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VI. Gesangswoche und X. Harmonikalager des Landesrates
Der Landesrat der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen hat vom 9. bis 15. Juli 2017 die VI. Singwoche und das Chorleiterseminar sowie die X. Harmonikawoche veranstaltet. Ort der Veranstaltung war die Burg von Petschwar. Die Teilnehmer der beiden Arbeitsgruppen kamen aus dem ganzen Ungarnland und zwar aus Harst/Dunaharaszti, Taks/Taksony, Werischwar/Pilisvörösvár, Tscholnok/Csolnok, Bohl/Bóly, Totwaschon/Tótvázsony, Polan/Magyarpolány, Fired/Balatonfüred, Pußtawam/Pusztavám, Jakepfa/Szentjakabfa, Hidekut/Hidegkút, Maan/Mány, Keschtitz/Kesztölc, Budapest, Raab/Győr, Hajdúszoboszló, Wieselburg-Ungarisch-Altenburg/Mosonmagyaróvár, Paumasch/Pomáz, Wudigeß/Budakeszi, Wesprim/Veszprém, Vilonya, Hanselbek/Érd, Saswar/Szászvár, Waschludt/Városlőd.
Zur Singwoche:
Künstlerische Leiterinnen waren Krisztina Fódi, Vorsitzende der Sektion Chor beim Landesrat, Hajnalka Pfeifer-Takacs, Vizevorsitzende der Sektion Kirchenmusik und Chorleiterin, für die Organisation war die Büroleiterin des Landesrates, Zsuzsanna Ledényi, verantwortlich.
Um die 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren gekommen, um vor Ort aus der Hand von erfahrenen Musikpädagogen Hilfestellungen zu erlernen, um ihre Chöre zu führen, zu motivieren und weiter für den Chorgesang zu begeistern.
Als wir die 1. Singwoche abhielten, war es ein Versuch, die Sänger und Chorleiter, die gerne singen, fortzubilden. Um ihnen neue Volkslieder beizubringen, aber auch die kirchliche Seite zu beachten. Und wir hatten und haben das Glück, dass Krisztina Fódi, die Vorsitzende der Chorsektion, diese Arbeit auch heuer wieder auf sich genommen hat. Eine der Aufgaben der Sänger war es, Lieder aus ihrer eigenen Umgebung, aus ihrem Dorf zu interpretieren und den Gesangskollegen näher zu bringen. Das wurde auch gemacht und so entstand ein Teil dieses Programmes. Diese Woche war nicht sehr leicht, aber im Nachhinein kann man sagen, dass die Leistung und die Gruppen gut waren. Sie haben alles versucht und getan, um zu lernen und auch Schönes mit nach Hause zu ihren Chören zu nehmen. Wenn wir diese Singwoche weiterführen können, bin ich mir sicher, dass die Qualität unserer Chöre, unserer musikalischen Muttersprache weiter steigen wird.
Am 9. Juli sind die Teilnehmer der 6. Singwoche in der Burg von Petschwar eingetroffen. Die organisatorische Arbeit, sowie den Empfang hat Zsuzsa Ledényi, Büroleiterin des Landesrates, gemacht, und diese ganz ausgezeichnet. Nach dem Abendessen war die Eröffnung und die Begrüßung. Der Eröffnung folgte dann die Chorarbeit im Plenum. Jeden Tag war die Tagesordnung gleich. Nach dem Frühstück das gemeinsame Einsingen und dann Chorprobe bis zum Mittagessen, und am Nachmittag bis halb sechs wieder die Chorprobe, und Abendessen (um sechs Uhr).
Der Branauer Frauenchor nahm die Gelegenheit wahr uns an einem Tag einen Besuch abzustatten, mit uns ihre alten Lieder zu singen und uns helfen diese einzustudieren. Eine willkommene Abwechslung. Den Teilnehmern, die selbst Dirigenten sind, wurde die Möglichkeit gegeben, ihr Können zu erweitern.
Nicht nur Volksmelodien wurden erlernt, sondern auch Messgesang, der dann am Freitag bei der heiligen Messe in der römisch-katholischen Kirche in Petschwar gesungen wurde. Bis es aber soweit war, waren einige Hürden zu überwinden. Nicht nur die langen Gesangsproben, die manchmal bis spät in die Nacht dauerten, geduldig geleitet von Krisztina Fódi, Hajnalka Pfeifer-Takacs und Zsuzsanna Ledényi.
Herr Josef Apaceller, Mitglied der Blasmusiksektion im Landesrat und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung, besuchte uns und nahm interessiert an dem Lehrgang teil.
Dann kam der Freitag, und da besuchte uns auch László Kreisz, der Vorsitzende des Landesrates. Am Freitagabend um 18 Uhr hatten wir in der Petschwarer Kirche die heilige Messe, die in deutscher Sprache gelesen und musikalisch durch das schöne Singen und die Klänge des Jugendharmonikaauswahlorchesters untermalt war – zum Gefallen Aller.
Um 19.30 Uhr war dann das Abschlusskonzert und es kamen viele Zuhörer in den Festsaal der Burg Petschwar.
Frau Krisztina Fódi begrüßte die Ehrengäste und das Publikum. Sie erläuterte den Konzertbesuchern, was die TeilnehmerInnen der Singwoche eine Woche lang machten und wünschte dem Publikum gute Unterhaltung. Laszló Kreisz ergriff ebenso das Wort wie die Vizebürgermeisterin von Petschwar, Bernadett Gász-Bősz, und DNSV-Mitglied Josef Apaceller, und in einem waren sich alle Redner einig: Einen besseren Ort für die Ausführung dieser Gesangs- und Harmonikawoche hätte man nicht finden können.
Dann übernahm das Seminarmitglied Marion Radvánszky die zweisprachige Moderation des ersten Blocks des Gesamtkonzertes. Der Chor – unter der Leitung von Frau Krisztina Fódi – brachte uns einige Lieder aus dem in dieser Woche erarbeiten Repertoire.
Da auch zur selben Zeit das 10. Harmonikalager des Landesrates stattfand, kamen nun unsere jungen Musiker zum Zuge. Darum ließ es sich László Kreisz nicht nehmen, die Mittglieder des Jugendauswahlorchesters des Landesrats einzeln vorzustellen, vergaß auch nicht auf die Verdienste des Mitbegründers und musikalischen Fachberaters Stefan Geiger dankbar hinzuweisen. Mit dem schon zur Tradition des JHAO gehörenden „Kmohur Marsch“ und den beiden Polkas „Du bist mein Freund“ und „Das lustige Mädchen“ begann der Harmonikateil des Galakonzertes. Geleitet wurde das JHAO vom jungen, aus den eigenen Reihen von Stefan Geiger zum Kapellmeister aufgebauten, David Solymosi.
Ungarndeutsche Volkslieder waren nun im Programm des Chores zu hören. Wieder geleitet von Krisztina Fódi. Nun folgte der Walzer „Die Balkőnigin“ und die Märsche „Éljen Péter és Pál“ und „Vaterland Frei“. Wunderbare Volkslieder aus dem deutschen Sprachraum waren im nächsten Block zu hören, der Chor wurde dabei von David Solymosi auf Harmonika begleitet, bevor wieder das JHAO den Ton angab. Der „Rosa Walzer“ sowie die „Johann Polka“ und „Anna Polka“ waren die nächsten Musikstücke.
Darauf eine Musikeinlage unserer jüngsten Mitglieder: Der junge Peter Frey (11 Jahre) begleitete auf seiner überdimensionierten Harmonika den Gesang der ebenso jungen wie begeisterten 9-jährigen Anna Leitner. Zur großen Begeisterung des Publikums brachten sie uns „Mei Voda hat a Häussl…“. Daran wieder der Chor mit einem bunten und lustigen Liederstrauss. Dazwischen das JHAO mit der „Mit Humor“ Schnellpolka.
Nachdem der letzte Ton der Lieder verklungen war, kam es zum großen Finale. Alle Teilnehmer erhielten aus der Hand des Vorsitzenden ihre Urkunden, die die erfolgreiche Teilnahme an diesen Kursen dokumentieren.
Danksagungen an alle, die bei der Organisation mithalfen, an die Direktorin der Burg Petschwar, deren Infrastruktur wir in Anspruch nehmen durften, an die LdU, das Ministerium für Humanressourcen, das BMI, die Selbstverwaltung von Petschwar, die Deutsche Selbstverwaltung Petschwar und den Landesrat. Ein besonderer Dank ging an die Familien der Teilnehmer und an alle Sänger und Musiker.
Als würdiger Abschluss noch ein Überraschungslied, das so nicht eingeplant war. Zsuzsanna Ledényi und Manfred Mayrhofer erhielten ein Notenblatt für Harmonika, sowie den passenden Text dazu von einem Freund aus Österreich und gaben dieses an den Chor und an Solymosi weiter. Man fand sofort Gefallen an diesem alten Lied, es wurde jeden Tag in den Pausen geträllert, und so entstand die Idee dieses Lied als Abschied zu wählen. Und mit Recht – das Publikum klatschte begeistert mit und so ist diese Saat gut aufgegangen. Der Titel des Liedes ist „A so a Räuscherl des is ma liabe…“ – Musik und Text stammt von dem Wiener Carl Lorens und wurde uns von „radio-wienerlied“ zur Verfügung gestellt.
Der Abschluss wurde von den Zugaben des JHAO geprägt und natürlich zuallerletzt vom „Deutschmeister- Marsch“. Die Teilnehmer der 6. Singwoche und des 10. Harmonikalagers bedankten sich bei ihren Trainern. Sie sind um viele Erlebnisse reicher geworden, und haben vieles gelernt.
Am Samstag stand noch vor der Abreise auf dem Hof der Burg Petschwar ein Konzert auf dem Programm, wo beide Formationen, der Gesamtchor des Landesrates und das Jugendharmonikaauswahlorchester (JHAO) ihr musikalisches Können nochmals unter Beweis stellen konnten.
Der Dank gilt den Teilnehmern für ihren Einsatz, den musikalischen Leiterinnen der Gesangswoche, Krisztina Fódi und Hajnalka Pfeifer-Takacs, Stefan Geiger für die künstlerische Unterstützung der Harmonikawoche und Zsuzsa Ledényi, die den organisatorischen Ablauf nicht nur während der Singwoche sondern auch beim Harmonikalager zu bewältigen hatte.
Wir hoffen auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
Bilder und Text: LandesratForum