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Viertägiges Wanderbündel-Projekt in Ödenburg

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Viertägiges Wanderbündel-Projekt
am Ödenburger Lyzeum mit großem Erfolg durchgeführt

Am Evangelischen Daniel-Berzsenyi-Gymnasium (Lyzeum) in Ödenburg wurde zwischen dem 30. Mai und dem 2. Juni ein viertägiges Schulprojekt durchgeführt, an dem sich 980 Schüler und Erwachsene beteiligt hatten. In der Vorbereitung wurden alle Schulen der Region, also nicht nur die ungarndeutschen Bildungseinrichtungen angeschrieben und zum Mitmachen bzw. zum Besuch aufgefordert. Eines von der LdU formulierten Hauptziele des „Wanderbündels”, dass man nämlich durch eine gepflegte Erinnerungskultur die von der Vertreibung nicht betroffene Mehrheit erreichen und sensibilisieren möchte, wurde zu einem Hauptziel des Schulprojekts gemacht. Ebenso wollte man auch, dass der Vertreibung, den Vertriebenen, wie auch den Verbliebenen historisch korrekt gedacht werde, daher wurde offen über die Vorbereitung, Durchführung, Folgen und die Verantwortung gesprochen und auf deren überholte Darstellung in den Schulbüchern hingewiesen.

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Auf der eigens für dieses Projekt erstellten Webseite konnte man sich über alle Programme informieren, registrieren, historische Dokumente, Materialien, Berichte usw. herunterladen, sich die eingesandten literarischen und künstlerischen Werke der Jugendlichen ansehen, die man übrigens im Festsaal der Schule, dem ständigen Projektort auch ausgestellt hatte. Die Schüler der künstlerischen und Nationalitätengrundschule Kroisbach sandten auch durchaus beeindruckende Werke ein.

Vormittags fanden im Durchschnitt drei „außerordentliche” Geschichtsstunden statt (insgesamt waren deren dreizehn), in denen die Schüler der Klasse 9 C in einer Präsentation die historischen Fakten der Vertreibung mit Schwerpunkt auf die Regierungsmaßnahmen vor Potsdam, bzw. auf die Kriterien des Kriegsverbrechens, wie die Angabe der deutschen Muttersprache oder die Wiederaufnahme des vorher madjarisierten Familiennamens dargestellt hatten. Auch aus den eingesandten literarischen Werken (Gedicht, freie Prosa, Tagebuch) wurde immer wieder eine Kostprobe angeboten. Es überraschte immer wieder, zu sehen, bzw. zu hören, wie offen und einfühlsam das Thema Vertreibung von den Jugendlichen aufgenommen, be- und verarbeitet worden war!

Auch das Angebot der Nachmittagsveranstaltungen war vielversprechend und hat nicht enttäuscht.

Am Montag sprach Dr. Imre Tóth über die Volksabstimmung 1921 in und um Ödenburg, die bei der Vertreibung 1946 wiederholt ins Spiel gebracht wurde. War das Glas halb voll oder halb leer? – stellte er die Frage. Diplomatische Geheimberichte und persönliche Exkursionen wurden in den historischen Rahmen mit eingebunden, der etwa bis 1938-39 gespannt wurde.

Am Dienstag schilderte Dr. András Krisch in seinem „Der Preis der Treue” betitelten Vortrag die Vertreibung der Deutschen aus Ödenburg. Dabei sprach er über die erfolglosen Bemühungen, zumindest diejenigen Ödenburger Deutschen von den Vertreibungslisten zu streichen, die sich 1941 zur ungarischen Nationalität bekannt hatten. Der sog. „Enthebungsbescheid” wurde in der Stadt aber erst veröffentlicht, als auch der letzte Transport schon mehr als zwei Wochen losgeschickt worden war…

Am Mittwoch berichtete eine Zeitzeugin, Frau Hermine Babits aus Kroisbach darüber, wie es vor, während und nach der Vertreibung in Kroisbach war. Die Schilderung der Geschehnisse wurde vom orakelhaften Spruch des von den Volksbündlern schickanierten und sich schließlich versetzen lassenden Dechanten „Ich werde jetzt gehen – und ihr werdet sehen!” und dessen Verständnis nach der Vertreibung umrahmt. Die Erlebnisse und Erinnerungen der 87-Jährigen mussten – da sie des Ungarischen bis heute nicht mächtig – übersetzt werden.

Die Reihe der Nachmittagsvorträge ging mit dem Vortrag von Dr. Gábor Gonda zu Ende, der die Vertreibung der Deutschen aus der Gemeinde Wolfs mit vielen persönlichen Schicksalsschilderungen belegt hatte. Ihm ist es auch gelungen, alle in den vorangegangenen Vorträgen angesprochenen Themen abzurunden und die Unhaltbarkeit der Kollektivschuld, der kollektiven Bestrafung einer Volksgruppe, die menschlich wie wirtschaftlich, aber auch gesellschaftspolitisch katastrophalen Folgen der Vertreibung zu belegen.

Begann das viertägige Schulprojekt mit dem feierlichen Empfang des Bündels, wobei dessen Inhalt einzeln ausgepackt und vier Tage lang zur Schau gestellt war, wurde am Ende des Vortrags nun alles von den mitwirkenden Schülern wieder ins Bündel getan und es feierlich verabschiedet. Wie es am Kopf getragen ankam, verließ es ebenso am Kopf getragen das Lyzeum. Manchen standen am Montag wie am Donnerstag Tränen in den Augen. 50 kg – ein Leben – in einem Bündel. Wichtig: Die Webseite vandorbatyu-liceum.lutheran.hu wird archiviert und wird mit sämtlichen Materialien des Projekts auch weiterhin aufzurufen sein.

Evangelisches Daniel-Berzsenyi-Gymnasiums (Lyzeum) in Ödenburg

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