Möchten Sie über ähnliche Themen erfahren?
Drücken auch Sie ein Like auf die –> Zentrum Facebook-Seite
Die besondere Spannung zur Schuljahreröffnung verstünde Botschafter Dr. Heinz-Peter Behr, da es auch darum ginge, nicht den Anschluss zu verlieren. Konzentration und Einsatz würden sich lohnen, um das Gelingen im Leben nach eigener Vorstellung zu gestalten.

Dies formulierte der neue Botschafter der Bundesrepublik Deutschland am 25. September im Budapester Deutschen Nationalitätengymnasium (DNG) bei der offiziellen Schuljahreröffnung der deutschen Schulen und Kindergärten in Budapest und der Region Nord sowie dem Europatag der Deutschen Selbstverwaltung der Hauptstadt. Im Rahmen des Events wurden auch die Auszeichnungen „DeutschpädagogInnen des Jahres“ an wohlverdiente Pädagogen der Hauptstadt und des Komitates Pesth überreicht. (Lesen Sie die Laudationen auf die vier Budapester Ausgezeichneten weiter unten!) Im Kulturprogramm konnte sich das Publikum auch von den Leistungen der Zöglinge der ausgezeichneten Pädagogen vergewissern.
Europa schaffe Raum für Visionen, betonte Dr. Heinz-Peter Behr und bescheinigte der Europäischen Union, „für uns eine von Konkurrenz und Krieg geprägte Epoche hinter sich zu lassen“ sowie „verschiedene nationale Interessen zu einem sinnvollen, gerechten und stabilen Ausgleich zu bringen“. Der Schlüssel hierfür seien interkulturelle Kompetenzen, das konstruktive Miteinander, der in der nun schon durch die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen getragenen Bildungsinstitution, dem Deutschen Nationalitätengymnasium in der Serény utca, besonderen Stellenwert haben.
Die Wichtigkeit der Übernahme von Schulen durch die deutschen Selbstverwaltungen hob Attila Fülöp, stellvertretender Staatssekretär im Ministerium für Humanressourcen, hervor, wodurch das Bekennen zur Identität zur Geltung komme. Mercedes Knapp, Schülerin des DNG, moderierte das anschließende Kulturprogramm: Szenen, musikalische Produktionen, Rezitation, Tanz widerspiegelten die breit gefächerten außerschulischen Aktivitäten. Die SchülerInnen der Teleki-Grundschule (XI. Bezirk), der Árpád-Grundschule (XXII. Bezirk), der Medgyessy-Grundschule (III. Bezirk), der Grundschule in Hartian sowie des DNG erwiesen sich als vielverheißende bühnenreife Talente.
Den von der Deutschen Selbstverwaltung Budapest gegründeten Preis „Deutschpädagoge des Jahres 2015“ erhielten heuer vier Deutschlehrerinnen aus der Hauptstadt.
Frau Leidinger Maria Fodor von der Ferenc-Medgyessy-Nationalitäten-Grundschule in Altofen kann auf eine fast vierzigjährige Laufbahn zurückblicken, seit 1995 trägt sie zum guten Ruf der Medgyessy-Nationalitäten-Grundschule in Altofen bei – anfangs in der Primärstufe, später als Diplom-Deutschlehrerin. Seit der Einführung des deutschen Nationalitätenunterrichts arbeitet sie mit jeder neuen Nationalitätenklasse. Sie gestaltet die Veranstaltungen der Ungarndeutschen Selbstverwaltung (Weihnachtsabend, Altofner Kirmes) mit, an denen ihre Schüler das Publikum immer mit niveauvollen Produktionen erfreuen.
Frau Leidinger organisiert regelmäßig ungarndeutsche Sommerlager in echt schwäbischem Milieu, bei welchem die Schüler mit nützlichen Kenntnissen bereichert werden. Um die Kosten erträglicher zu machen, schrieb sie zahlreiche Bewerbungen.
Sie nahm an vielen Fortbildungen teil, in den letzten Jahren vertiefte sie ihre Kenntnisse in der Theaterpädagogik. Sie arbeitet aktiv am Schulprojekt „Magonc“ mit, durch das der deutsche Nationalitätenunterricht bei Kindergartenkindern und ihren Eltern bekannt gemacht werden soll.
Ihre freundliche, hilfsbereite Persönlichkeit hat Frau Fehér Ildikó Istóczki von der Teleki-Blanka-Grundschule in Neuofen im Laufe der Jahre zum geschätzten Mitglied der Schulgemeinschaft gemacht. Ihr Verhältnis zu den Kindern ist ausgezeichnet, ihre SchülerInnen können in jeder Hinsicht auf sie zählen. Sie legt großen Wert auf die Weitergabe menschlicher Werte, auf die vorsichtige, gründliche Förderung der Persönlichkeitsentfaltung der Kinder. In ihren Deutschstunden herrscht eine angenehme, lockere Atmosphäre, die sehr wichtig für die von ihr unterrichtete Altersstufe 6 – 10 ist.
Ihre Unterrichtsarbeit ist durch Gründlichkeit, Fachwissen und Präzision gekennzeichnet. Sie leistet herausragende Arbeit im Vorbereiten der Kinder auf verschiedene Wettbewerbe. Ihre SchülerInnen erreichen ständig gute Ergebnisse beim Rezitationswettbewerb und beim Wettbewerb Kleine Szenen.
Ihre vielfältige pädagogische Aktivität und ihr Fachwissen sind mit Kinderliebe und endloser Geduld gepaart. Ihre Vielseitigkeit, Hingabe und Menschenliebe werden sowohl von den Kollegen als auch den Eltern anerkannt.
Katalin Túri, Lehrerin für Deutsch, Geographie und Geschichte an der Deutschen Nationalitätengrundschule Árpád in Teting-Promontor unterrichtet seit 2000 Geschichte, Geographie und Deutsch als Minderheitensprache sowie Volkskunde. Sie organisiert seit 13 Jahren erfolgreich das Austauschprogramm mit der Bertolt-Brecht-Gesamtschule in Bonn. Sie bereitet die gemeinsamen Programme mit der Ungarndeutschen Bezirksselbstverwaltung (Martinstag, Schwabenball, Tag der Vögel und der Bäume oder Dreikönigstag) vor. Sie leitet jeden Sommer ein deutsches Nationalitätenlager für die Schülerinnen und Schüler in Salgótarján.
Ihre Schüler nehmen am vom Bayerischen Kultusministerium ausgeschriebenen Wettbewerb „Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn“ zum dritten Mal erfolgreich teil. Frau Túri organisiert jedes Jahr die DSD-I-Prüfungen in der Schule.
Sie ist eine offene Persönlichkeit, ist freundlich und kann mit den Kollegen und Kolleginnen sehr gut zusammenarbeiten. Ihre Belastbarkeit und ihre Geduld sind enorm. Sie nimmt regelmäßig an Fortbildungen teil, die mit dem Nationalitätenunterricht im Zusammenhang stehen.
Mónika Farkas, Lehrerin für Deutsch und Geschichte sowie Leiterin der deutschsprachigen Geschichtsfachschaft am Deutschen Nationalitätengymnasium in Budapest hat während ihrer langjährigen, niveauvollen Arbeit bei Hunderten von Schülern die Vorliebe für das Fach Geschichte und für die deutsche Sprache geweckt. Sie hat die Gymnasiasten auf heimische und internationale Wettbewerbe vorbereitet und ihnen zum Studium an Universitäten und Hochschulen verholfen. Als Klassenlehrerin erzieht sie ihre Schüler immer zu konsequenter, anspruchsvoller Arbeit, zu menschlicher Haltung.
Sie hat den Lehrstoff zum Geschichtsunterricht in der Fachsprache inhaltlich und methodisch fundiert ausgearbeitet und für seine praktische Durchsetzung gesorgt. Ihre Fachkompetenz und ihre Arbeitsmoral zeigen sich auch in der Leitung der Geschichtsfachschaft. Dank ihrer Tätigkeit pflegt das Gymnasium gute fachliche Kontakte mit anderen ungarndeutschen Schulen und finden im Deutschen Nationalitätengymnasium regelmäßig Fortbildungen und fachliche Treffen statt.
Ein Verdienst von Frau Mónika Farkas besteht darin, die Kontakte mit der deutschen Partnerschule in Saarlouis zu beleben und zu vertiefen. Frau Farkas war im Schuljahr 2013/l4 eine der beiden Hauptorganisatorinnen des Toleranzprojektes ,,Salziger Kaffee“, das anlässlich des Holocaust-Erinnerungsjahres gemeinsam mit dem Saarlouiser Gymnasium organisiert wurde.
Die Arbeit von Frau Farkas ist sowohl als Klassen- und Fachlehrerin als auch als Fachschaftsleiterin beispielhaft. Sie wird sowohl von den Kollegen als auch von den Schülern hoch geschätzt.
Wir gratulieren allen Ausgezeichneten herzlichst!