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3. Jugendkonferenz
der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen
Am Wochenende fand in Seksard die 3. Jugendkonferenz der LdU statt. An den vorigen Konferenzen arbeiteten die Jugendlichen an der Jugendstrategie der LdU und deren Verwirklichungsmaßnahmen. Dieses Jahr wollte der Jugendausschuss die Jugendlichen dazu motivieren, sich an der Vertretung der Interessen der Ungarndeutschen zu beteiligen.
2018 werden die Parlamentswahlen stattfinden, wo die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen ein Abgeordnetenmandat für die Ungarndeutschen erreichen möchte. Dazu müssen sich aber die Leute zuerst auf die deutsche Liste registrieren und bei den Wahlen eine Stimme abgeben. Um die nötige Stimmenzahl zu erreichen, müssen die Leute informiert und überzeugt werden, dass sie den Zielen der LdU unterstützen sollen.
Daran spielen die ungarndeutschen Jugendlichen auch eine wichtige Rolle. Es gibt sehr viele, die sich als Ungarndeutsche bekennen: die entweder in ungarndeutschen Vereinen tätig sind und/oder in Nationalitätenschulen gelernt haben oder in ungarndeutschen Siedlungen leben. Sie und ihre Verwandten und Freunde müssen erfolgreich angesprochen werden.
Der Jugendausschuss hatte also mit der Konferenz die Absicht, Jugendliche für das Thema zu sensibilisieren und sie mit den nötigen Kenntnissen zu versehen, dass sie als Multiplikatoren an der Wahlkampagne teilnehmen können.
Wegen der Aktualität und Wichtigkeit des Themas war es gar nicht schwer, die geplante Teilnehmerzahl für die Konferenz zu erreichen. An der Konferenz haben meistens Jugendliche über 18 Jahren teilgenommen, die in ihren Vereinen auf lokaler oder auf Landesebene (GJU, VUK, VDH) eine bedeutende Rolle spielen. Außerdem haben auch 10 Valeria-Koch-PreisträgerInnen die Einladung angenommen, was auch ein gutes Feedback für die LdU ist. Mit dem Preis bekommen die meisten Jugendlichen auch eine innere Mission, sich in der Zukunft für das Ungarndeutschtum einzusetzen.
Am ersten Tag hatten die Organisatoren das Ziel, dass die Teilnehmer einander und die Vereine voneinander besser kennenlernen und in die Atmosphäre der Konferenz eingeführt werden. Die Führung hinter den Kulissen in der Deutschen Bühne Ungarn und die Besichtigung einer Probe vermittelten schon am Anfang das Gefühl, dass die Teilnehmer an etwas Besonderes teilhaben werden.
Am Samstag bekamen die Teilnehmer hohen Besuch, Otto Heinek und Emmerich Ritter eröffneten den Tag mit einem Vortrag über die Parlamentswahlen und die Ziele und Strategie der LdU diesbezüglich. Am Ende konnten Fragen gestellt werden und jeder hatte die nötigen Grundkenntnisse, auf die man die weiteren Programme aufbauen konnte.
Es ging mit dem vom Institut für Auslandsbeziehungen erarbeiteten Planspiel „KuK hin, KuK her“ weiter. Der Spielleiter Zoltán Schmidt hat es so eingeleitet, dass das Ziel des Planspiels ist, sich in eine vielleicht total fremde Rolle zu versetzen und dadurch Vereinsprozesse besser zu verstehen. Während des Spiels hatten die Teilnehmer die Aufgabe, in einem fiktiven Verein typische Situationen wie Sitzung, Vorstandswahlen, Lobbyarbeit und Antragstellung zu erleben.
Dann folgte ein Rundtischgespräch, in dem das Spiel mit der Wirklichkeit verglichen wurde, und dann wurden Ideen gesammelt, wie die Jugendlichen in der Wahlkampagne möglichst viele potentielle Wähler erreichen und ansprechen könnten, und in welcher Situation welche Begründungen am besten funktionieren könnten. Es wurden sehr gute Ideen bezüglich der online und der persönlichen Kampagne gesammelt, die verwendet werden können. Die Teilnehmer waren darin einig, dass es enorm wichtig ist, dass sich die Leute persönlich angesprochen fühlen und die richtige Motivation bekommen. Viele haben es hervorgehoben, wie überzeugend es ist, den Vorsitzenden und den Parlamentssprecher der Ungarndeutschen persönlich treffen und sie direkt befragen zu können. Da aber sie nicht überall da sein können, wäre es sehr wichtig, ein oder vielleicht auch mehrere kurze Videos mit ihnen und mit den wichtigsten Hinweisen zu drehen, damit die Leute nicht nur Namen und Worte hören, sondern auch die Menschen hinter der Kampagne kennenlernen.
Am dritten Tag wurde auch das aktuelle Thema der europäischen Minderheiten, die Minority SafePack Initiative besprochen. Die Teilnehmer erfuhren, was mit der Initiative erreicht werden kann und wie leicht es ist, sie zu unterschreiben. Die Teilnehmer waren auch der Meinung, dass neben dem Thema Parlamentswahlen auch dieses sehr wichtig ist, und es wäre sinnvoll, sich für die beiden Themen gleichzeitig zu werben, da wir so nicht nur uns selbst, sondern auch allen nationalen Minderheiten in Europa helfen können.
Als Ergebnis der Jugendkonferenz gibt es eine hochengagierte Gruppe von Jugendlichen, die begeistert auf die nächsten taktischen Schritte der LdU wartet. Sie haben sich bereit erklärt, gern den regionalen Kampagneteams bei den Veranstaltungen und in ihren Heimatorten zu helfen.
In zwei Wochen beschließt die LdU über die weiteren Schritte und dann erscheinen Informationsblätter und werden auch verschiedene Werbematerialien zur Verfügung gestellt, die die Arbeit erleichtern. Der Jugendausschuss der LdU freut sich auf alle Freiwilligen, die dabei helfen möchten. Wir erwarten die Anmeldungen und Ideen an die Adresse radoczykaroly@ldu.hu.
Ich möchte mich im Namen des Jugendausschusses der LdU bei dem Bundesministerium des Innern Deutschlands und der LdU für die finanzielle Unterstützung der Konferenz bedanken.
Weiteren herzlichen Dank an die DBU für den Theaterbesuch, an Otto Heinek und Emmerich Ritter für den Vortrag, an Zoltán Schmidt für die Spielleitung, an József Emmert für die gute Stimmung am Abschlussabend und der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung sowie dem örtlichen Nationalitätenverein für den Konferenzort.
Károly Radóczy