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Vor 70 Jahren wurde auf den Tag genau am 25. April das Internierungslager in Lendl/Lengyel im Komitat Tolna eröffnet. Wie so vieles, wurde auch diese schwere Zeit in der Geschichte der Ungarndeutschen totgeschwiegen. Auch darüber sprach in der Gedenkmesse in der römisch-katholischen Kirche am 25. April Altbischof Michael Mayer.
Mit dem Gottesdienst startete der Gedenktag, der seit 1995 alle zehn Jahre im Lendler „Schloss“, wie man das Gebäude im Kreise der Deutschen der Region nannte, stattfindet. Aus der ganzen Region Talboden und sogar noch von weiter reisten viele Betroffene u.a. mit Kleinbussen der deutschen Selbstverwaltungen an.
Eine Zusammenfassung jener tragischen Ereignisse gab der junge Historiker Dr. Gábor Gonda, der vieles an Aspekten erläuterte, die bisher vielleicht noch nie ausgesprochen wurden. So erfuhren die Anwesenden, dass selbst jener Politiker die damalige Situation in Lendl als Konzentrationslager bezeichnete, dem zuzuschreiben war, dass mehrere tausend Ungarndeutsche aus der Tolnau im Apponyi-Schloss zusammengepfercht waren. Sie mussten ihre Häuser früh morgens verlassen, durften nichts mitnehmen und mussten die Türen offen lassen. Man hatte diese Häuser nämlich für jene Szekler vorgesehen, die aus der Bukowina in die Batschka, und nach dem Krieg auch von hier flüchten mussten.
Das Lager in Lendl wurde Ende Juni 1945 aufgelöst. Es hieß, „die Einwohner können wo immer auch hingehen, nur nach Hause dürfen sie nicht“ – dort waren ja sowieso schon Fremde die Hausherren.
s. l.