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Das Wanderbündel in der Pestszentlőrincer
Deutschen Nationalitätengrundschule (Rote Schule)
Ein Bündel, das immer in Bewegung ist. Ein Bündel, das auch ohne Worte unterrichtet. Ein Bündel, das jeder sehen, betasten, erleben möchte. Das sind die Grundgedanken, die den Weg des Wanderbündels in unserer Schule begleiteten.
Die Vorbereitung auf das Wanderbündel-Projekt begann schon mehrere Wochen vor der Ankunft des Bündels in der Roten Schule. In der eigenen Schatztruhe der Schule durften die SchülerInnen der Klassen 4-8 kleine Bündelchen auspacken, welche einzelne, ähnliche Gegenstände, wie im echten Bündel sind, beinhalteten.
Die SchülerInnen wurden auch mit der Frage konfrontiert, was sie mitnehmen würden, wenn sie in wenigen Stunden nur das Wichtigste zusammenpacken sollten.
Nach dem Wecken der eigenen Motivation sollten nun die Kinder die historischen Ereignisse und Gründe für die Vertreibung kennen lernen.
Während dem Anschauen des Films „So enstand das Wanderbündel“ konnte man schon an den Gesichtern der SchülerInnen erkennen, dass sie vom Thema betroffen sind und mitdenken. Sehr viele Fragen sind aufgekommen, die geklärt werden mussten. Am meisten haben die Erinnerungen von Zeitzeugen, die wir im Unterricht vorgelesen haben, die SchülerInnen bewegt.
Mit Hilfe der ungarndeutschen Figuren aus dem Arbeitsbuch „Schatztruhe“ Klasse 2 von den Autorinnen Frey-Fáth-Flódung haben wir eine Mal- und Bastelaufgabe den SchülerInnen entwickelt.
Die mit den Fotos über die Vertreibung und über die Vertreibungsdenkmäler versehenen Themenwürfel hatten auch ein großes Interesse im Unterricht.
Unsere Schule war nun auf den Empfang des Wanderbündels vorbereitet. Eine Delegation aus dem Tamási-Áron-Nationalitätengymnasium Budapest (Gyula Meskó, stellv. Schulleiter, Budáné M. Terézia Veszi und drei Schülerinnen) übergab uns das Wanderbündel am 12. Dezember 2016.
Während Herr Meskó das Bündel in die Schule trug, spielte István D. Kovács, Schüler aus der 8. Klasse auf Ziehharmonika.
Nach dem Begrüßen der Gäste durch Schulleiterin Noémi Elek und Kuzmáné Mónika Heé, Leiterin der DeutschlehrerInnen-Kollektive sangen drei Schülerinnen (Csenge Csiki, Fruszina Geréb, Emese Liptai) aus den Klassen 5 und 6.
Alle Vertreter aus den Schulklassen waren sehr neugierig auf das Wanderbündel, welches unter der Leitung der Deutschlehrerinnen aufgebunden wurde.
Die Ankunft des Wanderbündels in der Roten Schule war ein besonderes Ereignis. Die SchülerInnen konnten kaum erwarten, dass sie alle die Geschichte im deutschen Volkskundeunterricht hautnah erleben können. In den Pausen kamen sie oft mit den Fragen: „Wo ist das Bündel?“ „Wann kommt es in unsere Klasse?“. Trotz ihres jungen Alters haben sie sich mit diesem Schicksalsschlag versucht zurechtzufinden und Mitgefühl zu entwickeln. Von nun an sind solche Wörter, wie Vertreibung, mit einem Bündel und der 19. Januar ein Begriff für sie. Darüber sollen die folgenden Fotos berichten.
Klara Schmidt
Lehrerin für Deutsche Sprache und Literatur, ungarndeutsche Volkskunde