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…durch das BMI-Projekt „Ausstattung von Jugendbegegnungsstätten“
Zwei von den aktivsten GJU-Freundeskreisen, Hartian und Wemend, haben 2016 bei dem Antrag des Bundesministeriums des Innern die Möglichkeit bekommen ihre Jugendbegegnungsstätten technisch weiterzuentwickeln. Sie haben uns über ihre ersten Eindrücke und ihre neuesten Pläne in dem erneuerten Treffpunkt erzählt.
Hartian
2016 hat der Freundeskreis Schwäbischer Jugendlicher Hartian auch die Möglichkeit erhalten ihre Jugendbegegnungsstätte in Hartian mit der Förderung des BMI durch die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen weiterzuentwickeln. Der Antragsteller war die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung Hartian, die ihren Antrag nach der Konzeption der Jugendlichen zusammengestellt hat.
In Hartian existiert seit einigen Jahren eine niveauvolle Jugendbegegnungsstätte, wo wir in den letzten Jahren viele Gäste empfangen konnten. Unsere Konzeption war, mit der Beschaffung technischer Geräte den Hartianer Jugendlichen außerschulische Möglichkeit zur Übung der deutschen Sprache zu sichern. Wir haben durch die Förderung einen Beamer, eine Leinwand und einen Aktivlautsprecher mit 2 Mikrofonen bekommen.
Die Hartianer Jugendlichen haben schon die neuen Geräte in Anspruch genommen. Am 10. Februar haben wir einen Abgedreht-Filmabend veranstaltet. Daneben haben wir schon ein Treffen der Hartianer Jugendlichen organisiert, bei dem wir gemeinsam Ideen für unsere neue Strategie und für die Programme des Jahres gesammelt bzw. den Teamgeist entwickelt haben. Außerdem haben wir den Webcam-Kontakt mit der Edelweiss Jugendtanzgruppe aus Detta (Banat) aufgenommen, um unseren Besuch im Sommer anlässlich der Dettaer schwäbischen Kirmes vorzubereiten. Die neue Technik hat viel zu dem Erfolg der erwähnten Programme beigetragen.
Im Weiteren haben wir vor uns regelmäßig in der Jugendbegegnungsstätte zu treffen, und – neben der Besprechung der aktuellsten Themen des Vereins – werden wir immer die Möglichkeit nutzen uns sprachlich weiterzuentwickeln. Wir werden weitere Filmabende organisieren, an denen wir uns deutsche Filme in Originalsprache ansehen und danach über die Filme diskutieren. Wir planen auch Singabende, an denen wir entweder ungarndeutsche Volkslieder mit Hilfe der Geräte erlernen oder aktuelle deutsche Songs als Karaoke singen werden. Außerdem werden noch weitere Videokonferenzen mit der Jugend aus unseren Partnergemeinden innerhalb und außerhalb des Landes organisiert. Im Laufe des Jahres möchten wir auch eine deutsche Party organisieren, bei der wir die deutsche Musik auch im Kreise der Jugendlichen, die noch nicht unsere Mitglieder sind, populär machen möchten. Wir werden auch einen ungarndeutschen Quiznachmittag für Schüler der Hartianer Deutschen Nationalitätengrundschule organisieren, damit sie eventuell Lust bekommen, unserem Verein beizutreten.
Wir haben also viele neue Pläne, unsere Mitglieder freuen sich bereits auf die neuen Möglichkeiten und darauf, dass sie ihre Sprachkompetenzen sowie das Zusammengehörigkeitsgefühl des Vereins weiterentwickeln können. Wir möchten uns bei dem BMI für die großzügige Förderung bedanken.
Károly Radóczy
Vorsitzender des Freundeskreises Schwäbischer Jugendlicher Hartian
Wemend
Mit der Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland über die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen konnte die Wemender Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung in der Zusammenarbeit mit der Wemender Selbstverwaltung eine neue Jugendbegegnungsstätte in dem örtlichen Heimatmuseum technisch ausstatten. Wir konnten ein neues LED-TV, eine HiFi-Anlage, eine Lampe und einen professionellen Projektor kaufen.
In dem Heimatmuseum gibt es einen Raum, den die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung schon mit Möbeln, einigen Bildern und einem kleinen Küchenschrank bzw. einem Gasherd schon auf eigene Kosten eingerichtet hat. Diesen haben wir jetzt als Jugendbegegnungsstätte ausgebaut. Wir möchten mit interessanten Aufnahmen den Jugendlichen zeigen, wie früher die Frauen die Röcke ausgehärtet haben, wie die Leute den Hanfsamen gesät und den Hanf gebrochen haben, wie die Frauen in dem Backofen Salzkipfel gebacken haben, wie früher eine echte schwäbische Hochzeit ausgesehen hat und noch viele Videos über das Leben der schwäbischen Ahnen präsentieren. Mit dem neuem Projektor können wir neue Programme veranstalten, welche wir draußen organisieren möchten, wie zum Beispiel Filmvorführungen in deutscher Sprache.
Der Wemender Freundeskreis der GJU trifft sich wöchentlich in dem Projektraum, wo die Mitglieder neue Programme organisieren (Wein- und Schnapswettbewerb, Weihnacht für die Älteren, verschiedene Projekttage usw.). Auch die örtlichen SchülerInnen und Kinder haben schon während des Unterrichts, im Rahmen der Volkskundestunden an verschiedenen Projekttagen teilgenommen. Wir organisieren monatlich Beschäftigungen mit einem aktuellen Thema in Verbindung mit den Jahreszeiten und Feiertagen, und für uns ist es wichtig, dass die Jugendlichen auch die alten Bräuche kennenlernen. Der neu gegründeten Wemender Männerchor hält seine Proben jeden Freitagabend im Klub und mit der HiFi-Anlage können sich die Sänger auch die alten Lieder anhören, und diese somit leichter erlernen.
Dieser Raum ist eine große Hilfe bei unseren Projekten bzw. Programmen und ist eine Möglichkeit für die Jugend die Ahnen und deren Leben näher kennenzulernen. Unser Hauptziel ist, dass wir die Jugendlichen im Dorf behalten können, oder sie zumindest durch diese wertvollen Erlebnisse ein Leben lang mit unserem Heimatort verbinden können.
Tamás Hergert
Vorsitzender der GJU Wemend