Möchten Sie über ähnliche Themen erfahren?
Drücken auch Sie ein Like auf die –> Zentrum Facebook-Seite
Ein interessantes Ereignis stellte das Ortskundliche Sommerlager im Budaörser Jakob Bleyer Heimatmuseum dar, dessen Programm ungarndeutsche Pädagogen und die Mitarbeiter des Heimatmuseums gestalteten. Das Ferienlager – mitten in der Sommerzeit, vom 20. bis zum 24. Juli 2015 – hat nicht nur Grundschulkinder (im Alter von 6 bis 12 Jahren) aus Budaörs angelockt, es kamen auch einige Kinder aus dem Kindergarten.
Die Organisatoren wollten mit ihrem bunten Programm alle Kinder ermuntern, die Möglichkeit zu nutzen, die Sitten und Traditionen ihrer Ahnen kennenzulernen und sich zusammen mit den anderen Kindern – vor allem in deutscher Sprache – zu amüsieren! Während der fünf Tage konnten die TeilnehmerInnen über die Geschichte von Budaörs lernen, denn sie verbrachten jeden Tag eine Stunde im Museumsgebäude, wo sie über das Thema des Tages gesprochen und den betroffenen Teil der Ausstellung angeschaut haben (Gegenstände, Fotos, Dokumente). Es wurden die örtlichen Gebräuche durch traditionelles und modernes Handwerk, Backen, Tanzen, Singen usw. wachgerufen. Nachmittags konnten die Kinder an kürzeren Ausflügen teilnehmen, wodurch sie die Sehenswürdigkeiten der Gegend kennenlernten. Auswahl gab es reichlich: am 20. Juli, Montag „verliebten sich” – vor allem die Mädchen – in die Budaörser Trachtenkleider durch Nähen (Puppe) und Blaudruck-Technik, am nächsten Tag besuchte die ganze Gruppe – anhand der thematischen Ausstellung (Landwirtschaft, Weinbau) – nachmittag ein echtes Budaörser Presshaus, wo die Budaörser Frau Luntz („Magdi néni”) den Kindern interessante Geschichten über die alten Zeiten, über die Arbeit auf dem Weinberg erzählte.
Mittwoch, am 22. Juli, haben die Kinder die schwäbische Küche kennengelernt und selbst Kuchen gebacken (und gegessen ..), am Nachmittag fuhren sie mit einem Kleinbus auf den Schwabenberg. Am 23. Juli spielten sie Kinderspiele von früher und wegen der beinahe unerträglichen Hitze (37 Grad!) blieben sie nach dem Mittagessen im kühlen Raum des Heimatmuseums, wo sie einen deutschsprachigen Kinderfilm angeguckt haben. Freitag hörten sie viel von den berühmten Budaörser Kirchenfesten, (vor allem von dem Budaörser Blumenteppich) und freuten sich über einen alten, wertvollen, schwarz-weißen – und sehr amüsanten – Film über Budaörs aus dem Jahre 1919!
Das Ziel der Organisatoren war, die Kinder mit der ungarndeutschen Kultur und Traditionen in Budaörs bekannt zu machen, damit sie sich diesem Thema hingezogen fühlen und später aktiv an dieser Kultupflege teilnehmen. Aus der Projektförderung durch das Bundesministerium des Innern im Bereich der Hilfen für deutsche Minderheiten in den MOE-Staaten – mit Hilfe der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen – und aus Eigenmitteln des Heimatmuseums konnte dieses Sommerlager, vor allem die Verpflegung der TeilnehmerInnen und die Fahrtkosten finanziert werden. Die Kinder fühlten sich ganz wohl – wie „zu Hause”: sie erfuhren schon bei den Volkskundestunden – im Kindergarten Zippel-Zappel und in der Schule Jakob Bleyer – bzw. im Heimatmuseum viele interessante Fakten über das Ungarndeutschtum, die dann im diesjährigen Sommerlager im Jakob Bleyer Heimatmuseum im Juli 2015 hoffentlich erweitert wurden.
Dr. Kathi Gajdos-Frank PhD