutsleiterin Dr. Ágnes Tóth und Dr. Katalin Gajdos-Frank, der Direktorin des Heimatmuseums, deren Ziel es ist, dem Publikum die neusten Forschungsergebnisse über die ungarndeutsche Geschichte von jungen Wissenschaftlern näher bringen zu lassen.

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Péter Somlai, der Geschichte und Deutsch am Imre-Madách-Gymnasium unterrichtet, vollendete vor kurzem seine Doktorarbeit über die Geschichte von Wudigess/Budakeszi in der Zwischenkriegszeit. Seinen Vortrag gliederte er in sechs Teile.

Zu Beginn berichtete er darüber, wie die Bewohner des Gebiets die deutsche Besetzung 1944 erlebten. Da bereits früher deutsche Truppen im Bergland stationierten waren, sei die Situation nicht völlig neu gewesen. Als seine wichtigste Aufgabe habe der Obergespan die Beruhigung der allgemeinen Lage gesehen. Der Volksbund, der sich zu dieser Zeit schon kaum mit seiner eigentlichen, kulturellen Aufgabe beschäftigen konnte, hatte zu dieser Zeit eine wichtige Aufgabe inne. Die Organisation geriet in eine schwere Krise, da ein bedeutender Teil des Vorstandes bei den SS-Musterungen eingezogen wurde.

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Ein weiterer Punkt des Vortrags war der, wie der Holocaust das Judentum des Bezirks betraf. Obwohl es in dieser Zeit verhältnismäßig wenig jüdische Gemeinden im Ofener Bergland gegeben habe, hatten sie eine große Tradition. Ungefähr ein Prozent der Bevölkerung von Sachsenfeld/Albertfalva, Werischwar/Pilisvörösvár, Großteting/Nagytétény und Großturwall/Törökbálint waren Juden, wobei die größte Gemeinde in Tinnye lebte. Viele hatten in Wudigess ihre Sommerhäuser gehabt. Insgesamt wurden etwa 700 Juden von den Nazis verschleppt und in Konzentrationslager, wie z.b. Auschwitz-Birkenau deportiert.

Bereits 1942 gab es in Ungarn Waffen-SS-Rekrutierungen, die jedoch damals noch freiwillig waren. Innerhalb der Trianon-Grenze meldeten sich mehrheitlich ärmere Leute freiwillig zur Waffen-SS. Die Meisten kamen hierbei aus den Regionen Wudersch/Budaörs, Wudigess und Schambek/Zsámbék. Auch die spätere Zwangsmusterung betraf am schwersten Wudersch.

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Vor der sowjetischen Besatzung lebten die Bewohner der Gegend ihr Alltagsleben relativ ungestört, so gab es sogar einen wirtschaftlichen Anstieg wegen der Kriegskonjunktur. Mit der Zeit kam es jedoch zu immer mehr Beschränkungen, beispielsweise wurde ein Marken- und Abgabesystem eingeführt. Auf Grund der Bombardierungen, infolge derer Luftschutzmaßnahmen vollzogen wurden, und des immer länger anhaltenden Krieges wurden in Budapest die Lebensmittel knapp. Es entstand ein Mangel an Schmalz und Leder. Als die Margaretenbrücke im November 1944 bombardiert wurde, gab es auch Opfer aus Schaumar/Solymár. Das früher blühende Gesellschaftsleben starb fast vollständig aus, in erster Linie wegen des Wehrdiensts der erwachsenen männlichen Bevölkerung.

Als die ukrainische Front sich näherte, versuchte der deutsche Staat die deutschen Minderheiten zu evakuieren. Die Mehrzahl der Ungarndeutschtum waren darüber nicht begeistert, weshalb sich nur 700 statt der von den Deutschen geplanten 1500 für den Transport nach Deutschland meldeten. Die deutschen Behörden beschuldigten für das niedrige Interesse den Volksbund und die Vertreter der Kirche und das nicht ohne Grund. Wudersch und sein Umfeld waren auch von den Kämpfen und der Belagerung um Budapest betroffen, da die III. Ukrainische Front die Hauptstadt von hier aus attackierte. Am Ausbruchsversuch im Februar 1945 nahmen auch Wuderscher teil, jedoch ist es nur 700 von den 20000 Soldaten gelungen, den Belagerungsring zu durchbrechen. Da die Front relativ schnell durchzog, waren die Schäden verhältnismäßig gering.

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Im letzen Abschnitt seines Vortrags analysierte Péter Somlai die Veränderungen der Machtstruktur. Der Großteil des mit den Pfeilkreuzlern sympathisierenden Vorstands verließ während der Evakuierung das Land, an deren Stelle später durch die Sowjets die früheren Leiter zurückversetzt wurden. Die deutsche Identität geriet verständlicherweise in den Hintergrund, gut erkennbar ist das aus den zeitgenössischen Berichten der Geistlichen.

Der ungarischen Präsentation folgte eine deutschsprachige Zusammenfassung des Gesagten. Nach Fragen und Ergänzungen endete das Programm mit einem freien Gespräch.

István Mayer

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